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Jan Michaelis


Jan Michaelis © Judith Michaelis
Jan Michaelis
1968
Heilbronn
Düsseldorf
Rheinland, Bergisches Land, Niederrhein, Rheinschiene
Bergisches Land, Niederrhein, Rheinschiene, Rheinland komplett
Prosa, Thriller/Kriminalroman, Kinder-/Jugendbuch
Lessingstraße 28
40227 Düsseldorf

Pressedaten

Erläuterungen und Bedingungen

Pressefotos und Logos zum Download in der Datenbank LITon.NRW

Das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. pflegt im Rahmen der NRW-Literatur-Online-Datenbank LITon.NRW (ehemals www.nrw-literatur-im-netz.de) seit Herbst 2003 eine Foto-Datenbank mit hochauflösenden Fotos von Autor*innen sowie Fotos und Logos von literarischen Institutionen und Projekten aus NRW. Der Service richtet sich an Medien und Literaturveranstalter*innen, die auf diese Weise unkompliziert an Pressefotos und/oder Logos gelangen können. Dieser Service ist (in der Regel) kostenlos. Wenn ein*e Autor*in / eine Institution / ein Projekt Pressefotos bzw. Logos zur Verfügung gestellt hat, ist unter dem jeweiligen Profilfoto das bzw. die entsprechende/n Symbol/e aktiv (anklickbar). Klickt man darauf, klappt bei den Pressefotos ein neues Menü aus, worüber sich das/die Foto/s herunterladen lassen; bei den Logos öffnet sich direkt ein neues Fenster, worüber diese direkt heruntergeladen werden können. Einem Download steht nichts entgegen, wenn die folgenden Nutzungsbedingungen akzeptiert werden:

Alle Rechte vorbehalten. Die Bildmaterialien dürfen lediglich für die redaktionelle Berichterstattung bzw. von Veranstalter*innen für ihre Öffentlichkeitsarbeit unter Angabe des Copyrights bzw. des*der Urhebers*Urheberin (falls im Datensatz angegeben) honorarfrei verwendet werden. Andere Nutzungen, insbesondere jede Art von kommerzieller Verwendung des vorliegenden Materials außerhalb der Medienberichterstattung oder Veranstaltungswerbung, ist ausdrücklich untersagt. Mit dem Download von Fotos bzw. Logos stimmt der*die Nutzer*in dieser Regelung ausdrücklich zu.

Infos für Autor*innen, literarische Institutionen und Projekte

Für die Bereitstellung von Fotos und Logos im Download-Bereich von LITon.NRW entstehen Autor*innen, literarischen Institutionen und Projekten keinerlei Kosten. Die Zurverfügungstellung des Fotos und/oder Logos erfolgt jedoch prinzipiell honorarfrei. Auch das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. als Betreiber der NRW-Literatur-Online-Datenbank stellt potenziellen Nutzer*innen dieses Services keinerlei Kosten in Rechnung. Es wird lediglich ein möglichst einfaches Verfahren angeboten, schnell an Fotos bzw. Logos für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu gelangen. Das Westfälische Literaturbüro übernimmt aus diesem Grunde auch keinerlei Haftung, falls die Download-Fotos/-Logos nicht für den Zweck der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Veranstalter*innen u.ä. genutzt werden.

Pressebild(er)

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Arbeitsproben (1)

 

DIE ERBSCHAFT

Hilde Esslinger schaute sich um. "Dein Onkel Peter war vielleicht ein Spinner!", sagte ihr Mann Wolf. "Dieser Winzer hat wohl seinen gesamten Wein selbst getrunken." - "Wengert! In Heilbronn sagt man Wengert und nicht Winzer. Und überhaupt! Wie kannst du so über ihn reden!" - "Ja, natürlich: nichts Schlechtes über einen Toten!" - "Schließlich hat er uns dieses Weingut vererbt." - "Das meine ich ja: Weingut!" Wolf lachte verächtlich. "Reichlich hochgegriffen für dieses Hexenhäuschen mit einem Hof voll Gerümpel und zwei überdimensionalen Wellblechgaragen." Hilde lächelte: "Hier habe ich mich immer schon wohlgefühlt!"
"Und wie das stinkt!" Wolf wandte sich angewidert ab. - "Das sind die Bottiche mit den Trauben. Früher haben wir sie mit bloßen Füßen gestampft. Als Kind hat mir das einen Riesen Spaß gemacht. Aber dann hat es Onkel Peter verboten." - "Also von Weingut kann nicht die Rede sein, eher schon von weinschlecht – wirklich, mir wird übel."- "Das gibt sich, wir müssen halt etwas Geld hineinstecken." - "Kommt nicht in Frage! Welches Geld überhaupt? Meine Lebensversicherung taste ich dafür nicht an!" Wolf war jetzt in dem Stadium von Rumpelstilzchen, als es seinen Namen gesagt bekam. ‚Das wird auch gar nicht nötig sein‘, dachte Hilde.
"Am besten verkaufst du dieses ganze Grundstück und auch den Weinberg", wagte Wolf den Frontalangriff. - "Nein, nur über meine Leiche! Du weißt doch, seit fünfzehn Generationen ist der Weinberg und Gut Kirschenheim im Besitz der Familie Esslinger. Und daran wird sich nichts ändern." - "Oh ja, die Familie Esslinger hält zusammen. Die Familie Esslinger hat Landbesitz in Heilbronn, Sontheim und Flein", spottete Wolf. " Die Familie Esslinger hier, die Familie Esslinger da ... ich kann es nicht mehr hören. Hast du deshalb deinen Mädchennamen wieder angenommen, als du dich von Siegfried hast scheiden lassen? Und deine Söhne aus erster Ehe? Werden sie es dir danken? Warum wohl leben sie sechshundert Kilometer entfernt und lassen sich nicht einmal zu Weihnachten bei uns blicken? Zur Beerdigung von Onkel Peter waren sie auch nicht da – beide!"
"Wolf! Warum bist du so gemein? Ich will dieses Weingut auf Vordermann bringen, koste es was es wolle; es ist ein Kindheitstraum!" - "Wie naiv bist du eigentlich!" - "Du verstehst das nicht; glaub mir! Wirst schon sehen!" - "Nichts werde ich sehen!" - "Doch!" - "Nein!" Wütend stampfte Wolf mit den Gummistiefeln auf. - "Das ist genau der richtige Tritt für die Trauben. Wenn du dich abreagieren willst: Steig in den Bottich und stampfe dort! Dann machst du einmal etwas Sinnvolles mit deinem ständigen Jähzorn!" - "Du glaubst wohl, ich bin zu blöd zum Traubenstampfen, was? Bin ich aber nicht! Diesmal wirst du schon sehen!"
Wolf kletterte an dem Anhänger hinauf, der in einer der Wellblechgaragen stand. Dann schwang er sich über den Rand des Bottichs mit den gärenden Früchten. Er versank in den Trauben und hatte zuerst Angst unterzugehen. Doch dann spürte er den zähen Halt der stinkenden Masse unter seinen Füßen. Die Gummistiefel machten unanständige Geräusche, für die er sich unweigerlich eine von Hildes Standpauken eingefangen hätte, wenn sie von ihm gekommen wären. Hilde ging ins Haus und setzte sich. Sie kannte die Gefahr.
Wolf war in die Falle getappt. Er war wirklich kein Wengert. Die "Heilbronner Stimme" würde wieder einmal über einen Toten berichten, der in einem Wengertbetrieb erstickt wäre.
In den zehn Jahren, die Hilde mit Wolf zusammen war, gab es nicht einen solchen Fall. Alle Weinbauern hatten seit den siebziger Jahren dazugelernt. Davor hatte es ständig Tote in Weinbetrieben gegeben. Ganze Familien waren an dem ausströmenden Gas erstickt, als sie ihren Angehörigen zu Hilfe eilten, die in den Bottichen starben.
Onkel Peter hatte sich nie besonders um Schutz bemüht. Ihm genügte es, die Kinder fernzuhalten. Peter war ein erfahrener Wengerter gewesen. Einer von der alten Sorte.
Hilde konnte sich freuen, denn jetzt wäre die Lebensversicherung von Wolf dafür da, den Betrieb zu modernisieren. ‚Danke, Wolf!‘, dachte Hilde Das würde ein guter Wein werden, darüber war sie sich im Klaren, denn der Aberglaube lehrte sie: Etwas Lebendiges muss hinein! Dann hat das Schicksal seinen Zoll erhalten und die Sache wird gelingen. War es nicht so? Ihr fiel die Geschichte "Der Schimmelreiter" ein.
Hilde rief den Krankenwagen und die Feuerwehr, als sie sich sicher war, dass jede Hilfe zu spät käme, für Wolf. Das Weingut aber war gerettet.

Den Krimi "Die Erbschaft" entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung des Autors dem Band "Altweibermorde", sonderpunkt Verlag, Münster, 2007.


Geboren am 12. August 1968 in Heilbronn, 1990-1992 Buchhändlerlehre in Heilbronn, in dieser Zeit erste Lesungen, erste Leseförderungen durchgeführt, Briefwechsel mit Holger Benkel und Oskar Pastior, 1992-1995 Buchhändler in Köln, Lesungen im Open Mic in Köln, weitere Leseförderung durchgeführt, 1995-1997 Buchhändler in Düsseldorf, 1995-1996 zwei Kabarettkurse im Düsseldorfer Kom(m)ödchen absolviert, mehrere Auftritte im Düsseldorfer Kom(m)ödchen mit dem Ensemble "Die Therapeuten", erste Kabaretttexte entstehen, seit 1997 freie journalistische Tätigkeit für verschiedene auch überregionale Zeitungen, Theaterkritiken für eine lokale Tageszeitung, erste literarische Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien, 2006 Debüt mit Gedichtband, seit 2001 Lesungen in verschiedenen Einrichtungen im Rheinland, Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie in St. Petersburg, Schwerpunkt Belletristik, 2009 erschien der erste Roman, wohnhaft in Düsseldorf. Veröffentlicht regelmäßig in „Der Derendorfer“ und die „Bilker Sternwarte“. Vorsitzender der Gruppe Region Düsseldorf im VS-NRW und Mitglied im Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen, Wien.

2011: Anerkennungspreis Literaturwettbewerb Kleist und ich des Freien Deutschen Autorenverbandes  
2011: 1. Platz der deutschsprachigen Beiträge beim Literaturpreis Recovery Geschichte
2008: Literaturpreis der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH
1999: Otto-Rombach-Stipendium der Stadt Heilbronn

Best of Derendorfer. Sonderpunkt: Greven 2016.
Geschichten aus Bilk – Sonderpunkt 54. Sonderpunkt: Münster 2014.
Derendorfer III – Sonderpunkt 53. Sonderpunkt: Münster 2013.
Der Treffer in Telgte – Sonderpunkt 51. Sonderpunkt: Münster 2013.
Derendorfer II – Sonderpunkt 39. Sonderpunkt: Münster 2012.
Derendorfer – Sonderpunkt 23. Sonderpunkt: Münster 2010.
Palazzo der Beredsamkeit – Sonderpunkt 20. Sonderpunkt: Münster 2009.
Das Meer am Tor – Sonderpunkt 7. Sonderpunkt: Münster 2007.

Poesie im Kopf. Engelsdorfer: Leipzig 2006.

Mord in Weinsberg – Sonderpunkt 59. Sonderpunkt: Münster 2015.
Totes Rennen – Sonderpunkt 55. Sonderpunkt: Münster 2014.
Mord in Neckarwestheim – Sonderpunkt 52. Sonderpunkt: Münster 2013.
Mord in Heilbronn – Sonderpunkt 44. Sonderpunkt: Münster 2013.
Frag nie zuviel. Ein St. Petersburg Krimi. Wortgewaltig: Hanau/Hadamar 2009.
Altweibermorde – Sonderpunkt 6. Sonderpunkt: Münster 2007.

Ernest Flatter – Ein Vampir in Venedig. Band 3. Illustrationen von Jan Michaelis. Sonderpunkt: Münster 2015.
Hasan ist da!. Illustrationen von Jan Michaelis. Sonderpunkt: Münster 2014.  
Ernest Flatter – Ein Vampir in St. Petersburg. Band 2. Illustrationen von Knut Michaelis. Wortgewaltig: Hanau/Hadamar 2011.
Ernest Flatter – Ein Vampir in Prag. Band 1. Illustrationen von Knut Michaelis. Wortgewaltig: Hanau/Hadamar 2008.

Veröffentlichungen in Anthologien + Sachbüchern:
Der Traum von der Hochzeit. In: Mosaik aus Liebespoesie und Prosa. Hrsg. von Dragica Schröder. Majdan: Petrovac 2021.
Ich bin doch kein Werwolf - die Recovery Geschichte. In: Nicht gesellschaftsfähig - Alltag mit psychischen Belastungen. Hrsg. von Sandra Strauß und Schwarwel. Glücklicher Montag: Leipzig 2020.  
A BISsle Frieden. In: Erinnerungen. Hrsg. von Dragica Schröder. Majdan: Petrovac 2019.
Das Versteckspiel. In: Kinderfreude. Hrsg. von Dragica Schröder. Majdan: Petrovac 2019.
So jeck wie ein Schaf. In: Warum. Kulmbacher Literaturverein. Leben in der Sprache: Presseck 2019.
Was wärest du, verehrter Schreiber. In: Langer Nachhall zwischen Newa und Rhein. Hrsg. von Leo Litz. Engelsdorfer: Leipzig 2019.
Der Valentinsbote. In: Langer Nachhall zwischen Newa und Rhein. Hrsg. von Leo Litz. Engelsdorfer: Leipzig 2019.
Ein Abend auf dem Mississippi. In: Langer Nachhall zwischen Newa und Rhein. Hrsg. von Leo Litz. Engelsdorfer: Leipzig 2019.
Übersetzung Vanitas. In: Langer Nachhall zwischen Newa und Rhein. Hrsg. von Leo Litz. Engelsdorfer: Leipzig 2019.
Übersetzung Bedeutung der Liebe. In: Langer Nachhall zwischen Newa und Rhein. Hrsg. von Leo Litz. Engelsdorfer: Leipzig 2019.
Der Teil der Trauer in Derendorf. In: Das Prisma des Lebens. Hrsg. von Dragica Schröder. Majdan: Petrovac 2017.
Der Eherne Dichter von Oberbilk. In: Ein Leben für die Dichtung. Hrsg. von Helga Helnwein. Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen: Wien 2016.
Die Martinszigarette von Derendorf. In: Das Neugierige Kind im mir. Hrsg. von Dragica Schröder. Majdan: Petrovac 2016.
Mundtot. In: Die 17 vergessenen Gräber. Deborah Haarmeier, Ralf Buchholz, Jörg Marenski, Jan Michaelis, Stephan Peters. RaBu: Erkrath 2015.
Die Bilker Ringparabel. In: 130 Jahre Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen. Hrsg. von Helga Helnwein. Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen: Wien 2015.
Die Bilker Ringparabel. In: Miteinander in Hilden. Hrsg. von Dragica Schröder. Majdan: Petrovac 2015.
Nicht alleingelassen. In: Die Hoffnung trägt. Hrsg. von Michael Schulz, Gianfranco Zuaboni. Balance Buch und Medien: Köln 2014.
Die Schöne und das Biest. In: Der Sinn meiner Psychose. Hrsg. von Hartwig Hansen. Paranus: Neumünster 2013.

Veröffentlichungen in Zeitschriften/Zeitungen:
Hasan in Echternach. In: literamus Trier, Band 45/2018.
Der große Zappelino. In: oda Ort der Augen, 4/2013.

Auskunft Autor

Aktualisiert 07.02.2022