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Christoph Wenzel


Christoph Wenzel © S. Wenzel
Christoph Wenzel
1979
Hamm/Westfalen
Aachen
Münsterland, Regio Aachen, Ruhrgebiet, Westfalen komplett, Rheinland komplett
Lyrik, Herausgeberschaften, Kritiken

Pressedaten

Erläuterungen und Bedingungen

Pressefotos und Logos zum Download in der Datenbank LITon.NRW

Das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. pflegt im Rahmen der NRW-Literatur-Online-Datenbank LITon.NRW (ehemals www.nrw-literatur-im-netz.de) seit Herbst 2003 eine Foto-Datenbank mit hochauflösenden Fotos von Autor*innen sowie Fotos und Logos von literarischen Institutionen und Projekten aus NRW. Der Service richtet sich an Medien und Literaturveranstalter*innen, die auf diese Weise unkompliziert an Pressefotos und/oder Logos gelangen können. Dieser Service ist (in der Regel) kostenlos. Wenn ein*e Autor*in / eine Institution / ein Projekt Pressefotos bzw. Logos zur Verfügung gestellt hat, ist unter dem jeweiligen Profilfoto das bzw. die entsprechende/n Symbol/e aktiv (anklickbar). Klickt man darauf, klappt bei den Pressefotos ein neues Menü aus, worüber sich das/die Foto/s herunterladen lassen; bei den Logos öffnet sich direkt ein neues Fenster, worüber diese direkt heruntergeladen werden können. Einem Download steht nichts entgegen, wenn die folgenden Nutzungsbedingungen akzeptiert werden:

Alle Rechte vorbehalten. Die Bildmaterialien dürfen lediglich für die redaktionelle Berichterstattung bzw. von Veranstalter*innen für ihre Öffentlichkeitsarbeit unter Angabe des Copyrights bzw. des*der Urhebers*Urheberin (falls im Datensatz angegeben) honorarfrei verwendet werden. Andere Nutzungen, insbesondere jede Art von kommerzieller Verwendung des vorliegenden Materials außerhalb der Medienberichterstattung oder Veranstaltungswerbung, ist ausdrücklich untersagt. Mit dem Download von Fotos bzw. Logos stimmt der*die Nutzer*in dieser Regelung ausdrücklich zu.

Infos für Autor*innen, literarische Institutionen und Projekte

Für die Bereitstellung von Fotos und Logos im Download-Bereich von LITon.NRW entstehen Autor*innen, literarischen Institutionen und Projekten keinerlei Kosten. Die Zurverfügungstellung des Fotos und/oder Logos erfolgt jedoch prinzipiell honorarfrei. Auch das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. als Betreiber der NRW-Literatur-Online-Datenbank stellt potenziellen Nutzer*innen dieses Services keinerlei Kosten in Rechnung. Es wird lediglich ein möglichst einfaches Verfahren angeboten, schnell an Fotos bzw. Logos für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu gelangen. Das Westfälische Literaturbüro übernimmt aus diesem Grunde auch keinerlei Haftung, falls die Download-Fotos/-Logos nicht für den Zweck der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Veranstalter*innen u.ä. genutzt werden.

Pressebild(er)

Christoph Wenzel © Sonja Wenzel
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Arbeitsproben (6)

 

fièvre marrakechien

in den souks wird gefeilscht: um den rotwert
der stadt (deklinationen der sonne), die uhrzeit,
zu der am morgen ein hahn nach dir kräht, die länge
der schatten und die höhe des fiebers; am abend,
heißt es, steigen die preise, die temperaturen sinken
zum teil beträchtlich, empfindlich ist dein schlaf
zwischen traum und traum die stimmen der sänger
vom turm fühlst du nachts den schnee auf dem rücken
des atlas', das feuer der garküchen, das steigen
und fallen der quecksilbersäule nach den flötentönen
der schlangenbeschwörer


SCHRAUBEN IM SCHLAF

SCHRAUBEN IM SCHLAF windet sich
das geräusch eines helikopters oder:
wie wir zunächst vermuten die rotorsense
eines rasenmähers aus der nachbarschaft
in die unterbrochenen

bilder von schwebeflug und such-
scheinwerfern die hinter den rollos
ihr licht in die wiesen drucken
vom nahen bahnhof pressen die sirenen
ihr warnsignal für gleisarbeiter auf
die schienen: zugluft und durchfahrt
es rauscht der funkrufname chris-

toph hängt zerschnitten über den
köpfen und reißt uns alarmiert aus
den schläfen dem drehmoment schlaf:
eine fahndung im restlicht ein schrauben
im wecker nur eine unruh und
wir erwachen verdächtig
sind flüchtig oder: vermisst

Aus: tagebrüche. Gedichte. yedermann, 2010.


STUBENHOCKER

STUBENHOCKER zu hause
ist das wetter immer
gut ins zimmer springt mutters
stimme zur treppe herauf und
vaters mahnung früher
habe man draußen immer räuber
und gendarme gespielt bei wind
und wasser unterm himmel scheint
die sonne in der stube zu hocken
und verfolgt die kinder im versteck
hinter den fenstern: spielt im garten

der blick mit dem anschlagen der
jungen über grundstücksgrenzen hinweg:
abgehörte korrespondenzen vom bolzplatz
prellen die stimmen dem ball hinterher
und prallen im spielzimmer ab
wo die hosen nicht naß die füße
nicht kalt werden wenn es draußen
mal regnet oder schreit

Aus: tagebrüche. Gedichte. yedermann, 2010.


im MÜNZFERNROHR: vom utkiek die landschaft
gegen bezahlung – der luftdruck in bar
gemessen am ort eine leicht neblige
teleologie richtung kimm – an dieser stelle ist das meer
ein klischee das dich immer noch anrührt:

ein ostfriesischer komplex und konkav
die schale hell die himmel weich über dem eichstrich
deich – deine suche nach einem nord-
wort schlechthin unter hochdruck-
gebieten die die sprache hier unterbricht:

platdüütsk flachland ein karges geräusch
aus dem off: ringt ein klingelton
mit den wellen um schall & rauschen das reißt
dir die fernsicht für einen augenblick
aus der pupille drehen sich die zeiger
um die sonne hinter deine bilder
von brandung und brennweiten schiebt sich
die schwarze blende das lid nach ablauf der phase
wieder vor die landschaft und wechselt
das kleingeld zwischen den fingern schnell

in den münzschlitz noch kurz bevor ein blaues
ein meer verschwindet aus den augen aus: dem sinn

Aus: tagebrüche. Gedichte. yedermann, 2010.


IM SPIEL

die bewegung von klappen
und tasten
zunächst: luftstrom und anschlag
dann die leerstelle zwischen erregung und klang

in erwartung des tons
nähen die blicke den musiker
ans instrument: finger
und mund im spiel

mit dem körper

Aus: zeit aus der karte


IM TIEFSCHLAF

liegt der letzte tag in bildern wach
diese nachsendung: eine montage aus ungereimten

ein wirres protokoll des ungefährdeten wovon du erzählst
und ein begriff von gestern liegt dir noch auf der zunge

im erwachen atmest du tief ein und schnappst
mit den ersten augen schon nach licht

im verdunkelten zimmer durch die tür
hörst du die stammen zum vortrag reden:

ein kopiertes gespräch auf du und du in falschen zitaten
im strecken stemmst du die arme vergeblich gegen deinen schlummer

und während noch mal nacht wird über geistes gegenwart
schläfst du im licht mit mir

eine geschätzte stunde etwa wieder ein

Aus: zeit aus der karte


Christoph Wenzel wurde 1979 im westfälischen Hamm geboren und wuchs dort auf; dort auch Abitur und Zivildienst. Er studierte Germanistik und Anglistik an der RWTH Aachen und arbeitet seither als Autor und Herausgeber in Aachen. Er ist Mitbegründer und -herausgeber der Literaturzeitschrift [SIC] und gemeinsam mit Daniel Ketteler Verleger des [SIC] - Literaturverlags, er schreibt Lyrik und Essays, die in zahlreichen Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht sind. 2005 erschien sein Lyrikdebüt "zeit aus der karte" (Rimbaud Verlag), im März 2010 erschien der Band "tagebrüche" im Yedermann Verlag und zuletzt der Titel "weg vom fenster" in der Reihe roterfadenlyrik in der "Edition Haus Nottbeck" (2012). Für seine Gedichte erhielt er verschiedene literarische Auszeichnungen.

2012: Literaturpreis der GWK – Gesellschaft zur Förderung der westfälischen Kulturarbeit
2012: Alfred-Gruber-Preis beim Lyrikpreis Meran
2011: Preisträger postpoetry.2011
2011: Arbeitsstipendium des Landes NRW (MFKJKS)
2010: Arbeitsstipendium der Kunststiftung NRW
2009: Einladung zur Endrunde um den Leonce-und-Lena-Preis
2008: Auslandsstipendium (Amsterdam) der Staatskanzlei NRW
2007: Arbeitsstipendium der Staatskanzlei NRW

weg vom fenster. Gedichte. Edition Haus Nottbeck: Oelde 2012.
tagebrüche. Gedichte. yedermann Verlag: Riemerling b. München 2010.
zeit aus der karte. Gedichte. Rimbaud Verlagsgesellschaft: Aachen 2005.

Essays im Rahmen der Reihe "Neuer Wort Schatz" (zuerst Titel-Magazin, jetzt Culturmag):
Video-Interview und -Lesung im Literaturportal Westfalen
Profil mit Textproben auf fixpoetry, im poetenladen und im Literaturport

Veröffentlichungen von Gedichten und Essays in zahlreichen Anthologien, z.B. in den Jahrbüchern der Lyrik (S. Fischer und DVA), Lyrik von JETZT zwei (Berlin Verlag), Neubuch (yedermann), Quellenkunde (Lyrikedition 2000), Der Deutsche Lyrikkalender (alhambra), Kölner Kneipenbuch (Dumont) etc.

Westfalen, sonst nichts? Eine Anthologie. (gemeinsam mit Adrian Kasnitz) [SIC] – Literaturverlag + parasitenpresse: Aachen und Köln 2013.
Seit 2005 Mitbegründer und -herausgeber der jährlich erscheinenden Zeitschrift [SIC] Zeitschrift für Literatur.

Veröffentlichung von Gedichten in zahlreichen Literaturzeitschriften, z.B. EDIT, Belletristik, Das Gedicht, intendenzen, mare, Macondo, Bella Triste, Neue Rundschau etc.

Auskunft Autor

Aktualisiert 05.07.2021