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Sabine Werz


Sabine Werz © privat
Sabine Werz
Leonie Bach
Hannes Wertheim
1960
Neuss
Köln
Neuss, Köln
Niederrhein, Rheinschiene, Rheinland komplett
Prosa

Geboren am 10. März 1960 in Neuss am Rhein. Nach dem Abitur studierte sie Anglistik und Germanistik in Düsseldorf. Dort war sie später Dozentin für Frauengeschichte. 1985-1986 arbeitete sie als Redakteurin des Düsseldorfer Express, danach bis 1989 als Dramaturgin am Kölner Schauspielhaus. Von 1989 bis 1995 war sie Kultur-Redakteurin und Ressortleiterin "Modernes Leben" beim Kölner Express. Seit 1995 arbeitet sie als freie Romanautorin. Unter verschiedenen Pseudonymen (Leonie Bach, Nina Gold, Hannes Wertheim) und dem Klarnamen Sabine Werz erschienen bis 2002 insgesamt vierzehn Bücher der Autorin. Sabine Werz ist verheiratet und hat ein Kind. Sie lebt in Köln.

als Leonie Bach:
Fiesta Fatal. Roman. Bastei-Lübbe: Bergisch-Gladbach 2002.
Gran Canaria all inclusive. Roman. Bastei-Lübbe: Bergisch-Gladbach 2000.
Auf Mallorca liebt`s sich besser. Roman. Bastei-Lübbe: Bergisch-Gladbach 1999.
Casanovas küsst man nicht. Roman. Bastei-Lübbe: Bergisch-Gladbach 1997.
Reiche Männer küssen besser. Roman. Bastei-Lübbe: Bergisch-Gladbach 1996.

als Hannes Wertheim:
Die Visionen der Seidenweberin. Roman. Bastei-Lübbe: Bergisch-Gladbach 1999.
Der Sklavenkönig. Roman. Bastei-Lübbe: Bergisch-Gladbach 1998.
Der Kardinal des Satans. Roman. Bastei-Lübbe: Bergisch-Gladbach 1997.
Der Kapuzinermönch. Roman. Bastei-Lübbe: Bergisch-Gladbach 1996.

als Nina Gold:
Crashteddys. Roman. dtv: München 1998.
Ein Girlie packt aus. Roman. dtv: München 1997.

als Sabine Werz:
Sex and Crime auf Königsthronen. Bastei-Lübbe: Bergisch-Gladbach 2010.
Liebe unter Kannibalen. Roman. Lübbe: Bergisch-Gladbach 2002.
Kiosk. Roman. Ehrenwirth: Bergisch-Gladbach 2000.

Beste Freundin - beste Feindin. Ein Zickengesang auf die Frauenfreundschaft. dtv: München 1998.

Beitrag. In: Helmut Lotz, Kai Precht (Hg.): Schluss mit dem Jahrtausend. Fünfzehn ultimative Beiträge. dtv: München 1999.
Beitrag. In: Gigolo im Handgepäck. Prickelnde Sommergeschichten. Bastei-Lübbe: Bergisch-Gladbach 1998.

Das Leitmotiv meiner Gegenwartsromane, die ich unter eigenem Namen veröffentliche, habe ich von Joseph Beuys übernommen. "Die wahren Mysterien finden heutzutage auf dem Kölner Hauptbahnhof statt." Also heißt es hingehen, Leute studieren, skizzieren und ihnen ihre Würde mit wahrhaft erfundenen Geschichten zurückgeben. Menschen brauchen Geschichte und Geschichten.

Ein Beitrag für die "Rheinische Post" über mein Autorendasein:

Es gibt eine Frage, die mir bei sieben von zehn Lesungen aus meinen Büchern mit Sicherheit gestellt wird: „Schreiben Sie eigentlich noch von der Hand und mit Tinte?“
Nur das nicht! Schon deshalb, weil ich Gefahr liefe am Ende eines Arbeitstages meine Notizen nicht mehr entziffern zu können oder einen Starrkrampf zu erleiden. Um mein tägliches Pensum von fünf bis acht Romanseiten zu bewältigen, nutze ich einen 686er Personal Computer mit 128 RAM Arbeitsspeicher, ergonomischer Tastatur und – zur Schonung der Augen - einen extragroßen, flimmerfreien Monitor.
Zugegeben, das klingt nicht eben poetisch und mich schmerzt die leise Enttäuschung im Gesicht des Fragenden jedesmal – muss ich doch fürchten, dass er beim Hinausgehen kein gedrucktes Exemplar meines Werkes käuflich erwerben wird. Trotz handgeschriebener Signatur.
Ein echter Verlust, denn bei fünf Prozent Beteiligung pro verkauftem Buch, zählt für mich wirklich jeder Leser – außer, pardon, der aus der Stadtbücherei. Ich hoffe, Sie verzeihen meinen Hang zum Merkantilen, aber ich lebe davon!
Die Frage nach der Tinte zeigt hingegen, dass einige deutsche Leser hartnäckig ein rührend sentimentales Bild vom Schriftsteller pflegen. Sie wünschen ihn sich als vom technischen Fortschritt unverdorbenes Faktotum mit Federkiel, einsam, aber voller Muße in der Dachstube hockend, zwischen genialer Inspiration oder tragischer Schreibblockade schwankend, in jedem Falle unkorrumpiert von der Welt des Kommerzes und nur der Kunst verpflichtet.
Es tut mir leid, aber mit den meisten dieser Qualitäten kann ich nicht dienen. Was vielleicht daran liegt, dass meine Wohnung keine Dachkammer ist, eine ortsübliche Großstadtmiete kostet und posthumer Ruhm niemanden zu Lebzeiten satt macht.
Obwohl - oder besser - weil ich zu den fünf Prozent der europäischen Autoren zähle, die vom Schreiben – einigermaßen – leben können, beschäftigen mich optimale Arbeitsgeräte, Auflagenzahlen und die nüchterne Prosa des Marktes ebensosehr wie Stilfragen und die Poesie meines Herzens.
Ich bin zugegeben kein Balzac, der erst dann so richtig und zudem genial kreativ wurde, wenn die Spielschulden ihn drückten und die Gläubiger seine Tür eintraten. Eine einigermaßen sorgenfreie Finanzlage bekommt meiner Fantasie bei weitem besser.
Ich verschaffe sie mir, indem ich mich sechs Tage oder Nächte die Woche an den Schreibtisch setze, meine Einfälle oder eingefangene Geschichten am Computer ausformuliere, sie fröhlich neu gestalte, fluchend lösche und – nach schweißtreibender Fabulierakrobatik – vielleicht wieder aufgreife.
Um heute vom Schreiben zu leben, sollte man nicht darauf spekulieren, eines jener Ausnahmesubjekte zu sein, die aus dem Stand und dank einer genialen Eingebung einen literarischen Bestseller hinblättern.
Romane, die eine Millionenauflage schaffen, sind seltener als ein Sechser im Lotto - hat der Börsenverein des deutschen Buchhandels ausgerechnet. Zudem kommen sie meistens aus Amerika oder England zu uns. Nicht weil da mehr Genies zuhause sind, sondern weil dort die handfesteren Autorentugenden traditionell geschätzt und gepflegt werden: Handwerkliches Können, Fleiß, Disziplin und eine unverstellte Lust an Spannung und Unterhaltung. Letzteres gilt bei und manchmal auch unter deutschen Autoren leider immer noch als anrüchiger Hang zum Trivialen, ist aber bei Lesern beliebt.
Beliebt sind angloamerikanische Erzähler auch bei deutschen Verlagen, weil sie ihnen viel Arbeit abnehmen. Statt langwieriger Autorenbetreuung bleibt dem Herausgeber nur die Übersetzungsarbeit und die Werbung läuft ohnehin von allein: Nichts ist erfolgreicher als der Erfolg, und den hatten die Autoren ja bereits in ihren Heimatländern.

Auskunft Autorin, Eigenrecherche

Aktualisiert 05.07.2021