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Walter-Hasenclever-Gesellschaft e.V.


Walter-Hasenclever-Gesellschaft e.V.
1996
Aachen
Aachen
Regio Aachen, Rheinland komplett
literarische Gesellschaft, Literaturveranstalter / Projektmanagement, Preise/Stipendien, Publikationen
c/o Buchhandlung am Markt
Trierer Straße 788
52078 Aachen

Im April 1996 fand die Gründungsveranstaltung der Walter-Hasenclever-Gesellschaft statt, einer literarischen Gesellschaft, die sich die Aufgabe gestellt hat, das Werk und die Person Walter Hasenclevers (1890-1940) im kulturellen Gedächtnis zu bewahren und die lebendige Beschäftigung mit ihm zu fördern. Darüber hinaus möchte die Walter-Hasenclever-Gesellschaft (WHG) generell der Begegnung mit der Literatur des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart dienen. Sie richtet zu diesem Zweck regelmäßig literarische Veranstaltungen aus, lädt zu Vorträgen ein, die sich an die kulturell interessierte Öffentlichkeit wenden und gibt alle zwei Jahre ein Jahrbuch heraus, das die Verleihung des Hasenclever-Preises dokumentiert sowie Beiträge zu seinem Werk und zu literarischen Themen des 20. Jahrhunderts enthält.
Ein besonderes Anliegen der WHG ist auch die Leseförderung und die Kooperation mit den örtlichen Schulen.

Vorsitzender: Mario Walter Johnen
stellvertr. Vorsitzende: Miriam Trutnau

Walter-Hasenclever-Literaturpreis

2008: Christoph Hein
2006: Herta Müller
2004: Friedrich Christian Delius
2002: Marlene Streeruwitz
2000: Oskar Pastior
1998: George Tabori
1996: Peter Rühmkorf

Die Walter-Hasenclever-Gesellschaft verleiht alle zwei Jahre (d.h. in jedem geraden Jahr) den Walter-Hasenclever-Literaturpreis der Stadt Aachen. Mit einem Preisgeld von 20.000 Euro zählt er zu den höchst dotierten deutschen Literaturpreisen. Entsprechend gehören die bisherigen Preisträger zur ersten Riege der deutschsprachigen Autoren, u.a. Peter Rühmkorf, George Tabori, Oskar Pastior und Herta Müller.

Das Preisgeld wird durch das Zusammenwirken verschiedener Träger aufgebracht, dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach, wo der Nachlass Walter Hasenclevers verwahrt wird, der Stadt Aachen, dem Aachener Buchhandel, dem Verein der Freunde und Förderer des Einhard-Gymnasiums, dessen Absolvent Hasenclever im 1908 gewesen war, und der Walter-Hasenclever-Gesellschaft selbst. Die Findung des Preisträgers erfolgt durch eine siebenköpfige Jury, in die jeder der Träger einen Juror entsendet und die jeweils um zwei Vertreter des Literaturbetriebs ergänzt wird.

Die Hasenclever-Gesellschaft führt in unregelmäßigen Abständen literarische Veranstaltugnen durch.

Walter Hasenclever, geboren am 8. Juli 1890 in Aachen, starb am 21. Juni 1940 in einem südfranzösischen Internierungslager.
Sein lyrisches Werk sowie sein 1916 uraufgeführtes Drama "Der Sohn" machten ihn zu einem Exponenten des literarischen Expressionismus. 1917 erhielt er den Kleist-Preis, von 1924 bis 1930 lebte er als Journalist in Paris. Während dieser Zeit verfaßte er eine Reihe von Schauspielen ("Ein besserer Herr", "Ehen werden im Himmel geschlossen", "Napoleon greift ein" u.a.), durch die er zeitweilig zum meistgespielten Dramatiker des deutschen Sprachraums avancierte.
1930 arbeitete er als Drehbuchautor Greta Garbos in Hollywood. 1933 wurden seine Werke in Deutschland verboten. Als Regimegegner auch physisch gefährdet, flüchtete er ins Exil, wo er angesichts der deutschen Kriegserfolge den Freitod wählte.

Im Juli 2007 ist das Jahrbuch 2005/2006 der Walter- Hasenclever-Gesellschaft erschienen. Über den Kontakt zur Walter-Hasenclever-Gesellschaft ist das Buch für 12,90 € zzgl. Portokosten zu erwerben.

Im Jahrbuch 2002-2004 sind alle Festreden und Dankesworte zur Verleihung der Walter- Hasenclever- Literaturpreise 2002 an Marlene Streeruwitz und 2004 an Friedrich Christian Delius sowie kleinere Beiträge aus dem wissenschaftlichen Umfeld, unter ihnen ein Beitrag von Doris Obschernitzki über das französische Internierungslager Les Milles. Sie gilt als Spezialistin auf dem Gebiet der Exilschicksale in Frankreich. Erschienen im Oktober 2005

Walter Hasenclever:
Bert Kasties (Hrsg. mit Erläuterungen): Ausgewählte Werke. 5 Bände (Bd. 1: Gedichte; Bd. 2: Dramen I, darin: Der Sohn. Antigone; Bd. 3: Dramen II, darin: Ein besserer Herr. Ehen werden im Himmel geschlossen; Bd. 4: Dramen III, darin: Napoleon greift ein. Muenchhausen; Bd. 5: Prosa, darin: Die Rechtlosen). Shaker: Aachen 2003ff.
Bert Kasties (Hrsg.): Walter-Hasenclever-Gesellschaft. Jahrbuch 2000/01. Shaker: Aachen 2002.
Harro Maltzahn: Emanuel Swedenborg : Hellseher, Naturforscher, Visionär; Lebensgeschichte und Werk des großen europäischen Hellsehers. Mit einem Nachwort von Walter Hasenclever. Mediengruppe König: Greiz 2002.
Bert Kasties (Hrsg.): Walter-Hasenclever-Gesellschaft. Jahrbuch 1998/99. Shaker: Aachen 2000.
Barbara Schommers-Kretschmer: Philosophie und Poetologie im Werk von Walter Hasenclever. Shaker: Aachen 2000.
Klaus Mackowiak: Walter Hasenclever (1890 - 1940). In: Deutsche Dramatiker des 20. Jahrhundert. Hrsg. von Alo Allkemper und Norbert Otto Eke. Erich Schmidt: Berlin 2000.
Christa Spreizer: From expressionism to exile: the works of Walter Hasenclever (1890 - 1940). Camden House: Rochester, NY 1999.
Dieter Breuer und Bert Kasties (Hrsg.): Walter-Hasenclever-Gesellschaft. Jahrbuch 1997. Shaker: Aachen 1998.
Bert Kasties (Hrsg.): Ich hänge, leider, noch am Leben. Walter Hasenclever: Briefwechsel mit dem Bruder. Wallstein: Göttingen 1997.
Bert Kasties und Manfred Sicking (Hrsg.): Aachener machen Geschichte. Portraits historischer Persönlichkeiten. Band 1. Fünfzehn Portraits historischer Persönlichkeiten. Shaker: Aachen 1997 (darin: Bert Kasties: Walter Hasenclever. "... geboren in Aachen, wo ich noch heute in Verruf bin?").
Bernhard F. Reiter: Walter Hasenclevers mystische Periode. Die Dramen der Jahre 1917 - 1925. o.V.: Frankfurt/Main, Berlin, Bern, New York, Paris u. Wien 1997.
Bert Kasties: Walter Hasenclever. Eine Biographie der deutschen Moderne. Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur 46. o.V.: Tübingen 1994.
Dieter Breuer (Hrsg): Walter Hasenclever. 1890-1940. Ausstellungskatalog. Alano: Aachen 1990 (zweite, überarbeitete Auflage: Aachen 1996, vergriffen; bei Interesse an diesem Band wenden Sie sich bitte an die Walter-Hasenclever-Gesellschaft, die im Besitz der Restexemplare ist).
Herbert Jhering: "Napoleon greift ein". Theater in der Stresemannstraße. In: Ders.: Theater in Aktion. Kritiken aus drei Jahrzehnten. 1913-1933. Hrsg. von Edith Krull u. Hugo Fetting. o.V.: Berlin 1987.
Ania Wilder: Die Komödien Walter Hasenclevers. Ein Beitrag zur Literatur der Zwanziger Jahre. Berliner Beiträge zur neueren deutschen Literaturgeschichte 4. Lang: Frankfurt am Main (u.a.) 1983.
Alfred Hoelzel: Walter Hasenclever's humanitarianism: themes of protest in his works. Peter Lang: Bern, Frankfurt am Main, New York 1983.
Brigitte Stuhlmacher: Jugend. Plenzdorfs "Die neuen Leiden des jungen W." und die Tradition: Halbe, Wedekind, Hasenclever. In: Tendenzen und Beispiele. Zur DDR-Literatur in den 70er Jahren. Hrsg. v. Hans Kaufmann. o.V.: Leipzig 1981.
Miriam Helga Raggam-Lindquist: Walter Hasenclever. Leben und Werk. o.V.: Hildesheim 1973.
Horst Denkler: Walter Hasenclever. In: Rheinische Lebensbilder. Im Auftrag der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Hrsg. v. Bernhard Poll. Bd. IV. o.V.: Düsseldorf 1970.
Wolfgang Paulsen: Walter Hasenclever. In: Expressionismus als Literatur. Gesammelte Studien. Hrsg. v. Wolfgang Rothe. o.V.: Bern u. München 1969.
Miriam Helga Raggam-Lindquist: Das Leid als menschliche Grunderfahrung im Leben und Werk Walter Hasenclevers. Diss. o.V.: Wien 1968.
Walther Huder: Walter Hasenclever und der Expressionismus. In: Welt und Wort 21. o.V.: o.O. 1966.
Emanuel Swedenborg: Himmel, Hölle, Geisterwelt: eine Auswahl aus dem lateinischen Text [De coelo et eius mirabilibus et de inferno. Arcana coelestia] in deutscher Nachdichtung / von Walter Hasenclever. [Vorwort: Friedemann Horn]. Swedenborg: Zürich 1963 (2. Auflage).
Ernö Zeltner: Die expressionistischen Dramen Walter Hasenclevers. Diss. o.V.: Wien 1961.

nur noch antiquarisch erhältlich sind die folgenden Titel:
Dieter Breuer u. Bernd Witte (Hrsg.): Walter Hasenclever. Sämtliche Werke. In Zusammenarbeit mit der Akademie d. Wissenschaften und der Literatur. (Bd. 1: Lyrik; Bd. II 1: Stücke bis 1924; Bd. II 2: Stücke 1926 bis 1931; Bd. II 3: Stücke 1931 bis 1938; Bd. III 1-2: Pariser Feuilletons 1924 - 1926; Bd. IV: Romane; Bd. V: Kleine Schriften; Walter Hasenclever: Briefe 1907-1940, 2 Bände). o.V.: Mainz o.J.
Edith Hasenclever und Bert Kasties (bearbeitet und restauriert): Walter Hasenclever, Ernst Toller: Bourgeois bleibt Bourgeois. Drama. Aus dem Russischen rückübersetzt. Rowohlt: Reinbek 1992.

Auskunft Institution

Aktualisiert 05.07.2021