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Willi F. Gerbode


Willi F. Gerbode © privat
Willi F. Gerbode
1955
Gieboldehausen
Rosendahl
Rosendahl, Coesfeld, Münster
Münsterland, Westfalen komplett
Lyrik, Satire
Kreuzstraße 16
48720 Rosendahl
02566-1777
0173-8040345
02566-905248

Pressedaten

Erläuterungen und Bedingungen

Pressefotos und Logos zum Download in der Datenbank LITon.NRW

Das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. pflegt im Rahmen der NRW-Literatur-Online-Datenbank LITon.NRW (ehemals www.nrw-literatur-im-netz.de) seit Herbst 2003 eine Foto-Datenbank mit hochauflösenden Fotos von Autor*innen sowie Fotos und Logos von literarischen Institutionen und Projekten aus NRW. Der Service richtet sich an Medien und Literaturveranstalter*innen, die auf diese Weise unkompliziert an Pressefotos und/oder Logos gelangen können. Dieser Service ist (in der Regel) kostenlos. Wenn ein*e Autor*in / eine Institution / ein Projekt Pressefotos bzw. Logos zur Verfügung gestellt hat, ist unter dem jeweiligen Profilfoto das bzw. die entsprechende/n Symbol/e aktiv (anklickbar). Klickt man darauf, klappt bei den Pressefotos ein neues Menü aus, worüber sich das/die Foto/s herunterladen lassen; bei den Logos öffnet sich direkt ein neues Fenster, worüber diese direkt heruntergeladen werden können. Einem Download steht nichts entgegen, wenn die folgenden Nutzungsbedingungen akzeptiert werden:

Alle Rechte vorbehalten. Die Bildmaterialien dürfen lediglich für die redaktionelle Berichterstattung bzw. von Veranstalter*innen für ihre Öffentlichkeitsarbeit unter Angabe des Copyrights bzw. des*der Urhebers*Urheberin (falls im Datensatz angegeben) honorarfrei verwendet werden. Andere Nutzungen, insbesondere jede Art von kommerzieller Verwendung des vorliegenden Materials außerhalb der Medienberichterstattung oder Veranstaltungswerbung, ist ausdrücklich untersagt. Mit dem Download von Fotos bzw. Logos stimmt der*die Nutzer*in dieser Regelung ausdrücklich zu.

Infos für Autor*innen, literarische Institutionen und Projekte

Für die Bereitstellung von Fotos und Logos im Download-Bereich von LITon.NRW entstehen Autor*innen, literarischen Institutionen und Projekten keinerlei Kosten. Die Zurverfügungstellung des Fotos und/oder Logos erfolgt jedoch prinzipiell honorarfrei. Auch das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. als Betreiber der NRW-Literatur-Online-Datenbank stellt potenziellen Nutzer*innen dieses Services keinerlei Kosten in Rechnung. Es wird lediglich ein möglichst einfaches Verfahren angeboten, schnell an Fotos bzw. Logos für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu gelangen. Das Westfälische Literaturbüro übernimmt aus diesem Grunde auch keinerlei Haftung, falls die Download-Fotos/-Logos nicht für den Zweck der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Veranstalter*innen u.ä. genutzt werden.

Pressebild(er)

Willi F. Gerbode © Martina Gerbode
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Arbeitsproben (4)

 

Aus: IMMER WENN LOTTERBETT ERZÄHLT

Dr. Schulze-Lotterbett aus Vrieden hatte sein altes Laudate aufgeschlagen, um "Meinem Heiland, meinem Lehrer" voller Inbrunst intonieren zu können, wozu er das Gesangbuch an und für sich nicht gebraucht hätte, doch er haßte es, textlich wie melodisch daneben zu liegen. Ja, er war in dieser Hinsicht konsequent, hatte er doch den Kirchenchor vor bereits 20 Jahren erschüttert und nicht wieder aufzurichten verlassen, nachdem er beim "Ave verum" einen achtel Ton daneben gelegen hatte, was keiner außer ihm habe hören können, wie mir Dr. Schulze-Lotterbett aus Vrieden im Westmünsterland, mein bester Freund, später glaubhaft, sachlich und der Vollständigkeit halber versichert hatte, aber hiermit finge es gewöhnlich an - das könne er als Mediziner aus langjähriger Erfahrung sagen - und er habe es seinerzeit nicht so weit kommen lassen wollen, daß es auch die anderen ... , was ihm ausgesprochen peinlich gewesen wäre, wo er doch als vortragender Künstler einen Namen zu verlieren ... , und da habe er sich lieber selbst demissioniert: also sei er schweren Herzens zwar, aber letztlich emotions-und atemlos gegangen.
Nun, mein Freund hatte an jenem zur Rede stehenden wunderschönen Fronleichnamstag das Laudate in beide Hände genommen, und man war gerade in der Mitte der zweiten Strophe von "Meinem Heiland, meinem Lehrer" angelangt, seiner Lieblingsstrophe, da sei sein Blick nach links, kurz nur, vom Laudate abgeschweift, nur kurz, um die Augen etwas zu entlasten, nur kurz also, da habe er nicht einmal 500 Meter weiter eine Person gesehen, eine Person auf einer Terrasse, eine Person auf einer Terrasse eines der Häuser in der neuen Siedlung, nur kurz, das heißt doch schon etwas länger, eine Person, die demonstrativ auf der Terrasse eines Hauses der neuen Siedlung flanierte, was noch nicht so schlimm gewesen sei, aber diese Person auf der Terrasse, das habe er fast augenblicklich erfaßt, habe ganz offensichtlich, jedenfalls so offensichtlich man das aus 500 Metern Entfernung sehen konnte, nichts auf dem Leib getragen als die eigene Haut und die eigenen Haare, was ihn, Lotterbett, dermaßen erschüttert habe, daß er mitten in der zweiten Strophe von "Meinem Heiland, meinem Lehrer" aufgewühlt seinen Gesang beendet habe, instinktiv aus der Reihe der prozessierenden Mitschwestern und Brüder nach links herausgetreten sei, sich auf den Boden gekniet habe, instinktiv und fast völlig unauffällig, um an den Schnürsenkeln seiner schwarzen Feiertagsschuhe zu hantieren, was bei Prozessionen als ernsthafte Entschuldigung für die Unterbrechung der Andacht gilt, zu hantieren und zu schnüren und zu lösen und zu binden, um noch einen Blick nach links in Richtung des Exhibitionisten zu werfen, der nun allerdings wieder verschwunden war, wohl in seine Behausung. Auf jeden Fall war er jetzt nicht mehr da, als die Fronleichnamsprozession um die nächste Kurve bog und Freund Lotterbett - und ich bin überglücklich, einen solch gewissenhaften Freund zu haben - am Wegesrand mit seinem Problem allein ließ.


JAMMERTAL

Mach´ dir dein Leben
nicht zu schwer,
Geh´ mit dem Kopf
nicht durch die Wand,
Heul´ mit den
Wölfen!

Vor lauter Geheule
Fällt den Menschen
In Ihrem klaren
Verstand nicht auf,
Daß ihr Leben
So unbeschwert
ist, daß es
Keiner hört, wenn
Es tot auf
Den Boden
Fällt.


POLLA TA DEINA

(eine Variation zum 1. Standlied der "Antigone" des Sophokles)

Ungeheuer ist viel
Und viele sind Ungeheuer:

Die Taube auf dem Dach
Gerade getroffen vom Blick
Einer reinlichen Hausfrau
Stürzt ordentlich steil
Auf den Vorplatz.

Da lacht ein Mann ein gewitzter
Gerade getroffen vom Anblick
Des Vogels
Geht aufrecht los
Auf die Haustür
Die vielgeöffnete knarrt
Diesmal ganz schön laut.
Die Frau seine Frau
Gießt Wasser mit Schwung
Auf die Treppe heraus.

Er stolpert

Und fällt sofort ungeheuer
Verduzt auf den Vorplatz
Den oft genutzten
Berührt er nun -
Tot.

Gewaltig ist viel
Doch nichts so gewaltig
Wie der Mensch.

Aus: Neue Grenzen


Aus: DER ZAUN

Immer wenn ich an die Grenze denke, dann habe ich ein Bild vor Augen: Wie ein sauber geeggtes Stück rotes Land schwingt sich der Todesstreifen schlangengleich durch das graue Grün auf beiden Seiten. Hier Eichsfeld, dort Eichsfeld. Hier Unter-, dort Obereichsfeld. Hier grün kariertes Land mit braunen Rändern, unregelmäßig, durch schmale und breite Straßen zerfurcht. Dort ein grüner Teppich, der auf dem leicht gewölbten Toscanaboden liegt wie ein stockiges Stück aus den immer feuchten Kellern des Hahletales. Rotes Land - hier wie dort, bedeckt von grauem Grün. Ein drei Meter hoher Zaun begrenzt feinsäuberlich die rote Schlange, die sich nie bewegt. Nur manchmal, da reißt der Boden auf mit einem Knall und drückt ein Tier mit Wucht in die Luft, ein Kaninchen vielleicht oder ein Wildschwein - im besten Fall. Manchmal folgt dem Knall aber auch ein Schrei, und ein buntes Wesen liegt auf dem rot geeggten Boden mit einem Bein weniger oder einem Arm. Das stört die Schlange sehr, und ihre Diener kommen dann bald gefahren, mit einem offenen Wagen, und zerren das Wesen herunter von dem roten Boden, werfen es auf die Ladefläche, und die Schlange sieht wieder schön rot aus, ohne Flecken, eingefaßt von grauem Grün, kariert auf der einen Seite: Untereichsfeld, flächig grün und blitzeordentlich auf der anderen: Obereichsfeld.


Geboren am 05. April 1955 in Gieboldehausen/Eichsfeld bei Göttingen an der Grenze zur DDR.
Nach dem Abitur 1973 in Duderstadt zwei Jahre beim Bundesgrenzschutz. Aufnahme des Studiums der Germanistik und Politikwissenschaften in Göttingen 1975. Staatsexamen 1981, danach Referendariat in Rheinland-Pfalz. Zweites Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien 1983 in Neuwied. Ab August 1983 Gymnasiallehrer für Deutsch und Sozialwissenschaften im Münsterland.
Seit Sommer 2002 freiberuflicher Schriftsteller und literarischer Kabarettist.
Über 20 Jahre musikjournalistische Tätigkeit, Konzertkritiken und Plattenrezensionen, besonders für das "musikblatt". Engagement in der lokalen Kulturarbeit (Mitbegründer der musa e.V./ Göttingen). Seit den 90ern neben Musik und Lyrik zusätzlich Prosa, besonders Kurzgeschichten, Novellen, Satiren. Daneben ein Roman und ein Hörspiel über die Schüsse an der innerdeutschen Grenze ("Der Zaun"), von dem es auch eine Bearbeitung für das Theater gibt. Seit 1999 auch Kabarett mit bisher drei Programmen.
Mitglied der europäischen Autorenvereinigung DIE KOGGE/ Minden, des IDI (Institut für regionale Sprachen und Kulturen)/ Innsbruck/Wien, der Vereinigung "Quickborn"/Hamburg und des Verbands Deutscher Schriftsteller (VS).
Verheiratet mit Martina seit 1981, 2 Kinder.

2012: Anerkennungspreis der Freudenthalgesellschaft
2006: 2. Preis der Freudenthal-Gesellschaft
2004: Anerkennungspreis des Burgdorfer Krimipreises/Schweiz
2004: Klaus-Groth-Preis
2004: Arbeitsstipendium der Künstlergruppe "Freistaat Burgstein" für Österreich und Tschechien
2004: Arbeitsstipendium des Writers und Translators Centre Rhodes, Griechenland
2003: 1. Preisträger des Instituts der Deuregio Ostfalen
2003: Preisträger der Nationalbibliothek des deutschsprachigen Gedichts (für: Babylon)
2003: 3. Preis der Freudenthal-Gesellschaft (für: Laila)
1999: 2. Preis der Freudenthal-Gesellschaft (für: Abgedreht im Stau)
1998: 5. Preis beim Kurzgeschichtenwettbewerb des NDR (für: Jobkiller)
1997: 3. Preis des Ostfälischen Instituts (für: Der Tag der blauen Quallen)
1997: 2. Preis der Freudenthal-Gesellschaft (für: In der guten alten Zeit)
1997: 2. Preis beim Kurzgeschichtenwettbewerb des NDR (für: Essig und Öl)
1995: 1. Preis des Ostfälischen Instituts der Deuregio Ostfalen (für: Die Jungens)

Joan Centre 69 + 2. Reine Ansichtssachen. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 2012.
Der freie Fall des Ikaros. Bei den Griechen im Kampf um Europa. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 2012.
Apollons verlorene Kinder. Bei den Griechen in der Schuldenkrise. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 2011.
Erdogan, Papandreou & ich. Reisen in den eigenen Süden. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 2010.
Die Wellen der drei Meere. Roman. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 2006.
Nachtschatten bei tage. Andere Crimestories. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 2006.
Immer wenn Lotterbett erzählt. Satiren aus dem Hinterland. Schnell Buch und Druck: Warendorf 2002.
Der Zaun. Roman aus Niemandsland. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 1999.

PlattEtüden. Niederdeutsche Gedichte. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 2009.
Von Katzen und Mäusen. Gedichte. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 2008.
Neue Grenzen. Gedichte. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 1999.
Neie Chrenzen - Neue Grenzen. Gedichte. Niederdt. mit hochdt. Nachdichtung. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 1997.

Der Zaun. Theaterstück. Karl-Mahnke-Theaterverlag: Verden 1999.

Apollons verlorene Kinder. RLVHörbuch auf 4 CDs (284 Min) sowie als mp3. Gesprochen vom Autor. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 2012.
Von Katzen und Mäusen. Gedichte & Gitarre. RLVHörbuch auf 2 CDs (90 Min) sowie als mp3. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 2009.
Nachtschatten bei Tage. Andere Crimestories. RLV Audiobook. 4 CDs. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 2007.
Die Liebe in den Zeiten der Ich-AG. Poesie & Musik. 2 CDs. RLV AudioTracks 2004.
Immer wenn Lotterbett erzählt 2. Satiren aus dem Münsterländer Outback. CD. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 2000.
Immer wenn Lotterbett erzählt 1. Satiren aus dem Münsterländer Outback. MC/CD. Rothenberg Literaturverlag: Rosendahl 1998.

Die Liebe in den Zeiten der Ich-AG. Eine poetisch-musikalische Revue. Gedichte, Lieder, Kurzgeschichten und Gitarreninstrumentals. 2004.

Auskunft Autor

Aktualisiert 01.07.2021