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Mathias Knoll


Mathias Knoll © Barbara Anneser, Arnsberg
Mathias Knoll
1949
Stuttgart
Arnsberg
Rheinschiene, Sauerland, Westfalen komplett, Rheinland komplett
Lyrik
Friedensstraße 15-19
59755 Arnsberg
02932-29511 oder 02931-23488
02931-24768

Pressedaten

Erläuterungen und Bedingungen

Pressefotos und Logos zum Download in der Datenbank LITon.NRW

Das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. pflegt im Rahmen der NRW-Literatur-Online-Datenbank LITon.NRW (ehemals www.nrw-literatur-im-netz.de) seit Herbst 2003 eine Foto-Datenbank mit hochauflösenden Fotos von Autor*innen sowie Fotos und Logos von literarischen Institutionen und Projekten aus NRW. Der Service richtet sich an Medien und Literaturveranstalter*innen, die auf diese Weise unkompliziert an Pressefotos und/oder Logos gelangen können. Dieser Service ist (in der Regel) kostenlos. Wenn ein*e Autor*in / eine Institution / ein Projekt Pressefotos bzw. Logos zur Verfügung gestellt hat, ist unter dem jeweiligen Profilfoto das bzw. die entsprechende/n Symbol/e aktiv (anklickbar). Klickt man darauf, klappt bei den Pressefotos ein neues Menü aus, worüber sich das/die Foto/s herunterladen lassen; bei den Logos öffnet sich direkt ein neues Fenster, worüber diese direkt heruntergeladen werden können. Einem Download steht nichts entgegen, wenn die folgenden Nutzungsbedingungen akzeptiert werden:

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Pressebild(er)

Mathias Knoll © Barbara Anneser, Arnsberg
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Arbeitsproben (1)

 

EIN DENKMAL FÜR DEN DESERTEUR

Natürlich weiß jedes Militär, daß der Mensch von Natur aus kaum zum Helden taugt. Im Gegenteil. Er versucht viel eher sein Heil in der Flucht zu finden - wenn man ihn nur ließe. Besteht nicht eigentlich die Geschichtsschreibung darin subtil zu zeigen wie auf raffinierteste Weise der Fluchtinstinkt des Menschen unterbunden wird, wenn auch von den Auswirkungen des Zerstörungstriebes die Rede ist? Die Soldaten müssen vor allem daran gehindert werden wegzulaufen. Aus diesem Grund werden sie dressiert wie Zirkuspferde. Mit der Hoffnung auf Beute werden sie gelockt. Mit Alkohol betäubt. Man bedroht die Soldaten mit dem Tod und putscht das Image des klugen, tapferen Führers auf, der doch nur "seine Jungs liebt." Vom Heldenkult ist es nur ein kurzer Weg zur Verblödung.

Schon seit Jahrhunderten existiert ein moralisches Fluchtverbot. Desertation- der größte militärische Sündenfall. Ein Verbrechen, das mit dem Standgericht geahndet wird. Desertieren kann man nur von dem Feind verlangen, da für ihn die militärische Lage ohnehin aussichtslos geworden ist. Also soll er doch endlich Vernunft annehmen.

Ich fordere, daß endlich ein Denkmal für den unbekannten Deserteur aufgestellt wird. Ein Standbild, dessen Reproduktion in jedes Schulbuch gehört. Natürlich würden sich bei der Darstellung einer derartigen Figur zahlreiche Probleme einstellen. Eine reizvolle Aufgabe. Es wäre an eine Statue zu denken mit entschlossenem Charakterausdruck. Kein Hasenfuß mit verhuschten Zügen. Denn die Pose dieser Figur soll zur Identifikation animieren. Vielleicht sollte sie gerade die Pharisäermaske der Selbstgerechtigkeit abreißen. Diesen stereotypen Blick der Selbstopferung, die an den Ruhm denkt bei nachfolgender Götterdämmerung. Gleichzeitig legt sie auch den Militärrock ab, die Uniformität, die zum kollektiven Wahnsinn verführt. Sicher wäre der Ausdruck der Verweigerung, das Wissen um die Tugend des Ungehorsams am schwierigsten zu treffen. Als Standort könnte man sich den Marktplatz vor dem Rathaus vorstellen.

Wenn dieser Deserteur es auch noch verstünde Humor auszustrahlen, einen Humor, der Sicherheit vermittelt, weil sich sein Standpunkt nicht mehr an einen engen, nationalen Horizont gebunden fühlt, an die nationalen Komplexe und Neurosen, an die Lächerlichkeit im Pathos, dann wäre es auch noch ein gelungenes Kunstwerk. Das menschlichste Standbild, das man sich vorstellen kann. Nicht immer nur die falsche Träne für den unbekannten Soldaten. Diesen tumben Jüngling mit dem Muskelarm und dem träumenden Vaterlandsblick. Ein entschlossener Zug um die Mundwinkel, als memoriere er nationale Psalme. Ein Symbol für das anonyme Sterben der Masse.

Vorbei auch die Bewunderung für den bekannten General, der auf seinem Sockel über den Niederungen des Alltags schwebt. Ihm müßte seine Ordensflut schwer wie Blei, wie ein Mühlstein am Hals hängen, wenn er daran denkt, daß er bei seinen Untergebenen, dem Kanonenfutter, die Angst vor einem "schändlichen Tod" - was immer er auch darunter verstand - schürte. Er trieb sie also entschlossen in den Selbstmord, während sein Blick in der Vergangenheit ruht, die er für die Zukunft hielt. Im Vertrauen darauf, daß die zunehmende historische Distanz ihm die Absolution erteilen wird. Zumal sein Denkmal den Enkeln glaubhaft machen soll, daß er für den Frieden gekämpft hat. Derartige Denkmäler erinnern immer nur an die Vergangenheit, obwohl sie doch vor der Zukunft warnen sollen.


Geboren am 01. Juli 1949 in Stuttgart. Kindheit in Persien. Humanistisches Gymnasium, Abitur Birklehof. Anschließend Medizinstudium in Bonn, Staatsexamen und Promotion. Atelier für Bildende Kunst, zahllose Einzel/Gruppenausstellungen. Knoll schreibt seit 1970. Er ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt als Hausarzt in Arnsberg. Er ist Mitglied der Christine Koch Gesellschaft.

1992: 3. Preisträger Sunderner Lyrik Preis

Ein Denkmal für den Deserteur. Eine Reise. Verlag Bläschke: Österreich 1984.

Landschaft Lyrik Literatur (zus. mit Hans Claßen und Hartmut Lübbe). Books on Demand: Hamburg 2000.
Zwischenbericht. Lyrik. Röschnar: Klagenfurt 1989.

Das Kängeruh. Gedichte und Geschichten für Kinder. Books on Demand: Hamburg 2001.

Der Regenbogen. Einakter. Verlag Theaterbörse: Peine 1999.

Gedicht auf der CD: Tavanic Literatur 2001. www.imation.com.

In Auswahl:
Ein Denkmal für den Deserteur. In: Der Dom, 27.01.2002.
Ein Denkmal für den Deserteur. In: Herbert Somplatzki (Hg.): Poetischer Frühling im Sauerland. Polen erlesen. Literatur,Kunst, Kultur. Megalit: Schmallenberg 2000.
Beitrag. In: A 45 Längs der Autobahn und anderswo. Grupello: Düsseldorf 2000.
Beitrag. In: Winterpoesie. Katalog Kulturamt Hochsauerlandkreis 1998.
In einem andalusischen Dorf. In: Bergschäden. Anthologie von Kurzprosa und Lyrik. Verlag Styx 96: Augsburg 1998.
Geheimnisvolles Bühnenlabyrinth. In: Deutsches Ärzteblatt. Reisemagazin. Supplement zu Heft 10/ 1998.
Der Regenbogen. In: 10. Nordrhein Westfälisches Autorentreffen 22.11.97. Haus der Geschichte Bonn. Dramatische Szene-Broschüre.
Reise nach Verdun. In: In den Wind geschrieben. Hrsg. von der Christine Koch Gesellschaft. Grobbel: Schmallenberg 1995.
Zwischenbericht und fünf Gedichte. In: Münchner Medizinische Wochenschrift. 132. Jahrgang 1990 28/29.
In: Heilen 3/1989.
Facetten der Liebe. In: Rheinisches Ärzteblatt, 25.4.88.
Casares – ein Dorf in Spanien. In: ärztliches Reise & Kultur journal 11/1987.
Zwei Spuren im Schnee. In: ärztliches Reise & Kultur journal 12/1986.
Mallorca ein Vorurteil? In: ärztliches Reise & Kultur journal 10/1985.
Marokkanische Impressionen. In: ärztliches Reise & Kultur journal 9/1985.
Flugangst. In: ärztliches Reise & Kultur journal 1/1985.
Lustspiel vom Tod. In: Spectramed 5/1984.
Drei Aspekte zu Verdun. In: ärztliches Reise & Kultur journal 6/1984.
Reiseheimat oder das ostfriesische Mondkind. In: ärztliches Reise & Kultur journal. 5/1983.
Reiseheimat oder das ostfriesische Mondkind. In: ärztliches Reise & Kultur journal. Ausgabe Österreich 9/1983.
In: heilen 3/1982.
Menü für Kaspar Hauser. In: ärztliches Reise & Kultur journal. Ausgabe Österreich 12/1982.
Menü für Kaspar Hauser. In: ärztliches Reise & Kultur journal 10/1982.
Eine Welt aus Himmel und Erde. In: General Anzeiger Bonn, 23/24.1.1982.
Nach Siena kommt man eher aus Verlegenheit. In: ärztliches Reise & Kultur journal 7/1981.
Provinznest ohne goldene Eier. In: ärztliches Reise & Kultur journal 2/1981.
In: Die Kribbe. Bonner Vierteljahresschrift für Literatur Kunst und Wissenschaft. Bonn 1981 Nr. 19/20.
Nach Siena kommt man eher aus Verlegenheit. In: ärztliches Reise & Kultur journal 10/1981.
Bühne mittelalterlichen Lebens. In: General Anzeiger Bonn, 7/8.6.1980.
In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, 15.6.1980.
Siena – mittelalterliches Bühnenlabyrinth. In: Neue Zürcher Zeitung, 20.11.1980.
Den Rücken nach Afrika gebuckelt. In: FAZ, 13.12.1979.
Von Homer, Hippokrates und Hippies. In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, 18.3.1979.
Gastlichkeit ohne Gegenleistung. In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, 25.3.1979.
Mit Mengen Geldes müssen wir den Mann erkaufen. In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, 1.4.1979.
Wo noch Stille herrscht. In: ärztliches Reise & Kultur journal 10/1979.
Abschied. Kurzgeschichte. In: Almanach 79 deutscher Schriftstellerärzte. Verlag Th. Breit: Marquartstein 1979.
In: Die Kribbe. Bonner Vierteljahresschrift für Literatur Kunst und Wissenschaft 8/1978.
Nachtschicht. Kurzgeschichte. In: Die Kribbe. Bonner Vierteljahresschrift für Literatur Kunst und Wissenschaft. 10/1978.
In: General Anzeiger Bonn, 8/9.1978.
In:General Anzeiger Bonn, 16/17.7.1977.

Auf dem Vulkan. Reisebilder. Libri Books: Hamburg 2000.
Flugangst. Reisebilder. Libri Books: Hamburg 2000.

Zwischenbericht. Metonymien und Metaphern in Mathias Knolls Lyrik. Ruhr Universität-Bochum. Proseminar Germanistische Linguistik: Figurativität in der Sprache. WiSe 2000/2001.
Hallo Wach. Radio Sauerland: 2000.
Medizin und Kunst. München 4. Jahrgang April 1992.
Der Arzt als Künstler - Mathias Knoll Mediziner Lyriker und Zeichner. Medical Tribune. Jahrgang 24 Nr.20/1991. Wiesbaden 1991. Praktischer Arzt und Künstler.
Westfalenpost vom 18.2.1988. Steuern zahlen für Trauerarbeit. Die Kunst des Arztes Mathias Knoll.
ärztliches Reise& Kultur journal. Lemke Verlag: Werne Nr.6/ Juni 1984. Zur Person: Mathias Knoll. S.6-7.
Deutsches Ärzteblatt Köln 80. Jahrgang Heft 43. 28.10.1983. Arzt und Poet dazu- Mathias Knoll.

Ich bin ein konstruktiver Depressionist.

Auskunft Autor, Eigenrecherche

Aktualisiert 04.07.2021