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Verena Liebers


Verena Liebers © privat
Verena Liebers
1961
Berlin-Wilmersdorf
Bochum
Bochum
Ruhrgebiet, Westfalen komplett
Prosa, Lyrik
Christstraße 29
44789 Bochum
0151-259 098 86

Pressedaten

Erläuterungen und Bedingungen

Pressefotos und Logos zum Download in der Datenbank LITon.NRW

Das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. pflegt im Rahmen der NRW-Literatur-Online-Datenbank LITon.NRW (ehemals www.nrw-literatur-im-netz.de) seit Herbst 2003 eine Foto-Datenbank mit hochauflösenden Fotos von Autor*innen sowie Fotos und Logos von literarischen Institutionen und Projekten aus NRW. Der Service richtet sich an Medien und Literaturveranstalter*innen, die auf diese Weise unkompliziert an Pressefotos und/oder Logos gelangen können. Dieser Service ist (in der Regel) kostenlos. Wenn ein*e Autor*in / eine Institution / ein Projekt Pressefotos bzw. Logos zur Verfügung gestellt hat, ist unter dem jeweiligen Profilfoto das bzw. die entsprechende/n Symbol/e aktiv (anklickbar). Klickt man darauf, klappt bei den Pressefotos ein neues Menü aus, worüber sich das/die Foto/s herunterladen lassen; bei den Logos öffnet sich direkt ein neues Fenster, worüber diese direkt heruntergeladen werden können. Einem Download steht nichts entgegen, wenn die folgenden Nutzungsbedingungen akzeptiert werden:

Alle Rechte vorbehalten. Die Bildmaterialien dürfen lediglich für die redaktionelle Berichterstattung bzw. von Veranstalter*innen für ihre Öffentlichkeitsarbeit unter Angabe des Copyrights bzw. des*der Urhebers*Urheberin (falls im Datensatz angegeben) honorarfrei verwendet werden. Andere Nutzungen, insbesondere jede Art von kommerzieller Verwendung des vorliegenden Materials außerhalb der Medienberichterstattung oder Veranstaltungswerbung, ist ausdrücklich untersagt. Mit dem Download von Fotos bzw. Logos stimmt der*die Nutzer*in dieser Regelung ausdrücklich zu.

Infos für Autor*innen, literarische Institutionen und Projekte

Für die Bereitstellung von Fotos und Logos im Download-Bereich von LITon.NRW entstehen Autor*innen, literarischen Institutionen und Projekten keinerlei Kosten. Die Zurverfügungstellung des Fotos und/oder Logos erfolgt jedoch prinzipiell honorarfrei. Auch das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. als Betreiber der NRW-Literatur-Online-Datenbank stellt potenziellen Nutzer*innen dieses Services keinerlei Kosten in Rechnung. Es wird lediglich ein möglichst einfaches Verfahren angeboten, schnell an Fotos bzw. Logos für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu gelangen. Das Westfälische Literaturbüro übernimmt aus diesem Grunde auch keinerlei Haftung, falls die Download-Fotos/-Logos nicht für den Zweck der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Veranstalter*innen u.ä. genutzt werden.

Pressebild(er)

Verena Liebers © Susanna Brunkhorst
Copyright
Verena Liebers © Susanna Brunkhorst
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Arbeitsproben (1)

 

DIE SCHÜLERIN

"Du bist zu groß" sagte die neue Nachhilfeschülerin als Erstes, da war sie noch nicht durch die Tür. "Ich mag es nicht wenn ich zu einem Mann aufsehen muss." Sie stand noch im Hausflur, unter dem blassblauen Treppenhauslicht, das ihr Gesicht in zwei Teile zerschnitt. Ein helles und ein dunkles. Gerade an der Nase verlief die Linie, Sanddüne in der Wüste, die unbarmherzig die gleißende Sonne fängt und in ihrem selbstgebauten Schatten, fast als Rache vor der ewigen Helligkeit, ein Stück Niemandsland bildet. Undurchdringlich in seiner Dunkelheit, aber nicht tot.

"Sicher nicht zu groß für Dich, kleine Königin“ antwortete ich, da stand sie schon neben mir, legte ihre lederne Tasche auf meinen Wohnzimmertisch und ihre Augen über alles was da war.
"Wieviele Bücher hast Du?" fragte sie als nächstes. Ich zählte ihre Wimpern und sagte "Vielleicht zweihundert", da holte sie schon ein Buch aus der Tasche, ein Heft, einen Stift und setzte sich unaufgefordert an den Tisch. Sie sagte Du zu mir, also duzten wir uns, duzten uns ehe wir uns vorgestellt hatten. Vom ersten Moment an gab es keinen Zweifel über dieses Du, kein höfliches Abstand wahren, kein steifes Bekanntmachen, obwohl ich leicht 15 Jahre älter war als sie, obwohl sie schon erwachsen war oder zumindest beinahe, obwohl wir also fremde, erwachsene Menschen waren, ließ sie die Idee einander zu siezen gar nicht aufkommen, benutzte sie das Du so selbstverständlich, so ohne Zögern, dass ich dieses Du erst Tage später wirklich bemerkte. Jetzt war es einfach da, war zwischen uns, verknüpfte uns, verband uns zu einem Team, noch ehe wir mit den Nachhilfestunden, mit der Arbeit, ehe wir überhaupt irgendetwas begonnen hatten.
"Wir müssen anfangen, es ist nicht so viel Zeit" erklärte sie dann und schlug das Buch auf, da kannte ich noch nicht ihren Namen. Aber ich fragte auch nicht, es schien so überflüssig zu sein, nach Namen zu fragen. Es gab so viel Wichtigeres.

Später habe ich mir oft überlegt, ob es anders gewesen wäre, wenn sie als Erstes ihren Namen gesagt hätte. Irgend etwas, woran ich mich hätte festhalten können, irgendeine Ordnung, die mir vertraut war. Aber es gab das alles nicht.
Der Raum war von ihrem Wissensdurst überflutet, der mich augenblicklich in einen Wasserfall verwandelte, der in die Dürre floss. Floss und versickerte, ohne nach dem Woher und Wohin zu fragen. Es war wie das Betrachten einer unscharfen Fotografie, die unseren Blick fesselt, weil wir nichts sehen und die all unsere Hoffnungen und Ängste weckt, während wir die Augen zu schmalen Spalten zusammenpressen, um das Wenige zu fokussieren wie einen Diamant. Sie war genau wie dieser diamantene Nebel auf den Fotografien, der unsere Erinnerungen weckt, ohne dass wir wissen an was.

"Als erstes die Kommaregeln" verlangte sie und zückte ihren Stift. Ich wusste nicht, was sie erwartete, unser Telefongespräch war nur kurz gewesen und meine ursprünglichen Pläne hatte ich vergessen sobald ich sie sah. Ich wusste, dass das Bisherige, das Gewohnte und Gewöhnliche in den Stunden mit ihr keine Gültigkeit mehr hatte, ich wusste das von dem Moment an, wo sie vor mir stand und mit jeder Faser ihres Körpers eine Forderung ausdrückte. Nur wusste ich noch nicht nach was.

Aus: Kleine Welt


Geboren am 31. Mai 1961 in Berlin-Wilmersdorf als zweite von drei Schwestern. 1970 Umzug nach München-Krailling. 1981-1990 studierte Verena Liebers in München Biologie. Im Rahmen ihrer Promotion wechselte sie 1990 an die Ruhr-Universität Bochum. Dort arbeitet sie als Wissenschaftlerin an einem Forschungsinstitut. Darüber hinaus ist sie als Künstlerin und Journalistin tätig. Ihr Künstlername ist VIGLi. Sie leitet die Theatergruppe VIGLis Wanderbühne.

2020: 1. Preis Antho?-Logisch! Literaturpreis
2019: Wortrandale Literaturpreis 2019 (Sieger in der Kategorie "Charmanter Text")
2019: Stipendium: Soltauer Künstlerwohnung
2016: Stipendium der Stiftung für Kultur und Geschichte in Stade ("Stader Uul")
2015: 3. Platz beim Lyrikpreis Hochstadter Stier
2012: Einladung in Soltauer Künstlerwohnung
2011: 1. Preis Schreibwettbewerb der Aktion Mensch (für: "Die Frühlingsfrau"; siehe: www.aktion-mensch.de/weihnachtsbrief)
2006: Stadtschreiberin der Bücherstadt Velbert-Langenberg
2005: Stadtschreiberstipendium Otterndorf
2003: 3. Preis Felsenland-Literaturpreis
2003: 1. Preis Dorstener Lyrikwettbewerb
2003: 2. Preis Literaturwettbewerb der Zeitschrift "Der Storch"
2002: 2. Preis Oberhausener Literaturwettbewerb
2000: 1. Preis Kulturfestival Minden der Fittinge
2000: 1. Preis des Salonliteraturverlags
1999: 2. Preis beim Poetensitz in Heidelberg (Zeitschrift Passagen)

Vom Abenteuer 100 km zu laufen. Spaß und Spirit im Ausdauersport. Klartext: Essen 2018.
Nebenan. Erzählungen. Salon LiteraturVerlag: München 2015.
Abgelaufen. Zwischen Joggingrunde und Ultralauf. Agon: Kassel 2012.
Abgetaucht. Anekdoten aus dem Triathlon. Agon: Kassel 2010.
Die Beobachterin. Salon LiteraturVerlag: München 2010.
Läufer sind auch nur Menschen. Stiebner Copress Sport: München 2008.
Nestel. Porträt eines Aussenseiters. Salon LiteraturVerlag: München 2005.
Der Mantelmann. Und andere preisgekrönte Texte. Salon LiteraturVerlag: München 2004.
Das Schattenmädchen. Salon LiteraturVerlag: München 2003.
Liebe und andere Peinlichkeiten. Erzählungen. Salon LiteraturVerlag: München 2001.
Kleine Welt. Erzählungen. Salon LiteraturVerlag: München 2001.
Lebens-Stücke. Kurzprosa. Mauer: Rottenburg a.N. 2000.

Wolkenballett. Poesie der Begegnung. dahlemer verlagsanstalt: Berlin 2020.

Ansichtssache. In: Geld schreibt. Kurzprosa aus dem Ruhrgebiet. Hrsg. von Ralph Köhnen und Ulrich Schröder. Brockmeyer: Bochum 2009.
Tante Marga. In: Der Storch. Heft 1/2003.
Schwarz-Weiß. In: Schicksale aus der Ferne. Edition Exotica. Weltbild: Augsburg 2002.
Perlensucherglück/Kirschblütenzittern. In: Siebzehn Silben - eine Haiku-Auswahl. Hrsg. von Gerhard Rademacher. Edition exemplum. Athena: Oberhausen 2002.
Kinderaugenblick. In: Kindheit im Gedicht. Jahrbuch für das neue Gedicht. Goethe-Gesellschaft: Frankfurt a.M. 2002.
Rosenkavalier. In: Gedicht und Gesellschaft. Jahrbuch für das neue Gedicht. Goethe-Gesellschaft: Frankfurt a.M. 2001.
A-Dur. In: Kleine Wunder, die uns begegnen. Anthologie. wort & mensch: Köln 2001.
Selbstlos. In: Wortspiegel 5/21/2001.
Der Vater. In: Wortspiegel 5/21/2001.
Der Sonnengott. In: Eulalia 8/2001.
Ehrenamt - Amt in Ehren? In: Wortspiegel 5/19/2001.
Dimensionen. In: Paloma, Mainzer-Special 2001.
Aus dem Leben von Ignaz Püttering. In: Liebe und andere Peinlichkeiten. SalonLiteratur: München 2000.
Der Sonnengott. In: Tränen. Geest: Ahlhorn 2000.
Nachmittagsbesuch. In: Verbrechen. Edition Scribo: Hütschenhausen 2000.
Inner-mich außer sich. In: Zerrissen und doch ganz. VirPriV: Bad Oeynhausen 2000.
Das Bild. In: Zenit Nr. 2-3/2000.
Rosenkavalier/Seiltanz. In: Eulalia 6/2000.
Morgenlächeln. In: Eulalia 5/2000.
Der Schrei. In: Der Dreischneuß 8/II/2000.
Besuch. In: Maja. Magazin junger Autoren 3/1999.
Krankenhaus. In: Impressum 16/1999.
Aufstieg. In: Passagen 6/1999.
Das Seminar/Glasmensch/Das Fest. In: Almanach 2000. Anthologie. H. J. Raithelhuber: 1999.
Afrika/Lieblingsjubeltag/Morgenlicht/Sand und Steine. In: Momente des Lebens. VirPriV: Bad Oeynhausen 1999.
Die Grenze. In: Passagen. Magazin für Kunst und Literatur 5/1998.

"Schreiben ist Lächeln mit den Fingerspitzen." Meine Literatur gehört zur Kunst der sanften Töne, fokussiert auf den Mikrokosmos der Gefühle und die sensible Wahrnehmung.
Über meine Literatur: Meine Texte sind keine action thriller und doch nie ohne Spannung. Es ist Literatur der zarten Töne, der kleinen Ereignisse, die doch so groß sind, weil sie das Leben der Protagonisten ausmachen, so wie sie unser aller Leben ausmachen. Es geht um den Mikrokosmos der Gefühle, um Wahrnehmung, Respekt Liebe, Krankheit, Tod – eben, um alles was die Weiten und Grenzen des menschlichen Lebens ausmacht.

Auskunft Autorin, Eigenrecherche

Aktualisiert 04.07.2021