Filter öffnen

Liselotte und Walter Rauner Stiftung zur Förderung der Lyrik in Nordrhein-Westfalen


LITon.NRW Institutionen
Liselotte und Walter Rauner Stiftung zur Förderung der Lyrik in Nordrhein-Westfalen
1998
Bochum
Bochum
Ruhrgebiet, Westfalen komplett
Fördereinrichtung, Preise/Stipendien, Publikationen
c/o Kulturbüro der Stadt Bochum
Westring 32
44787 Bochum
0234-9101147

Die Liselotte und Walter Rauner-Stiftung wurde 1998 zur Förderung der zeitgenössischen Lyrik in Nordrhein-Westfalen gegründet. Sie ist die einzige zu diesem Zweck von einer Privatperson initiierte Einrichtung im Land Nordrhein-Westfalen. Liselotte Rauner (1920-2005) hat von 1948 an zusammen mit ihrem Ehemann Walter Rauner in Bochum-Wattenscheid gelebt und gearbeitet. Sie hat die Literatur der Region, und nicht nur dieser, wesentlich mitgeprägt. 1986 erhielt Lilo Rauner als erste Preisträgerin den Literaturpreis Ruhr. Sie zählt zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen Bochums und galt als eine der bekanntesten Lyrikerinnen des Ruhrgebietes. Eine Gedenktafel an ihrem Wohnhaus in der Stresemannstraße 48 erinnert seit 2008 an Liselotte Rauner. Im Jahr 2010 wurde die ehemalige Hauptschule-Mitte in Bochum Wattenscheid zu Ehren der Schriftstellerin in Liselotte Rauner-Schule umbenannt.
Ihre Projekte bestreitet die Stiftung aus den Zinsen des angelegten Grundstockvermögens und aus Spenden. Die Stiftung hat mehrere Gedichtbände und Bücher, eine Anthologie und eine Dokumentation veröffentlicht und führt zahlreiche öffentliche Veranstaltungen, so auch Schreibwerkstätten in Bochumer Schulen, durch. Das Kulturbüro der Stadt nimmt die Geschäftsführung der Stiftung wahr und fördert einzelne ihrer Projekte.

Vorstand:
1. Vorsitzender: Volker W. Degener
2. Vorsitzende: Pia Lüddecke
Schatzmeister: Christian Halfmann
Geschäftsführerin: Barbara Jung

Kuratorium:
Vorsitzender Dietmar Dieckmann (Beigeordneter für Bildung, Kultur und Sport der Stadt Bochum)
Barbara Jeßel (Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Tourismus des Rates der Stadt Bochum)
Mehedizz Gürle (Leiter der Stadtbücherei Bochum)
Brigitte Werner (Vertreterin des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller)
Werner Streletz (Vertreter der Medien)
Carola Mirhoff (Vertreterin des Buchhandels)
Kathrin Butt (Vertreterin der Verlage)

Liselotte Rauner wurde am 21. Februar 1920 in Bernburg an der Saale geboren und ist am 02. Juli 2005 in Bochum-Wattenscheid gestorben. Sie hat ein vielbeachtetes Werk in mehreren Büchern und auf Tonträgern veröffentlicht. In zahlreichen Anthologien sind Beiträge von ihr enthalten. Für ihr Gesamtwerk erhielt sie als 1. Preisträgerin 1986 den Literaturpreis Ruhr. Sie war Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS), in der IG Medien, in der Europäischen Autorenvereinigung "Die Kogge" und im internationalen "PEN-Club".
Liselotte Rauner hat die Literatur der Region, und nicht nur dieser, wesentlich mitgeprägt. Die Unverwechselbarkeit ihrer Zeitgedichte, die sprachliche Brisanz der pointierten Epigramme sichern ihr den Platz unter den bedeutenden Gegenwartsautoren.

Volker W. Degener (Hrsg.): Liselotte Rauner. Ein Stück Himmel. Gedichte und Epigramme. In der Reihe "WAZ-BIBLIOTHEK DES RUHRGEBIETS". Klartext: Essen 2020.
Volker W. Degener: Lesebuch Lilo Rauner. Nylands Kleine Westfälische Bibliothek 76. Aisthesis: Bielefeld 2018.
Volker W. Degener (Hrsg.): noch dunkel schon hell. Gedichte. Forum Neue Lyrik. Edition Virgines: Düsseldorf 2017.
Volker W. Degener, Hugo E. Käufer (Hrsg.): Schreiben in der Metropole Ruhr. Texte, bio-bibliografische Daten und Fotos von 48 Autorinnen und Autoren. Klartext: Essen 2009.
Gerd Riese: Das Licht am frühen Morgen. Gedichte. Forum Lyrik, Band 7. Grupello: Düsseldorf 2007.
Thomas Vogler: Dayworker. Gedichte. Forum Lyrik, Band 6. Grupello: Düsseldorf 2007.
Sechs Plakate mit Gedichten Bochumer Schülerinnen und Schüler als Ergebnis eines Wettbewerbs. Bochum 2005.
Xu Pei: Schneefrau. Gedichte. Forum Lyrik, Band 5. Grupello: Düsseldorf 2003.
Volker W. Degener, Hugo Ernst Käufer (Hrsg.): Sieben Schritte Leben. Neue Lyrik aus Nordrhein-Westfalen. Forum Lyrik, Band 4. Grupello: Düsseldorf 2001.
Josef Krug: Hinter den Bildern. Gedichte. Forum Lyrik, Band 3. Grupello: Düsseldorf 2000.
Irma Hildebrandt: Innenhöfe. Gedichte. Forum Lyrik, Band 2. Grupello: Düsseldorf 2000.
Charlotte Christoff: Warte am Ausgang. Gedichte. Forum Lyrik, Band 1. Grupello: Düsseldorf 2000.

"Dass Lyrikbände nicht gerade zu den Bestsellern gehören, ist allgemein bekannt, und dennoch sollte dies nicht zu vorschnellen Schlussfolgerungen verleiten. Denn tatsächlich ist das Interesse eines breiten Publikums an Lyrik nach wie vor vorhanden. Dies wird durch zahlreiche Veranstaltungen und Lyrik-Festivals mit großem Publikumszulauf belegt, aber auch durch beachtliche Verkaufsauflagen einzelner Lyrikveröffentlichungen bzw. Lyrikanthologien. Da sich jedoch der Literaturbetrieb in den letzten Jahren immer stärker auf die gängigen Bestseller konzentriert, bedarf die Lyrik der unterstützenden Vermittlung und Förderung." So beschreibt die vor zwei Jahren ins Leben gerufene "Liselotte und Walter Rauner-Stiftung" die Lage der Lyrik auf dem Buchmarkt. Und deshalb hat sie sich gegründet, da sie es nicht bei Kommentaren und Anmerkungen belassen, sondern etwas tun will. Mit-Namensgeberin ist die bekannte Bochumer Lyrikerin Liselotte Rauner, die im Februar 80 Jahre alt wurde ... Ausschließlicher Stiftungszweck ist die Förderung zeitgenössischer Lyrik in Nordrhein-Westfalen. Die Satzung sieht dafür vor, besondere Publikationen einzelner materiell zu fördern, Anthologien herauszugeben und Lesungen zu veranstalten, nicht zuletzt in Schulen, um der Lyrik in NRW und damit auch den Lyrikerinnen und Lyrikern ein zusätzliches Forum zu geben.
Aus: Liselotte und Walter Rauner-Stiftung aktiv. Forum Lyrik - eine neue Buchreihe. In: LitForm 57, 2000.

Auskunft Institution

Aktualisiert 17.01.2024