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Barbara Ming


Barbara Ming © Ulrich Scharfenorth
Barbara Ming
1946
Düsseldorf
Ratingen
Rheinschiene - Bergisches Land
Bergisches Land, Rheinschiene, Rheinland komplett
Prosa, Lyrik, Satire
Dr.-Kessel-Straße 10
40878 Ratingen
02102-708448
02102-708449

Arbeitsproben (3)

 

KLEINE VERBAL-HORNUNG

Auch ein Vater kann Kindern die Muttersprache beibringen.
Zum Beispiel seine.
Manchmal ist die Muttersprache des Vaters aber nicht die Muttersprache der Kinder. Manchmal ist die Vatersprache der Mutter nur die übernommene Muttersprache des Vaters. Manchmal übernehmen Kinder die Muttersprache des Vaters o d e r die Vatersprache der Mutter.

In diesem Fall erlernen die Kinder entweder so etwas wie eine stiefmütterliche Mutter- oder so etwas wie eine stiefväterliche Vatersprache. Was nicht bedeuten muss, dass es sich dann um Stiefkinder handelt.

Wenn bei uns ein Vater sagt, er müsse mit seinen Kindern mal deutsch reden, ist das ein deutschliches Zeichen dafür, dass er mit seinem Latein am Ende ist. In welcher Sprache auch immer.

Dann sollten Kinder besser schweigen.


IN DIESER STRASSENBAHN

morgens
um viertel vor
unbeachtet von allen

Menschen
und Hände wie sie
den tabledance
tanzen

an Stangen
schwingen den Sturz
vermeiden wollen den
unvermeidlichen unsichtbaren
Sturz in einen minder-
jährigen
Tag


(ohne Titel)

Der alte Fuchs
fraß sogar
die Gänsefüßchen
seiner wörtlichen Rede

Nun kann
ihn niemand mehr
zitieren


Geboren 1946 in Düsseldorf. Freie Journalistin und Autorin. Erste Veröffentlichungen 1964 unter dem Namen Barbara Neuss, später unter dem Namen Barbara Mandok und seit 1975 unter dem Namen Barbara Ming. Nach Fachabitur und Ausbildung Tätigkeit 13 Jahre als Verlagsangestellte im Bereich Fachredaktionen im Droste Verlag, danach selbständig. Mehrfach Jurorin bei verschiedenenen Literaturausschreibungen. Beirätin für Literatur im Ratinger Kulturbund RKB. Seit 1975 Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller VS und von 1999 bis 2022 erste Vorsitzende der freien Autorenvereinigung Literaturkreis ERA e.V. Mitinitiatorin des Projektes KULTURkneipe in Ratingen (zusammen mit Dr. Ulrich Scharfenorth). Konzept und Durchführung von Projekten zur EUROGA sowie der Biennale Neanderland, konzeptionelle Gestaltung von verschiedenen Bühnenprojekten u.a. Brecht und der 17. Juni, Gestaltung und Durchführung verschiedener Dokumentations- und Gedenkveranstaltungen u.a. zum 9. November (Pogromnacht). Im Mai 2004 in einer Retrospektive auf 40 Jahre literarischen Schaffens 13-Stunden-Non-Stopp-Lesung im Poensgen-Park des Cromford-Museums Ratingen. Herausgeberin von 11 Anthologien für die Autorengruppe ERA. Bis 2019 Gastgeberin und Betreiberin eines literarischen Salons in Ratingen mit der Zielsetzung der Förderung junger Literaten und Musiker. Dazu wechselnde Bilderausstellungen im eigenen Haus.

2010: Preisträgerin beim Aphorismenwettbewerb des Fördervereins Deutsches Aphorismus-Archiv (DAphA)  in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Hattingen
2003: Aufnahme in das Frauen-Kultur-Archiv der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
2003: Frauenkulturpreis der Stadt Ratingen für Literatur
2000: Lyrik Preis (1.Preis) des Freundeskreises Düsseldorfer Buch FDB
1991: Hafiz-Preis für Lyrik des Persischen Literaturclubs
1990: Lyrik-Preis der Firma Sans Soucis Baden-Baden
1974: Förderpreis Literatur der Landeshauptstadt Düsseldorf
1973: Förderbeihilfe der Stadt Düsseldorf

Rundflug über Abstrusien. Erzählminiaturen. Arachne: Gelsenkirchen 2022.
Anekdotentänze. Erzählminiaturen. Arachne: Gelsenkirchen 2020.
Verlängerte Rotzeit. Erzählminiaturen. Arachne: Gelsenkirchen 2018.
fallambula. Erzählminiaturen. Arachne: Gelsenkirchen 2012.
Zeit der Heuschrecken - die Geschichte eines Boatpeople-Kindes. Gem. mit Ly My Cuong. Heiner Labonde: Grevenbroich 2010.
BernSteinBeißer. Satiren u. Erzählminiaturen. Arachne: Gelsenkirchen 2008.

Heißen Sie Humboldt? Gedichte. Mit einem Vorwort von Margot Schroeder. Arachne: Gelsenkirchen 2014.
tollhauskirsch. Gedichte. Mit Radierungen von Roswitha Riebe-Beicht und einem Vorwort von Nora Eugenie Gomringer. Arachne: Gelsenkirchen 2010.
Kaffeesätze. Lyrik. Mit Bildern der Künstlerin Roswitha Riebe-Beicht und einem Vorwort von Eva Zeller. Arachne: Gelsenkirchen 2006.
Paradies oder das. Edition ERA: Ratingen 2000.
Bergische Taschen-Literatur 49. Lyrik. Hrsg. Kulturamt Kreis Mettmann. o.V.: 1991.
Symbol. Kunst und Lyrik. Hrsg. Kunstmuseum Bochum/W. Wangler. o.V.: 1972.

In: Ehrenworte, Band 12. Edition Virgines: Düsseldorf 2017.
In: Liebe und andere Ungereimheiten. Schriftreihe edition exemplum. Athena: Oberhausen 2013.
In: Pink – 10 "Lesen im Atelier". Engelsdorfer: Leipzig 2008.
In: Stille Welt – Gedichte und Gedanken. Coppenrath: Münster 2006.
In: im gegendlicht. Lyrik und Prosa. Langenberger Texte 4. Hrsg. von Frank Overhoff. Athena: Oberhausen 2003.

In Auswahl:
zahlreiche Anthologien, Literaturzeitschriften und Tageszeitungen, Literaturtelefon der Stadt Düsseldorf, Sendungen über Radio Neandertal.

Margot Schroeder: Vorwort. In: Heißen Sie Humboldt? Gedichte. Arachne: Gelsenkirchen 2014.
Nora Eugenie Gomringer: Vorwort. In: tollhauskirsch. Gedichte. Arachne: Gelsenkirchen 2010.
Eva Zeller: Vorwort. In: Kaffeesätze. Lyrik. Arachne: Gelsenkirchen 2006.
Dr. Bastian Fleermann: Artikel. In: Rheinische Post - Kultur 13.10.2003.
Philipp Rehbiersch: Artikel. In: Neues Rheinland Nr. 5/1973.

Auskunft Autorin

Aktualisiert 27.09.2023