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Andreas Mand


LITon.NRW Autor*innen
Andreas Mand
1959
Duisburg
Niederrhein, Ostwestfalen, Westfalen komplett, Rheinland komplett
Prosa, Bühne/Drama

Arbeitsproben (1)

 

Aus: GROVERS ERFINDUNG (1990)

"Dabei können sie gar nicht wissen, was später aus einem wird. Zum Beispiel kann es gut sein, daß ich später auf der ganzen Welt berühmt bin. Kannst du mir etwa das Gegenteil beweisen? Nicht, daß ich es etwa darauf anlege, so eingebildet bin ich nicht. Mehr sein als scheinen, das ist die Devise. Aber es könnte einem theoretisch passieren. Und dann? Dann werden sie sich fragen: Moment mal, der hat doch hier gewohnt. Und es wird ihnen jammerschade sein! Jawohl! Aber dann ist es zu spät zum Bedauern! Nämlich ich, der Schuljunge mit seinem überladenen Tornister und dem entwürdigenden Turnbeutel, der von der Bushaltestelle kommt und bei Spicker vor den Schienen warten muß, weil mal wieder das rote Licht blinkt. Und die ganzen Leute haben die Frechheit und interessieren sich überhaupt nicht für einen. Sie ärgern sich höchstens über die rote Ampel, und wenn die blöde Bimmelbahn vorbei ist, sagen sie "Na endlich!" und legen Galopp ein. Sie gehen einfach weiter. Sie nehmen sich was raus, bloß weil sie erwachsen sind. Dabei wird man soweit ich weiß noch von alleine erwachsen."


Geboren 1959 in Duisburg. 1982 veröffentlichte er sein erstes Buch "Haut ab. Ein Schulaufsatz". Seine späteren Werke sind größtenteils Romane, wobei die Gattungsbezeichnung weit aufgefasst wird. Der (Anti-)Held des Debüts, Paul Schade, steht auch im Mittelpunkt weiterer Bücher. Die unabgeschlossene Serie wurde in Taschenbuchausgaben "Die Paul-Schade-Bänder" untertitelt. Bekannt wurde Andreas Mand mit seinem detailreichen Kindheits-Bewußtseinsstrom "Grovers Erfindung" (1990). Die Protagonisten in seinen Werken sind häufig jung, wobei der Autor nie den pädagogischen Zeigefinger erhebt. Von Andreas Mands Leidenschaft zur Musik zeugt die 2007 erschienene CD "Eine kleine Feile" mit Archivmaterial aus seiner Arbeit mit Rockbands in den 1980er Jahren.

Auswahl:
Der zweite Garten. Roman. Maro: Augsburg 2015.
Paul und die Beatmaschine. Maro: Augsburg 2006.
Schlechtenachtgeschichte. Maro: Augsburg 2004.
Vaterkind. Residenz: Salzburg 2001.
Kleinstadthelden. Ammann: Zürich 1996.
Das rote Schiff. Maro: Augsburg 1994.
Der Traum des Konditors. Unabhängige Verlagsbuchhandlung Ackerstraße: Berlin 1992.
Grover am See. Maro: Augsburg 1992.
Grovers Erfindung. Maro: Augsburg 1990.
Haut ab. Ein Schulaufsatz. Edition Nautilus: Hamburg 1982.

Das Grover Spiel. Proberaum Ewigkeit. Maro: Augsburg 2010.

Eine kleine Feile. Demos 1984-89. Maro: Augsburg 2007.

Thomas Kraft. In: Lexikon der Gegenwartsliteratur. München 2003.
Moritz Baßler. In: Der deutsche Poproman. C.H. Beck: München 2002.

Auskunft Autor

Aktualisiert 04.07.2021