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Kristina Hauff


Kristina Hauff © Robert Bartholot
Susanne Kliem
Kristina Hauff
1965
Duisburg
Berlin
Niederrhein, Ruhrgebiet, Rheinland komplett
Prosa, Thriller/Kriminalroman
Ja
Roennebergstraße 16
12161 Berlin
030-85079053
0160-97978292

Pressedaten

Erläuterungen und Bedingungen

Pressefotos und Logos zum Download in der Datenbank LITon.NRW

Das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. pflegt im Rahmen der NRW-Literatur-Online-Datenbank LITon.NRW (ehemals www.nrw-literatur-im-netz.de) seit Herbst 2003 eine Foto-Datenbank mit hochauflösenden Fotos von Autor*innen sowie Fotos und Logos von literarischen Institutionen und Projekten aus NRW. Der Service richtet sich an Medien und Literaturveranstalter*innen, die auf diese Weise unkompliziert an Pressefotos und/oder Logos gelangen können. Dieser Service ist (in der Regel) kostenlos. Wenn ein*e Autor*in / eine Institution / ein Projekt Pressefotos bzw. Logos zur Verfügung gestellt hat, ist unter dem jeweiligen Profilfoto das bzw. die entsprechende/n Symbol/e aktiv (anklickbar). Klickt man darauf, klappt bei den Pressefotos ein neues Menü aus, worüber sich das/die Foto/s herunterladen lassen; bei den Logos öffnet sich direkt ein neues Fenster, worüber diese direkt heruntergeladen werden können. Einem Download steht nichts entgegen, wenn die folgenden Nutzungsbedingungen akzeptiert werden:

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Pressebild(er)

Kristina Hauff © Robert Bartholot
Copyright
Kristina Hauff © Robert Bartholot
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Arbeitsproben (1)

 

aus: UNTER WASSER NACHT

Thies

Unter dem Nebel lauerte das Wasser.
Thies saß auf seinem Stein. Die Elbe überflutete die Auen, nahm Land in Besitz, wie es ihr gefiel. Die neuen Uferlinien verbargen sich im Dunst, und die andere Flussseite war nicht zu erkennen, so sehr er auch die Augen anstrengte. Er gab es auf und lauschte.
Macht dir die Stille Angst?, flüsterte die weißgraue Nebelwand vor ihm. Du weißt nichts über mich, wisperte der Fluss.
Ein Tuten wehte heran, das Nebelhorn der Fähre. Dann hörte Thies auch den Motor tuckern.
Schon so spät.
Er streckte den Rücken durch und stand auf. Der Anleger lag etwa hundert Meter entfernt. Er wollte Edith nicht begegnen. Wenn es jemanden gab, der den Fluss noch mehr hasste als er, dann war sie es, die Fährfrau wider Willen. Er wollte ihre stummen Blicke nicht ertragen. Nicht wissen, was genau sich dahinter verbarg. Unausgesprochenes. Es ging ihm schlecht genug.
Das Lachen einer Frau durchdrang den Nebel. Tief, kehlig. Unwirklich in dieser stillstehenden Welt. Unbekümmert klang es, energiegeladen. Es kam selten vor, dass Edith so früh schon Passagiere hatte. Und noch nie hatte er gehört, dass sie sich mit ihnen unterhielt. Aber da draußen waren zwei Stimmen, leicht zu unterscheiden. Monoton und ausdruckslos die eine, das war Edith. Lebhaft und warm die andere, fremde Stimme. "Komm Joschi, na, komm zu mir!" Sie lockte Ediths alte Hündin, eine Mischung aus Rottweiler und Berner Sennenhund.
Das Geräusch des Motors schwoll weiter an, bis sich die Umrisse des altmodischen weißen Schiffs aus dem Dunst schälten. Edith stand im Führerhaus, ließ, als sie das Ufer erreichten, die Rampe herunterklappen und öffnete die Schranke.
Wenn er sich beeilte, konnte er unbemerkt verschwinden. Stattdessen sank er zurück auf den Stein. Gestand sich ein: Er war neugierig. Der Nebel verwischte alle Konturen, doch je weiter sich die Umgebung auflöste, desto akzentuierter nahm er Geräusche wahr, Satzfetzen.
"… etwas tun, das Ihnen mehr Freude macht", sagte die unbekannte Stimme.
"Ach, Mädchen … reicht das Geld … bis ich sterbe … machen Sie denn in der Gegend?"
Die Antwort war unverständlich, vermutlich wandte die Fremde ihm nun den Rücken zu.
Erstaunlich klar Ediths nächste Worte: "Hier ändert sich nie etwas."
Schemen bewegten sich, jetzt sah Thies die beiden deutlicher: Edith ging an Land, streckte der Frau ihre Hand entgegen, die griff danach und setzte einen Fuß ans Ufer. Sie trug Gepäck, stellte es ab. Sie war ein gutes Stück größer als Edith. Die Hündin stakste über die Rampe auf die Wiese. Die Frau beugte sich vor, lockte sie erneut. "Joschi. Komm her."
"Sie ist fast blind. Und sie mag keine Fremden."
Die Hündin näherte sich der Frau, die bückte sich und streichelte sie. "Ich mag sie jedenfalls", sagte sie. Mit einem kurzen Abschiedsgruß schulterte sie den Rucksack.
Edith blickte ihr nach, dabei schüttelte sie den Kopf.
Die Fremde lief an Thies vorbei, sie nahm die Straße in den Ort, einen anderen Weg gab es nicht. Es sei denn, man kannte den Fußpfad durch die Wiesen, der zu Thies‘ Hof führte. Zusätzlich zum Rucksack trug sie eine Reisetasche. Sie sah zu ihm herüber. "Morgen."
Er murmelte einen Gruß.
Sie blieb stehen. "Der Nebel löst sich auf. Auf der anderen Seite ist es schon klar."
Nach ihrem Aussehen musste sie Mitte oder Ende vierzig sein. Dunkles, langes Haar fiel über ihre Schultern. Groß war sie wirklich. Sie trug eine kurze, robuste Lederjacke, darunter ein wadenlanges schwarzes Kleid und Stiefeletten.
Er nickte. Sie ging weiter, verschwand hinter der Baumgruppe, dort, wo die Straße sich zum ersten Mal bog.
Als er wieder zum Fluss sah, war der Nebel verschwunden. Sonnenlicht erhellte das Wasser wie Schlieren von Milch. Der leblose Körper trieb vorbei, dicht unter der Wasseroberfläche, sein blaues Superman-T-Shirt blähte sich auf, und für einen kurzen Moment leuchtete ein blondes Büschel Haar im Licht. Thies blinzelte, und der Körper verschwand. Wie immer. Als habe ihn ein Strudel auf den schlammigen Grund gezogen.
Edith sah herüber. Er ließ ihren Blick an sich abprallen.
"Joschi!"
Die Hündin trottete hinter ihr her, zurück auf die Fähre, und legte sich auf ihren Stammplatz vor dem Führerhaus.
Thies verwuchs mit dem Stein, bis er das vertraute Quietschen hörte, mit dem Edith die Rampe hochzog. Sie nahm Kurs auf das andere Ufer. Er ließ sie bis zur Mitte fahren, dann erst stand er auf. Er schlug den Pfad zu seinem Haus ein. Auf halber Strecke drehte er um und ging in die Gegenrichtung. In den Ort.


Kristina Hauff wurde am Niederrhein geboren. Sie arbeitete als Pressereferentin für Fernsehserien von ARD und ZDF und am Theater. Unter ihrem echten Namen Susanne Kliem schreibt sie erfolgreiche Kriminalromane. Ihr letzter Roman "Unter Wasser Nacht" stand neun Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Kristina Hauff liebt das Segeln auf der Ostsee und lebt mit ihrer Familie in Berlin.

2017: Stipendium des Festivals "Tatort Töwerland" auf Juist
2009: Krefelder Kurzkrimipreis (für: Sekt im Wasserglas. In: Niederrhein-Leichen - Die besten Kriminalgeschichten des Krefelder Kurzkrimipreises 2009. Hrsg. von Ina Coelen & JePe Wörz. Leporello: Krefeld 2009.)

veröffentlicht als Kristina Hauff:
In blaukalter Tiefe. Roman. Hanserblau: Berlin 2023.
Unter Wasser Nacht. Roman. Hanserblau: Berlin 2021.

veröffentlicht als Susanne Kliem:
Lügenmeer. C. Bertelsmann: München 2019.
Das Scherbenhaus. carl's books: München 2017.
Trügerische Nähe. carl's books: München 2015.
Die Beschützerin. carl's books: München 2014.
Die kalte Zeit. Leporello: Krefeld 2010.
Theaterblut. Leporello: Krefeld 2009.

veröffentlicht als Kristina Hauff:
In blaukalter Tiefe. Hörbuch, Audio CD. ABOD / RB Media: München 2023.
Unter Wasser Nacht. Hörbuch, Audio CD. DAV: Berlin 2021.

veröffentlicht als Susanne Kliem:
Das Scherbenhaus. Hörbuch. Audio CD. audio media: Berlin 2017.
Trügerische Nähe. Hörbuch. Audio CD. audio media: Berlin 2015.

veröffentlicht als Susanne Kliem:
Der gute Geist von Bönen. In: Glaube.Liebe.Leichenschau. Mord am Hellweg VIII. Hrsg. von Herbert Knorr, H. P. Karr, Sigrun Krauß. Grafit: Dortmund 2016.

Diverse weitere Krimi-Kurzgeschichten in Anthologien der Verlage S. Fischer, Droemer Knaur, Grafit, KBV, Gmeiner, Jaron Verlag.

Zu: In blaukalter Tiefe:

Mein Tipp nach der Lektüre dieses sehr spannenden, sehr rasanten, sehr erschreckenden Romans: Augen auf bei der Wahl der Urlaubsbegleitung.
Von: Nicola Bräuning. Erschienen in: Süddeutsche Zeitung (Fürstenfeldbruck), 04.03.2023.

Kristina Hauff erzählt dieses Spiel um Liebe, Freundschaft und Macht als fesselndes Kammerspiel mit psychologischem Tiefgang.
Von: Heiko Buschmann. Erschienen in: Neue Ruhr Zeitung, 22.02.2023.

Einmal mehr erweist sich Kristina Hauff als Meisterin des psychologischen Kammerspiels. Wie sie ein Geflecht aus verborgenen Konflikten und Wahrheiten spinnt, hat mich bis zum fulminanten Finale in Atem gehalten.
Von: Petra Schulte. Erschienen in: emotion, 01.02.2023.


Zu: Unter Wasser Nacht:

Diese Geschichte ist so eindrucksvoll, so berührend, so atmosphärisch und so kraftvoll erzählt. Dieser Roman ist so gut, dass man ihn eigentlich zwei Mal lesen muss – er ist der absolute Wahnsinn!
Erschienen in: Deutschlandfunk Kultur, 05.03.2021.

[...] Kristina Hauff, die bekannt ist als Krimiautorin unter ihrem echten Namen Susanne Kliem, hat ein gutes Gespür für Spannungsbögen, Atmosphäre und Paardynamiken.
Von: Ariane Heimbach. Erschienen in: Brigitte Woman, 03.03.2021.

Auskunft Autorin

Aktualisiert 25.09.2023