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Peter Schrenk


Peter Schrenk © privat
Peter Schrenk
1943
Berlin
Düsseldorf
Düsseldorf
Rheinschiene, Rheinland komplett
Thriller/Kriminalroman
Degerstraße 46
40235 Düsseldorf
0211-664607

Pressedaten

Erläuterungen und Bedingungen

Pressefotos und Logos zum Download in der Datenbank LITon.NRW

Das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. pflegt im Rahmen der NRW-Literatur-Online-Datenbank LITon.NRW (ehemals www.nrw-literatur-im-netz.de) seit Herbst 2003 eine Foto-Datenbank mit hochauflösenden Fotos von Autor*innen sowie Fotos und Logos von literarischen Institutionen und Projekten aus NRW. Der Service richtet sich an Medien und Literaturveranstalter*innen, die auf diese Weise unkompliziert an Pressefotos und/oder Logos gelangen können. Dieser Service ist (in der Regel) kostenlos. Wenn ein*e Autor*in / eine Institution / ein Projekt Pressefotos bzw. Logos zur Verfügung gestellt hat, ist unter dem jeweiligen Profilfoto das bzw. die entsprechende/n Symbol/e aktiv (anklickbar). Klickt man darauf, klappt bei den Pressefotos ein neues Menü aus, worüber sich das/die Foto/s herunterladen lassen; bei den Logos öffnet sich direkt ein neues Fenster, worüber diese direkt heruntergeladen werden können. Einem Download steht nichts entgegen, wenn die folgenden Nutzungsbedingungen akzeptiert werden:

Alle Rechte vorbehalten. Die Bildmaterialien dürfen lediglich für die redaktionelle Berichterstattung bzw. von Veranstalter*innen für ihre Öffentlichkeitsarbeit unter Angabe des Copyrights bzw. des*der Urhebers*Urheberin (falls im Datensatz angegeben) honorarfrei verwendet werden. Andere Nutzungen, insbesondere jede Art von kommerzieller Verwendung des vorliegenden Materials außerhalb der Medienberichterstattung oder Veranstaltungswerbung, ist ausdrücklich untersagt. Mit dem Download von Fotos bzw. Logos stimmt der*die Nutzer*in dieser Regelung ausdrücklich zu.

Infos für Autor*innen, literarische Institutionen und Projekte

Für die Bereitstellung von Fotos und Logos im Download-Bereich von LITon.NRW entstehen Autor*innen, literarischen Institutionen und Projekten keinerlei Kosten. Die Zurverfügungstellung des Fotos und/oder Logos erfolgt jedoch prinzipiell honorarfrei. Auch das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. als Betreiber der NRW-Literatur-Online-Datenbank stellt potenziellen Nutzer*innen dieses Services keinerlei Kosten in Rechnung. Es wird lediglich ein möglichst einfaches Verfahren angeboten, schnell an Fotos bzw. Logos für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu gelangen. Das Westfälische Literaturbüro übernimmt aus diesem Grunde auch keinerlei Haftung, falls die Download-Fotos/-Logos nicht für den Zweck der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Veranstalter*innen u.ä. genutzt werden.

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Arbeitsproben (1)

 

FETTER SAND

Der Raum war weiß gekachelt und die Kälte sprang ihn an wie ein hungriger Polarwolf. Frostig fauchte ihm die dröhnende Klimaanlage einen scharfen Luftzug entgegen. Seine schweißnasse Haut schien im Nu mit winzigen Eiskristallen bedeckt zu sein. Kaum, dass er seine Zähne daran hindern konnte, laut aufeinander herum zu klappern. Dann hatte er sich aber endlich wieder halbwegs im Griff und richtete seinen Blick auf die beiden, in Plastikhüllen aufgebahrten Körper.
Wasserleichen waren ihm schon immer ein Graus gewesen.
´Sie haben Phantasie, Meister Benedict´, hatte ihm die Psychologie-Dozentin auf einem der Kommissar-Lehrgänge damals gesagt, ´das ist einerseits gut, denn in vielen Fällen werden Sie damit erfolgreicher sein als Ihre Kollegen, andererseits werden Sie deswegen aber auch an bestimmten Fällen leiden wie ein Hund!´
Er hatte das erst viel später verstanden.
Sehr viel später.
Als seine dienstlichen Toten irgendwann angefangen hatten, ihn auch noch nach Hause zu begleiten. Er die Erschlagenen, durch Würgemale Verunstalteten, Ertränk-ten, Gefolterten und brutal Vergewaltigten nicht, wie seine Kollegen, einfach im Ak-tenschrank des Präsidiums zurücklassen konnte. Benedict war also innerlich gewappnet, als die doctora den Reißverschluß der festen Plastikhülle öffnete.
Von dem Gesicht war kaum mehr etwas zu erkennen.
Was allerdings die blutverkrustete Schädelstruktur an Hautfragmenten noch intakt gelassen hatte, erlaubte Benedict nur zwei Schlüsse: bei diesem eingesackten Toten vor ihm handelte es sich erstens um keine Wasserleiche und zweitens um einen Far-bigen. Niemand hatte ihm aber gesagt, dass dieser Düsseldorfer ein Farbiger war. Hilfesuchend sah er zu Dra. Dolores Campéz hinüber.
"Mierda!", fluchte die laut, als sie den Fehler bemerkte.
Hastig zog sie den Reißverschluß wieder über das zerstörte Gesicht. "Das ist doch der Freund und Kollege von unserem Genossen, dem Sargento Lopez."
Benedict drehte den Kopf zu seinem dunkelhäutigen Begleiter. Der lehnte mit fest geschlossenen Augen an der gefliesten Wand. Die Farbe seines Gesichtes hatte sich dem faden Grau eines gebrauchten Aufwischtuches angenähert und es schien noch dazu auf die Hälfte seines vorherigen Umfanges geschrumpft zu sein. Nein, der Polizist Lopez vom Innenministerium machte im Moment wirklich keinen sehr gesunden Eindruck.
"Das, comisario, ist der junge Mann, dessen Gewebe du gerade bei mir unter dem Mikroskop gesehen hast! Er hat sich mit seiner eigenen Pistole in den Himmel oder in was auch immer befördert. Nachdem er sich im Dienst unserer glorreichen Sache diesen schönen Virus bei einer yanqui- Touristin eingefangen hatte."
Benedict verstand nicht, warum die hagere Medizinerin derart gehässig über den Toten redete. Er war doch ein Mitarbeiter ihrer eigenen Dienststelle gewesen. War sie neidisch auf die jungen Männer in ihrem vollen Saft? Oder leistete sie sich das nur, weil der Mann an der Wand kein Deutsch verstand?
"Aber warum mußte er sich denn deshalb gleich umbringen? War er denn schon so weit, dass es keine Behandlungsmöglichkeit mehr gab?"
"Ach, comisario! Behandlung? Hier, in Kuba? Selbst für die eigenen Leute können wir die teuren Medikamente nicht mehr bezahlen. Also hätte man ihn doch nur ir-gendwohin weggesperrt, wo er dann still und leise krepiert wäre. Nicht mal ein Hel-denbegräbnis hätte er bekommen. Ein Kämpfer an der revolutionären Front stirbt schließlich nicht an AIDS! Und was sollte man auch auf seinen Grabstein schreiben? ´Unser Genosse hat sich im Dienste der Revolution aufgerieben´?!"
Benedict erschauerte. Er stellte sich neben den Mann an der Wand und legte ihm die Hand auf den Arm. Suchte nach trostspendenden Worten. Aber es fiel ihm nichts ein. In dieser fremden Sprache. In diesem Eiskeller unter dem Ministerium. Am Platz der Revolution.
So sagte er nach einer Weile dann auch nur ziemlich hilflos: "¡Hey... compañero!"


Geboren 1943 in Berlin als Sohn eines Schauspielerehepaares. Jugendjahre in der DDR, nach dem Tod der Mutter 1958 Übersiedlung zu seinem Vater nach Hamburg. Besuch der Odenwaldschule, Lehre zum Werbekaufmann, anschließend Flucht nach Frankreich, wo er jedoch als zu schmalbrüstig für die Fremdenlegion abgewiesen und daraufhin nach Deutschland abgeschoben wurde. In Aachen Arbeitsstellen als Maschinensteller, Gleisbauarbeiter, Packer und Lagerarbeiter. Nach dem Wehrdienst Besuch von Schauspielschulen in Heidelberg und Frankfurt am Main. Ausbildung zum Studienleiter in der Marktforschung, daneben Begleitstudium an der University of Maryland. Tätigkeit als Manager in Vertrieb, Marketing und PR bei Banken und in der Autoindustrie. Längere Auslandstätigkeiten in London, Paris, New York ubd Moskau. Schrenk lebt und arbeitet heute als freiberuflicher Schriftsteller und Berater. Er wohnt seit 1976 in Düsseldorf.

1990: Förderungsstipendium des Kultusministeriums NRW (für: Die Konferenz von Reading).

Fetter Sand. (2005; in Vorbereitung).
Sangers Fluch. Das neue Berlin: Berlin 1998 (vergriffen).
Die Konferenz von Reading. Ammann: Zürich 1992 (vergriffen).
...und dann Berlin. Goldmann: München 1990 (vergriffen).
Ohne Obligo. Goldmann: München 1989 (vergriffen).
Ein fremder Tod. Goldmann: München 1988 (vergriffen).

Auskunft Autor

Aktualisiert 04.07.2021