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Kathrin Heinrichs


Kathrin Heinrichs © Sarah Koska
Kathrin Heinrichs
1970
Balve
Menden
Menden, Köln
Hellweg, Rheinschiene, Südwestfalen, Westfalen komplett, Rheinland komplett
Prosa, Thriller/Kriminalroman, Bühne/Drama
02373-4793
02373-915167

Pressedaten

Erläuterungen und Bedingungen

Pressefotos und Logos zum Download in der Datenbank LITon.NRW

Das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. pflegt im Rahmen der NRW-Literatur-Online-Datenbank LITon.NRW (ehemals www.nrw-literatur-im-netz.de) seit Herbst 2003 eine Foto-Datenbank mit hochauflösenden Fotos von Autor*innen sowie Fotos und Logos von literarischen Institutionen und Projekten aus NRW. Der Service richtet sich an Medien und Literaturveranstalter*innen, die auf diese Weise unkompliziert an Pressefotos und/oder Logos gelangen können. Dieser Service ist (in der Regel) kostenlos. Wenn ein*e Autor*in / eine Institution / ein Projekt Pressefotos bzw. Logos zur Verfügung gestellt hat, ist unter dem jeweiligen Profilfoto das bzw. die entsprechende/n Symbol/e aktiv (anklickbar). Klickt man darauf, klappt bei den Pressefotos ein neues Menü aus, worüber sich das/die Foto/s herunterladen lassen; bei den Logos öffnet sich direkt ein neues Fenster, worüber diese direkt heruntergeladen werden können. Einem Download steht nichts entgegen, wenn die folgenden Nutzungsbedingungen akzeptiert werden:

Alle Rechte vorbehalten. Die Bildmaterialien dürfen lediglich für die redaktionelle Berichterstattung bzw. von Veranstalter*innen für ihre Öffentlichkeitsarbeit unter Angabe des Copyrights bzw. des*der Urhebers*Urheberin (falls im Datensatz angegeben) honorarfrei verwendet werden. Andere Nutzungen, insbesondere jede Art von kommerzieller Verwendung des vorliegenden Materials außerhalb der Medienberichterstattung oder Veranstaltungswerbung, ist ausdrücklich untersagt. Mit dem Download von Fotos bzw. Logos stimmt der*die Nutzer*in dieser Regelung ausdrücklich zu.

Infos für Autor*innen, literarische Institutionen und Projekte

Für die Bereitstellung von Fotos und Logos im Download-Bereich von LITon.NRW entstehen Autor*innen, literarischen Institutionen und Projekten keinerlei Kosten. Die Zurverfügungstellung des Fotos und/oder Logos erfolgt jedoch prinzipiell honorarfrei. Auch das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. als Betreiber der NRW-Literatur-Online-Datenbank stellt potenziellen Nutzer*innen dieses Services keinerlei Kosten in Rechnung. Es wird lediglich ein möglichst einfaches Verfahren angeboten, schnell an Fotos bzw. Logos für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu gelangen. Das Westfälische Literaturbüro übernimmt aus diesem Grunde auch keinerlei Haftung, falls die Download-Fotos/-Logos nicht für den Zweck der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Veranstalter*innen u.ä. genutzt werden.

Pressebild(er)

Kathrin Heinrichs © Sarah Koska
Copyright
Kathrin Heinrichs © Sarah Koska
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Arbeitsproben (1)

 

Aus: DER KÖNIG GEHT TOT

Ich weiß auch nicht, warum ich so nervös war. Schließlich hatte es ja irgendwann kommen müssen. Das gehörte dazu, und ich hatte es ja auch wirklich gewollt. Es war an sich schon peinlich, daß ich Alexas Eltern noch nie persönlich kennengelernt hatte. Schließlich waren wir seit fast drei Monaten zusammen, und Alexas Eltern wohnten ja gar nicht weit, nur zwanzig Kilometer entfernt in einem kleinen Dörfchen im Hochsauerland. Nun saß ich also hier an diesem überdimensionalen Eichentisch, an dem in früheren Tagen die ganze Familie Platz genommen hatte und an dem ich heute Alexas Eltern kennenlernen sollte. Herrn und Frau Schnittler hatte ich inzwischen die Hand geschüttelt. Alexas Mutter hatte meinen Blumenstrauß mit der Bemerkung entgegengenommen, die seien ja fast so schön wie die aus ihrem Garten, und Herr Schnittler hatte noch vor einer Begrüßung gefragt, welchen Wein ich zum Essen bevorzugte. Jetzt warteten wir nur noch auf Alexas Oma, die aber, wie im Sauerland üblich, nicht "Oma" hieß, sondern "Ommma", mit mindestens drei "m". Ommma bewohnte zwei Zimmer des Hauses und sollte natürlich am Essen teilnehmen. Alexas vier Geschwister waren nicht dabei. Alexa meinte, daß ihre Eltern und Ommma fürs erste genügen würden. Ich konnte das nur bestätigen, nachdem Ommma sich zu uns gesellt hatte.
"Sie sind also der Verlobte von unserer Alexa", begrüßte sie mich. Alexa sank in ihren Stuhl.
Ich druckste herum. "Verlobt, Gott, eigentlich-"
"Sind Sie katholisch?"
Ich schluckte die Frage herunter, wann denn der letzte Protestant im Dorf verbrannt worden sei.
"Mutter, Herr Jakobs unterrichtet sogar an einer katholischen Schule", versuchte Alexas Mutter zu vermitteln.
"Ach, wirklich?" Ommmas Augen blickten beinahe wohlwollend, während sie sich auf ihrem Stuhl am Kopfende des riesigen Eichentisches niederließ.
Alexas Vater goss mir inzwischen Rotwein in ein Glas, das ich bis dahin für eine Blumenvase gehalten hatte "Wir müssen doch anstoßen!" rief er vergnügt und griff nach seinem Glas. "Auf unsere Alexa, würde ich sagen!"
"Unsinn!" sagte Alexa patzig. "Lieber auf euch!"
"Nein, auf Herrn Jakobs!" meinte Alexas Mutter aufgeregt.
"Also, ich-"
"Wann willst du denn nun endlich heiraten?" fragte Ommma plötzlich an Alexa gewandt. Ihr Vater trank einen kräftigen Schluck Rotwein, Alexa rutschte beinahe unter den Tisch.
"Na, dann guten Appetit!" wünschte ihre Mutter und reichte mir die Schüsseln. Es gab Rehbraten, Kartoffeln und Rosenkohl, außerdem Apfelkompott. Es sah alles sehr lecker aus und ich hätte gerne zu essen begonnen. Alexas Vater erzählte von der Jagd, auf der er das Reh geschossen hatte. Nebenbei goss er mir ständig das Weinglas nach.
Alexas Mutter blickte besorgt: "Sie essen ja gar nichts, schmeckt es Ihnen bei uns nicht?"
"Ganz bestimmt. Es ist nur-"
Ommma unterbrach mich: "Na, da wirst du ja noch Spaß mit kriegen, Alexa. Wenn der Junge gar nichts isst, da macht das Kochen aber keinen Spaß."
"Nicht doch!" versuchte ich. "Ich esse wirklich fast alles. Ich müsste nur-"
"Der Junge kann doch gar nichts essen" unterbrach Alexas Vater, "wenn ihr ständig auf ihn einredet. Lasst ihn doch mal in Ruhe! Dann wird das schon werden."
"Ich glaube, ich habe das Falsche gekocht" sagte Frau Schnittler betrübt. "Und ich dachte noch: Lieber Rind oder lieber Reh? Aber diese ganzen Rehbraten müssen ja auch mal weg. Die liegen ja schon Ewigkeiten in der Truhe. Und mein Mann bringt ständig neue mit nach Hause."
"Sie haben gar nichts falsch gemacht!" versicherte ich. "Ich würde direkt anfangen, wenn nicht-"
"Nee, da kriegst du noch Spaß mit", sagte Ommma Schnittler, "der kommt aus der Stadt!"
"Ich kann Ihnen gerne auch ein Butterbrot machen", sagte Alexas Mutter eilfertig, "wir hätten Leberwurst da und Blutwurst und Käse."
"Lass mal, das mag der auch nicht!" meinte Ommma verachtend.
"Na, dann trinken Sie wenigstens was!" Herr Schnittler goß meine Blumenvase voll.
Ich schloss die Augen.
"Jetzt ist ihm schlecht", sagte Ommma. "Gleich fällt er um. Alexa!"
"Es ist nur-", flüsterte ich. Ich konnte es kaum glauben, keiner unterbrach mich. "Es ist nur-" Ich spürte, daß alle an meinen Lippen hingen. "Ich habe kein Besteck."
"Kein Besteck!" Aufruhr am Tisch. "Wie konnte das passieren? Wo wir doch immer mit Besteck essen. Nicht, daß Sie jetzt denken-! Kein Besteck!"
Ich überstand das Essen. Schwerlich zwar, weil selbst ich zwei Flaschen Rotwein nicht leicht vertrage. Aber ich überstand das Essen. Ommma fragte noch zweimal, wann wir denn nun endlich heiraten wollten. Alexa rutschte noch zweimal unter den Tisch. Herr Schnittler berichtete von seinen Jagderlebnissen und seine Frau sagte, sie habe mit Jagd gar nichts am Hut, aber es sei doch schön, daß ihr Mann ein so zeitraubendes Hobby habe.
Ich überstand das Essen. Nur zu einer Sache wollte ich mich auch von Alexas Familie nicht überreden lassen. Ich wollte mich nicht aufmachen, den dörflichen Schützenzug zu bewundern. Nach wie vor war ich der Meinung, daß das Schützenfest und ich nicht zusammenpassten.
Ommma gesellte sich zu mir, als ich gerade mit Herrn Schnittlers Fernglas den Aufmarsch des Hofstaats beobachtete. Ich fand auf die Schnelle keine plausible Erklärung für mein Verhalten. Es war auch gar nicht nötig. Ommma hatte ihr Urteil schon gefällt.
"Wirklich eigenartig, diese Jungens aus der Stadt", sinnierte sie kopfschüttelnd angesichts des Fernglases in meiner Hand. "Und die aus dem Rheinland sind besonders seltsam."
Ich nickte. Recht hatte sie. Auffordernd streckte ich ihr meinen Arm entgegen, und lächelnd hakte sie ein. Mein erstes fröhliches Schützenfest erlebte ich mit Ommma. Ommma mit 3 "m".


Geboren 1970 im Sauerland. Studierte in Köln Germanistik und Anglistik und arbeitet seit 1999 als Autorin und Kabarettistin. Lange bevor ihr Kriminalroman "Nichts wie es war" erschien, wurde sie mit ihrer Sauerland-Krimireihe um den Lehrer und Hobby-Ermittler Vincent Jakobs bekannt. Darüber hinaus verfasste sie etliche Theaterstücke, Kurzkrimis, Alltagssatiren und Kabarettprogramme. Kathrin Heinrichs hat drei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Mann im sauerländischen Menden.

2022: Glauser-Preis in der Kategorie "Kurzkrimi"
2004: Vo:pa Literaturpreis der Volksbank Siegerland für die Kurzgeschichte "Das Maß"

Nellys Lebens steht kopf. Kurzgeschichtensammlung. Blatt-Verlag: Menden 2013.
Nelly und das Leben geht weiter. Kurzgeschichtensammlung. Blatt-Verlag: Menden 2007.
Nelly und das Leben. Kurzgeschichtensammlung. Blatt-Verlag: Menden 2002.

Am Ende zu viel. Kriminalroman. Blatt-Verlag: Menden 2022.
Aus dem Takt. Kriminalroman. Blatt-Verlag: Menden 2019.
Bis auf den Grund. Kriminalroman. Blatt-Verlag: Menden 2018.
Acht Leichen zum Dessert. Gem. mit Peter Godazgar, Carsten Sebastian Henn, Jürgen Kehrer, Ralf Kramp, Sandra Lüpkes und Sabine Trinkaus. kbv: Hillesheim 2016.
Nichts wie es war. Kriminalroman. Blatt-Verlag: Menden 2016.
Acht. Kriminalroman. Mitautorenschaft zusammen mit Peter Godazgar, Carsten Sebastian Henn, Jürgen Kehrer, Ralf Kramp, Tatjana Kruse, Sandra Lüpkes und Sabine Trinkaus. kbv: Hillesheim 2013.
Heimatrausch. Kriminalroman. Blatt-Verlag: Menden 2013.
Um die Ecke gebracht. Das Sauerland und andere Regionen in 12 Kurzkrimis. Kurzkrimisammlung. Blatt-Verlag: Menden 2012.
Salamitaktik. Kriminalroman. Blatt-Verlag: Menden 2011.
Tot überm Zaun. Das Sauerland und andere Regionen in 12 Kurzkrimis. Blatt-Verlag: Menden 2009.
Druckerschwärze. Vincent Jakobs' 7. Fall. Blatt-Verlag: Menden 2008.
Totenläuten. Vincent Jakobs' 6. Fall. Blatt-Verlag: Menden 2006.
Sau tot. Vincent Jakobs' 5. Fall. Blatt-Verlag: Menden 2004.
Krank für zwei. Vincent Jakobs' 4. Fall. Blatt-Verlag: Menden 2003.
Bauernsalat. Vincent Jakobs' 3. Fall. Blatt-Verlag: Menden 2001.
Der König geht tot. Vincent Jakobs' 2. Fall. Blatt-Verlag: Menden 2000.
Ausflug ins Grüne. Blatt-Verlag: Menden 1999.

Diverse Theaterstücke, erschienen in: Deutscher Theaterverlag, Plausus-Theaterverlag, Vertriebsstelle Norderstedt und Adspecta Theaterverlag.

Freier Fall. Kurzkrimi. In: Im Mordfall Iserlohn. Emons: Köln 2020.
Zelt-Therapie. Kurzkrimi. In: das campen ist des mörders lust. Kurzkrimis für Campingfreunde. KBV: Hillesheim 2020.
Leer. Kurzkrimi. In: Feinste Friesenmorde. Leda: Leer 2017.
Lippolino. Kurzkrimi. In: Blütenpracht und Mordidylle. topp+möller: Detmold 2017.
Gute Planung ist alles. Kurzkrimi. In: Killing You Softly. KBV: Hillesheim 2017.
Dran glauben in Soest. Kurzkrimi. In: Glaube.Liebe.Leichenschau. Mord am Hellweg VIII. grafit: Dortmund 2016.
Manche mögen’s leis. Kurzkrimi. In: Flossen hoch 3.0. Jetzt erst recht. Kriminelles zwischen Kiemen und Korn. Leda: Leer 2015.
Wie damals. Kurzkrimi. In: Ebbe, Flut und Todeszeiten. Inselkrimis von Borkum bis Sylt. kbv: Hillesheim 2014.
Ab nach Kassel. Kurzkrimi. In: Zügig ins Jenseits. Mörderische Geschichten für Bahnfahrer. grafit: Dortmund 2013.
Brocken-Blick. Kurzkrimi. In: Ruhe sanft in Sachsen-Anhalt. Kurzkrimis aus dem Land der Frühaufsteher. kbv: Hillesheim 2013.
Plan E wie Eversberg. Kurzkrimi. In: Tausend Berge, tausend Abgründe. Hrsg. von Theo Pointner und Kathrin Heinrichs. Grafit: Dortmund 2012.
Frauentag in Schwerte. Kurzkrimi. In: Kalendarium des Todes. Mord am Hellweg IV. grafit: Dortmund 2012.
Liebe Sylvie. Kurzkrimi. In: Scharf geschossen. Kriminalstorys zur Frauen-Fußball-WM. kbv: Hillesheim 2011.
When shall we three meet again in Warendorf?. Kurzkrimi In: Mörderisches Münsterland. Kurzkrimis von Bocholt bis Warendorf. kbv: Hillesheim 2010.
Saarburger Rausch. In: Wein, Mord und Gesang. Eine kriminelle Reise durch Deutschlands Weinbaugebiete. kbv: Hillesheim 2010.
Paradiesisch tot. In: Angela Eßer (Hg.): Tatort Deutsche Weinstraße. Grafit: Dortmund 2007.
Hexenjagd in Bassenheim. In: tatorte. Kurzkrimis zur Criminale 2006. Kontrast-Verlag: Pfalzfeld 2006.
Kein Risiko in Schmallenberg. In: Fichten, Fälle, Fahnder. Kurzkrimis aus dem Sauerland. Podszun: Brilon 2005.
Lippstädter Liebeshäppchen. In: H.P. Karr, Herbert Knorr (Hg.): Mehr Morde am Hellweg. Grafit: Dortmund 2004.
Lobet den Herren. In: H.P. Karr, W. Wehner (Hg): Der Pott kocht. Geschichten zur Criminale 2000. Arka: Essen 2000.

Im Mordfall Iserlohn. Emons: Köln 2020.
Tausend Berge, tausend Abgründe. Hrsg. gem. mit Theo Pointner. Grafit: Dortmund 2012.

Auskunft Autorin, Eigenrecherche

Aktualisiert 18.09.2023