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Ruth Brühl


Ruth Brühl © privat
Ruth Brühl
1927
Mönchengladbach
Köln
Köln
Niederrhein, Rheinschiene, Rheinland komplett
Lyrik
Friedrich-Schmidt-Straße 18
50931 Köln
0221-401257
0221-401257

Arbeitsproben (4)

 

BRANDUNG

In lichtgrüner Stille
spult sich das Leben ab,
das Ende noch offen.

Am salzigen Wasser
vertrinkt sich der Mund
das Auge ruht
nahe dem Sand.

Der Brandung entrissen,
trägt taumelnd
der nasskalte Gang
das volle Gewicht.

Vor holzrauer Wand
bricht stöhnend
das Elend
in Tränen aus.

Niemand legt
um die Schulter
den schützenden Arm.


NOT

Du fragst
warum,

Du fragst
warum ich,

Du sagst
ich wollte doch,

Du sagst
ich hätte noch.

Mir versagen
die Worte,

wenn ich Dich
umarme.


VERGEHEN

Die Rosen,
die gestrigen,

aufgehängt,
kopfunter.

Eine jede
von ihnen

dörrt an
ihrer Geschichte.


TRENNUNG

Noch einmal
nehme ich Dich auf
in meinem Atem,

noch einmal
halte ich Dich fest,
bis Du Dich löst.

Der Schnitt,
er sollt rasch
und sicher sein.

Wir könnten
verbluten.


Geboren am 17. Februar 1927 in Mönchengladbach. Sie besuchte die Rheinische Musikschule, später die Kölner Werkschule.

Gedichte. Sammelband 2. BoD: Norderstedt 2023.
Einzelheiten. Verse und Geschichten. BoD: Norderstedt 2020.
Gedichte. Sammelband 1. BoD: Norderstedt 2012.
Landeinwärts. BoD: Norderstedt 2007.
Brandung. Bilder von Christel Bak-Stalter. Hrsg. von Hans Nitsche. AIB Olpe: Bad Honnef 2003.
Saumpfad. Bilder von Bärbel Preuß. Hrsg. von Hans Nitsche. Verlag AIB Olpe: Bad Honnef 2000.
Rasterpunkte. Bilder von Bärbel Preuß. Hrsg. von Hans Nitsche. Verlag AIB Olpe: Bad Honnef 1997.
Echolot. Bilder von Bärbel Preuß. Hrsg. von Hans Nitsche. Daub: Menden 1993.
Flügelschlag. Wolkenstein: Köln 1991.
ein neuer tag. Bilder von Eva Degenhardt. Katholisch-Soziales Institut: Bad Honnef 1989.

In: Wortnetze 3/1991, 2/1990, 1/1988. Hrsg. von Axel Kutsch.

LIK-Archiv der Stadt Köln.
Literatur-Atlas NRW 1992.
Autorinnen und Autoren in Köln. Wort und Bild: 1992.

Zu: Brandung:
Eingängige Metaphern, die im Bewusstsein des Lesers gegen Vergessen und Übersehen branden. Die Verse wollen mehrfach gelesen werden, damit sie ihre Wirkung nachhaltig entfalten können.
Erschienen in: Kölner Stadt-Anzeiger, 2002.

Zu: Saumpfad:
Die Sprache schnörkellos, eingängig, jedes Wort an der richtigen Stelle. Das Bändchen kann sich sehenlassen, ein Typ Lyrik, der aus dem heutigen Kontext gänzlich herausfällt [...].
Erschienen in: Neues Rheinland, 2001.

Zu: Rasterpunkte:
Kein Wort zuviel, keine Metapher überdreht, knapp und sicher.
Erschienen in: Kölner Stadt-Anzeiger, 1997.

Zu: Echolot:

Brühls Sujets haben ihre Wurzeln in der prägnanten Verknappung, was wiederum die Gedankenschärfe der Verfasserin herausstellt.
Erschienen in: Neues Rheinland, 5/94.

[...] setzt sich intensiv und engagiert mit unserer Gesellschaft, Kultur und Umwelt auseinander. Metaphernreich, doppelbödig.
Erschienen in: Honnefer Volkszeitung, 1993.

Auskunft Autorin

Aktualisiert 05.10.2023