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Frank Findeiß


Frank Findeiß © privat
Frank Findeiß
1971
Trier
Bonn
Köln, Berlin, Frankfurt am Main
Rheinschiene, Rheinland komplett
Prosa, Lyrik, Sachbuch, Anthologie

Arbeitsproben (3)

 

HAI SOCIETY

Komm in unser Becken
Wir schwimmen in Champagner
Wenn Du auch sehr tief fällst
Gehst Du dennoch niemals unter
Wir fangen Dich stets auf
Doch haben Dein Blut schon geleckt
Trau Dich, spring ins kalte Wasser
Wage Dich aufs dünne Eis
Schon bald fühlst Du Dich aufgetaut
Denn Eis schmilzt bei uns schnell
Und der Pegel steigt dann unermesslich
Hier geht keiner baden
Reite auf den Wellen mit den Brettern
Die die Welt bedeuten
Denn wir surfen mit dem Wind
Gegen den Strom, zu andren Ufern
Steht das Wasser auch manchem bis zum Hals
So hat doch jeder Oberwasser
Nur der Tiefgang ist gleich null
Aber die Verdrängung ist sehr groß
Wir bleiben an der Oberfläche
Soweit die Wogen uns noch tragen
Und sobald die kleinen Fische alle aufgefressen sind
Geht’s ans Eingemachte
Denn der Haifisch, der hat Zähne
Und Haifischzähne wachsen nach


RUF MICH AN: 08 15-47 11

0 Respekt vorm eigenen Leben
Keine 8-ung vor sich selbst
1-mal rein und raus im Stundentakt
5 Wochentage lang

Den 4-Beiner als Schoßhund
Die 7 Sachen stets gepackt
In 1 gemachtes Bett sich legen
Doch k-1 Anschluss … bei dieser Nummer


ERNÜCHTERUNG

Tiefgründig gegraben
Die Gefühlswelt erspürt
Goldschatz gehoben
Mit Verständnis verführt

Selbstlos empathisch
Wie die Klette haftend
Wünschen erlegen
SelbstEnttäuschung verkraftend

In Gedanken verrannt
An Lippen geklebt
Jeden Schritt verfolgt
Das Gleiche erstrebt

Was Großes erwartet
Hinter Mauern geblickt
Erfüllung gefunden
Und doch anders gestrickt


Geboren 1971 in Trier. Frank Findeiß beendete im Jahr 2001 das Studium der Philosophie, Erziehungswissenschaften und Soziologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn erfolgreich mit dem Magistergrad. Bis zum Jahr 2009 war er anschließend im Versicherungs- und Personalwesen als Angestellter im Bereich Bürokommunikation tätig und bildete sich nebenberuflich journalistisch in Praktika fort. Im Januar 2010 schloss er seine Berufsausbildung an der Freien Journalistenschule Berlin zum Fachjournalisten ab. Daran anschließend war er als E-Learning-Redakteur tätig. Seit März 2011 unterrichtet er freiberuflich als Schlagzeuglehrer an einer Bonner Musikschule. 2017 schloss er ein Studium der Musikpädagogik an der Leuphana Universität Lüneburg in Zusammenarbeit mit dem Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt/M. ab und erlangte dabei den Grad eines Bachelor of Arts. Im September 2020 trat er in der Bundesstadt Bonn als Oberbürgermeisterkandidat für die Satirepartei "Die PARTEI" an.

2022: Arbeitsstipendium des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW
2020: Literaturstipendium des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW
2012: Jurypreis des Hildesheimer Lyrikwettbewerbs

Alphasucht. 50 Gedichte. Martin Werhand: Melsbach 2019.
Kassiber. 50 Gedichte. Martin Werhand: Melsbach 2018.
Albtrauma. 50 Gedichte. Martin Werhand: Melsbach 2017.
Blutonium. 100 Gedichte. Martin Werhand: Melsbach 2016.
Sozialisolation. 100 Gedichte. Martin Werhand: Melsbach 2015.

Eines von drei Preisgedichten von Radio BonnFM zum Poesie-Wettbewerb anlässlich des UNESCO Welttages der Poesie 2021. Auf: bonn.fm/poesie-wettbewerb.
Preisgedicht der Jury des Hildesheimer Lyrikwettbewerbs 2012. Auf: www.literatur-apotheke.de.

Herbert Grönemeyers Menschenbild im Spannungsfeld zwischen Philanthropie und Kulturpessimismus – Das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft in seinen Texten. Verlag Die Blaue Eule: Essen 2017.
Psychologische Elemente in der Anthropologie von Karl Marx. Ein Beitrag zur Genese seines Menschenbildes. AVM: München 2014.

Wahlkampfrede zur OB-Kandidatur für die Kommunalwahlen 2020 in Bonn. WDR: Köln/Bonn 2020. Auf: www.youtube.com bzw. www.wdr.de.
Wirtschaftsrede zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie 2020. Wahlarena IHK Bonn/Rhein-Sieg, geleitet von Helge Matthiesen, Chefredakteur des Bonner General-Anzeigers: Bonn 2020. Auf: www.youtube.com.

Beiträge in:
Kraniche landen - Haiku und andere Kurzgedichte, Aphorismen. S. 172-176. Hrsg. von Literaturpodium. Dorante Edition: Berlin 2021.
In der Blütenwelt flanieren - Gedichte. S. 107-116 (unter Pseudonym). Hrsg. von Literaturpodium. Dorante Edition: Berlin 2019.
Soziale Brücken, ökologische Zukunft. S. 349-357. Hrsg. von Literaturpodium. Dorante Edition: Berlin 2018.
Herzschlaf - Gedichte & Kurzprosa über Trauer, Trost und Hoffnung. S. 5 + 46. Chiliverlag: Verl 2015.
Fassadenflucht - Politische Dichtung der Gegenwart II. S. 31. Chiliverlag: Verl 2015.
Weißt Du noch - Anekdoten aus dem Leben - Erinnerungen, S. 165-176. Wendepunkt: Weiden 2015.
Strohblumenstörung - Politische Dichtung der Gegenwart I. Chiliverlag: Verl 2015.
Frauen - Männer. Anthologie-Duo. S. 85. Elbverlag: Torgau/Elbe 2014.
Bibliothek deutschsprachiger Gedichte - Ausgewählte Werke Band XII. S. 237. Realis: Gräfelfing 2009.
Momente & Landschaften. S. 42. Engelsdorfer: Berlin 2007.
Bibliothek deutschsprachiger Gedichte - Ausgewählte Werke Band IX. S. 66. Realis: Gräfelfing 2006.
Die Tyrannei von Feder und Flasche. S. 97-100. Acheron: Altenburg: 2006.
Die Jahreszeiten der Liebe. Martin Werhand: Melsbach 2006.
Gedichte - best german underground lyrics. S. 112 f. Acheron: Altenburg 2006.
Von Wegen - eine Anthologie des Literarischen Vereins der Pfalz. S. 61. Marsilius: Speyer 2005.
Erinnerung an Licht. S. 205-220. Engelsdorfer: Berlin 2005.
Fluchten - Zufluchten. S. 111-115. Helicon: Kiel 2003.
Junge Lyrik III. S. 155-156. Martin Werhand: Melsbach 2002.

Teilnahme am Lyrikprojekt "Literaturautomat" der KünstlerInnengruppe Art Connection und des Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation (zakk): Düsseldorf, sowie Wuppertal, Bochum, Stuttgart, Dresden und Leipzig 2016/2017. Siehe Literaturautomat.
Gedicht auf PLAKAT. Teilnahme am Lyrikprojekt "Lesezeichen 2014" des Fördervereins Forum Literatur e. V.: Hildesheim 2014. Siehe Lesezeichen 2014.
Teilnahme am Projekt "Poesie bewegt" der Apollon-Stiftung und der Bremer Verkehrsbetriebe: Bremen: 2006/2007. Siehe poesiebewegt.

Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2014/2015. 69. Jahrgang in 2 Teilen. Walter de Gruyter: Berlin 2014 (sowie ff. Ausgaben).

Findeiß' Texte sind sozialkritisch, seine Magisterarbeit schrieb er über Karl Marx. Auf Vorbilder angesprochen, nannte er Liedermacher vor allem aus der Deutschrock-Szene der 1980er Jahre. [...]
Von: Alexander Barth. Erschienen in: General-Anzeiger Bonn, 19.12.2016.

Schreiben war und ist für mich von Beginn an in verschiedener Hinsicht ein Ausgleich, also eine Kompensation, um damit unverarbeitete Erlebnisse geistig zu verdauen, aber auch um der Oberflächlichkeit des Alltags einen Sinn zu geben oder Gedankenreste im Zusammenhang mit einer anderen geistigen Beschäftigung zu vertiefen. Was im Augenblick des Geschehens nicht ausgedrückt werden kann, muss quasi im Nachhinein schriftlich fixiert werden, um es auf diese Weise auch verarbeiten zu können. Ohne einen persönlichen Bezug ist Schreiben für mich jedenfalls nicht denkbar, sondern seelenlos.

Auskunft Autor

Aktualisiert 04.12.2023