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Thomas Bruns


Thomas Bruns © Thomas Bruns
Thomas Bruns
1976
Greven
Münsterland, Westfalen komplett
Lyrik, Anthologie

Arbeitsproben (5)

 

NEKTAR

Der Ort hier, Erde auch genannt,
bringt mich ganz gern um den Verstand.
Ich bin ein Teil der Menschheitshand,
und fühl' mich ihr doch abgewandt.

Mein Blick wechselt sehr oft den Ort,
analysiere immer fort,
des Menschen streben immer zu,
bringt meiner Seele keine Ruh.

Doch dann im stillen Grün allein,
fängt Sonnenschein das Denken ein.
Ganz ruhig spürt die Seele Kraft,
befreit von aller Leidenschaft.

Das Warum, ich werd‘s nicht finden.
Das Sein hat seine Rinden.

Will nur das Harz berühren,
was aus kleinen Rissen rinnt,
will’s wunderbar verspüren,
Was mich einst nach Haus' mitnimmt.


LIEBE

Kennst du die einsam lichte Stille,
wo du nicht zählst und auch dein Wille,
jenseits der Naturen Schranken,
verbunden mit der Rose Ranken?

Hier weißt du ohne jedes Denken,
und willst dich einfach nur verschenken …


GEDANKENLOS

Weisheit kann man nicht vermitteln,
weil sie zu einfach ist, um sie zu begreifen.


GLÜCKSBLASE

Glaubst du, was die Norm erzählt?
Wer hat sie für dich erwählt?
Ist sie das, was du auch bist?
Beizeiten war sie auch Faschist.

Heute geht sie mehr gen Kapital,
Konsumieren, Qual der Wahl,
Haben bis du glücklich bist,
ist das Wohl oder nur List?

Bist du das was du anziehst?
oder was du in der Werbung siehst?
Ist das für dich, was man da macht?
Oder will da jemand Geld und Macht?

Und blendet dich mit bunten Sachen,
die vieles, nur nicht glücklich machen.


TIEFENTANZ

In dir, ganz tief in jedem drin,
steckt etwas von dem wahren Sinn.
Es ist da, was du auch tust,
ob du rennst oder auch ruhst,

kannst dich ihm nicht entziehen,
nicht vor dir selber fliehen,

denn das da tief in jedem drin
ist deine Seele, ist dein Sinn.
Dich mit ihr wieder vereinen,
dein Selbst mit dir, und du wirst weinen.


Geboren am 16. November 1976 in Greven (Westfalen). Dort durchlief Thomas Bruns auch die verschiedenen staatlichen Institutionen bis hin zum Abitur, bevor er 1997 zum Studium der Fächer VWL, Politik, Philosophie und Komparatistik in die Stadt Münster zog, wo er bis heute wohnt. Das Studium brachte allerdings nicht die erhofften Antworten auf die Fragen, die ihm das Leben stellte, und so stellte er das Studieren des Wissens ein und widmete sich dem Leben an sich. Nach einem längeren Indien-Aufenthalt machte er sich selbständig und handelte für einige Jahre mit Silberschmuck und kunsthandwerklichen Gegenständen aus Indien und Indonesien. In diesen Jahren reiste er viel, was ihn sehr beglückte. Jedoch befriedigte ihn das Verkaufen von Gegenständen ebenso wenig wie das Studium des vermeintlichen Wissens. Seine große Passion galt seit frühester Jugend dem Schreiben, und dieser Leidenschaft widmet er sich heute ausschließlich.

Morgenröte. 100 Gedichte. Martin Werhand: Melsbach 2016.
Sternenstaub. 50 Gedichte. Martin Werhand: Melsbach 2015.

In: Jahreszeiten der Liebe. Hrsg. von Martin Werhand. Martin Werhand: Melsbach 2006.
In: Junge Lyrik III. Hrsg. von Martin Werhand. Martin Werhand: Melsbach 2002.

Auskunft Autor

Aktualisiert 01.07.2021