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Lina Atfah


Lina Atfah © Osman Yousufi
Lina Atfah
1989
Salamiyah, Syrien
Herne
Bergisches Land, Hellweg, Münsterland, Niederrhein, Ostwestfalen, Regio Aachen, Rheinschiene, Ruhrgebiet, Sauerland, Südwestfalen, Westfalen komplett, Rheinland komplett
Prosa, Lyrik, Bühne/Drama, Internet, Anthologie
Schreibworkshops für Kinder/ Jugendliche, Schreibworkshops für Erwachsene, Workshops für Stimmtraining/Bühnenpräsenz
Ja

Pressedaten

Erläuterungen und Bedingungen

Pressefotos und Logos zum Download in der Datenbank LITon.NRW

Das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. pflegt im Rahmen der NRW-Literatur-Online-Datenbank LITon.NRW (ehemals www.nrw-literatur-im-netz.de) seit Herbst 2003 eine Foto-Datenbank mit hochauflösenden Fotos von Autor*innen sowie Fotos und Logos von literarischen Institutionen und Projekten aus NRW. Der Service richtet sich an Medien und Literaturveranstalter*innen, die auf diese Weise unkompliziert an Pressefotos und/oder Logos gelangen können. Dieser Service ist (in der Regel) kostenlos. Wenn ein*e Autor*in / eine Institution / ein Projekt Pressefotos bzw. Logos zur Verfügung gestellt hat, ist unter dem jeweiligen Profilfoto das bzw. die entsprechende/n Symbol/e aktiv (anklickbar). Klickt man darauf, klappt bei den Pressefotos ein neues Menü aus, worüber sich das/die Foto/s herunterladen lassen; bei den Logos öffnet sich direkt ein neues Fenster, worüber diese direkt heruntergeladen werden können. Einem Download steht nichts entgegen, wenn die folgenden Nutzungsbedingungen akzeptiert werden:

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Infos für Autor*innen, literarische Institutionen und Projekte

Für die Bereitstellung von Fotos und Logos im Download-Bereich von LITon.NRW entstehen Autor*innen, literarischen Institutionen und Projekten keinerlei Kosten. Die Zurverfügungstellung des Fotos und/oder Logos erfolgt jedoch prinzipiell honorarfrei. Auch das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. als Betreiber der NRW-Literatur-Online-Datenbank stellt potenziellen Nutzer*innen dieses Services keinerlei Kosten in Rechnung. Es wird lediglich ein möglichst einfaches Verfahren angeboten, schnell an Fotos bzw. Logos für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu gelangen. Das Westfälische Literaturbüro übernimmt aus diesem Grunde auch keinerlei Haftung, falls die Download-Fotos/-Logos nicht für den Zweck der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Veranstalter*innen u.ä. genutzt werden.

Pressebild(er)

Lina Atfah © Osman Yousufi
Copyright
Lina Atfah © Osman Yousufi
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Arbeitsproben (4)

 

ENNUI

– Was tut die Sprache?
Sie hält dir einen Spiegel vor, in dem du die Einsamkeit bar
jeden Lärms siehst
– Wo soll ich hin mit meinen Gedichten?
Hebe ein Grab aus im Kissen und schlaf, so werden die Träume
wahr
– Was mache ich mit den Wolken?
Starre sie an, schon werden sie Regen
– Was fange ich an mit den Engeln auf meinen Schultern?
Rauche – der duftige Dunst lässt sie fliehen
– Was tun mit den Schmetterlingen, die die Luft liebkosen?
Zünde sie an und folge den Flammen
– Wie werde ich all die Gedanken los?
Mit dem Stock des Begehrens
– Was stelle ich an mit der Zeit?
Zerpflück sie als wär’s ein Granatapfel
– Was soll ich lesen?
Lies, was im Verborgenen ruht
– Warum sterben die Dichter?
Um die Unsterblichkeit ihrer Namen zu prüfen
– Warum sterben die Tyrannen?
Damit die Völker leben können

(Übersetzung: Mahmoud Hassanein & Jan Wagner)


DAS NAVI

"Nach zweihundert Metern biegen Sie rechts ab"
"nach fünfzig Metern biegen Sie rechts ab"
"bleiben Sie rechts"
"fahren Sie geradeaus bis Gerichtsstraße"
zu meinem neuen Leben leitet mich das Navi
es faltet mein Gedächtnis
alles wird zu einer Roboterstimme
die mich in Richtungen führt, die ich nicht kenne
das Navi geht mit mir nach oben
bis zur vierten Etage
es zeigt meinen Füßen die abwechselnde Bewegung
des Aufstiegs
sagt mir, auf welcher Seite die Tür ist
"biegen Sie links ab"
hier ist die Küche
"biegen Sie rechts ab"
hier ist das Schlafzimmer
"geradeaus bleiben"
hier ist das Wohnzimmer
und ein Fenster mit einem Blick auf Metall
"Sie haben Ihr Ziel erreicht"

(Übersetzung: Osman Yousufi & Hellmuth Opitz)


DIE GRENZEN

Wer hat die Welt gemalt?
Ich schlage das Buch auf
und sehe rechtwinklige Länder
zerknitterte Länder
Meere als Leere
die die Erde Schluck für Schluck trinken
Was sind das für Flecken?
Wer hat die Orte benannt?
Wer baute Grenzen aus Urin
Blut
Steinen
Stäben
Stacheldrähten?
Wer zog die Mauern aus Beton hoch
und malte die Welt?
Er malte die Welt fertig
doch die Menschen suchen weiter nach ihren Gesichtern.

(Übersetzung: Osman Yousufi & Annika Reich)


AM RANDE DER RETTUNG

Sie kommen auf dem Land-, dem See- oder dem Luftweg
fliehen von Hauptstadt zu Hauptstadt, von einer Grenze zur anderen
als seien die Landkarten Illusionen
und als sei ihr Anteil am Leben die Flucht
als ob das Land düstere Augen hätte, die im Nebel tränten
ich kannte meine Gasse im Schlaf wie meine Handfläche
und die Straßen, die zur Stadtverwaltung führten
ich kannte die Geschichten der Familien, alle alten Frauen
und alle Mädchen, die vor Liebe in der Sit-Zainab-Straße
herumstolperten
ich kannte alle Läden, jeden vom Gras gestörten Bürgersteig
ich kannte es, ich kannte es, ich kannte es
mir kam es so vor, als sei ich ein Lexikon meines Ortes
und wenn man mir sagte, oh Mädchen, das Reden ist nicht gestattet
weinte ich um meine Sprache: Verhülle mich!
Ich versteckte mich und schloss meinen Namen hinter mir ein
ich bin ein Punkt über dem Buchstabe N*
Meine Seele ist ein Spiegel der Zelte, von den Schatten der Bäume
bis zur Diaspora

ich sah schlafende Engel, weit geöffnete Fenster
und Vorhänge, die bei uns Fantasien entstehen ließen
ein Land aus Poesie, von Zelten und Sand gefesselt
ein Grauen zerfraß die Hungrigen, sie suchten Schutz bei der Sippe
wir waren nördlich des Sandes, es waren Königreiche,
die offen für Armeen waren
aber wir kümmerten uns nicht um das Erbe des Göttlichen
wir kümmerten uns nicht um die trügerische Zeit
wir achteten nicht auf die Unsterblichkeit
die in der Nähe unserer Mythen schlief
und wir reisten, auf unsere Schicksale trampelnd
so weit, dass die Sehnsucht kein Gefährte des Reisenden mehr war

Ich nahm Abschied von allen Lieben
und umarmte zum letzten Mal die Seele des Ortes
ich rührte die Augen meiner Freunde und meiner Familie zu Tränen
und auch den Anblick des Hauses
ich ordnete für mein Herz seine Dinge:
die Schrift meines Großvaters im Almoutanabi-Gedichtband
wie die Schatten einer Prophezeiung
meine Bibliothek an der Wand, die Bäume in unserem Hof
unsere Haustür und den Durchgang zum Treppenhaus
eine Tradition von Vorräten und von Festtagskeksen
und den Wassertank auf dem Dach
ich ordnete die Dinge meines Herzens
das Schreiben gehorchte mir nicht
meine Sprache umarmte meinen Wunsch nicht
meine fernen Erinnerungen beugten sich über meine Gegenwart
sie taumelte und verneigte sich
und mein Gedächtnis schlief nicht ein, ließ mich nicht schlafen!

Haben die Flüchtlinge Abschied genommen?
Meine Abreise dauerte eineinhalb Jahre
ich hatte nicht das Gefühl, Abschied zu nehmen
ich verteilte mich auf den Ort
und ich beobachtete die Zeremonie der Abreise
der Abschied verlief wie ein Verkehrsunfall
ich war eine Handvoll Nebel
ich beobachtete den Tod, wie er an mir vorüberging
er berührte mein Gesicht und ging weiter
dann schaute ich mit erschrockenen Augen um mich her
ich sah die Leichen der Menschen, verbannt in der Luft
hängend am Echo der Wörter, mit denen man mich umzingelte
Der Weg ist das Laufen
wir dachten, das Wasser sei ein Weg, aber es war nichts
außer einer Probe für die Dürre unseres Glücks
Werden wir schwimmen können?
Das Meer warf uns Illusionen zu
so interpretierten wir unsere Träume danach
und folgten der Intrige bis ans Ende
wir waren keine Propheten und keine Götter
und keine Fische, wir ertranken!
Oh Meer, bring uns zurück, was du uns nahmst
Oh du zivilisierte Welt, danke, weil du unsere Geschichte verzierst
und daraus ein Objekt der Besichtigung
in den Museen der Postmoderne gemacht hast
Der Weg ist das Laufen
unsere Füße wurden müde
wir waren verzweifelt und sagten, die Lastwagen werden uns hinbringen
unsere Gefängniszellen begleiteten uns
und die Geister unserer Mörder schnappten nach Luft
wir wurden erwürgt und starben!
Wir überquerten den Weg
der Weg sind alle, die an der Grenze standen
an den Tod: verlangsame deine Schritte zu uns
an unser Grab im Exil: wende dich, wie unser Schicksal
und bring uns zum Familienfriedhof
an die Schwellen des Landes:
schenkt uns etwas Licht, damit wir verbrennen
an das Massaker: ich stellte mir dein Gesicht vor
wären unsere Füße doch auf der Flucht unseren Herzen gefolgt
an die Mörder: ihr werdet uns eines Tages beweinen
an den Krieg: schenkst du uns Heldentum oder Rettung?
An denjenigen, der die Stirnen seiner Opfer zählte:
welche Nummer hat deine Stirn?

Der Weg ist das Laufen
unsere Schatten waren Bäume, die ihre Geheimnisse nicht
verrieten
wir beweinten die Rosen im Innenhof des Hauses
der Kies fehlte in unserer Reichweite, um ihn zu zerstreuen
damit er dem Heimkehrer zum Wegweiser wird
und wir gehen
wir wurden immer weniger und unser Syrisch-Sein war begehrt
es trug die Völker vom Meer an den neuen Ort
die Völker, die unseren Tod in der Belagerung gesehen hatten
die Völker, die uns beneidet hatten
die Völker, die warteten, bis sie sich an unsere Wunde gewöhnt hatten
damit sie in Richtung der Länder der Zivilisation auswanderten
sieh, wir irren vor dem Spiegel herum

Wir schnitten unsere Finger ab, damit die Ankunft
letztlich die Anerkennung unseres Verlusts war
ich habe den Namen des neuen Ortes nicht behalten
ich wiederholte: mein Haus ist an dem Park, vor dem eine Wasserquelle ist
jetzt in meiner Fremdheit glaube ich nicht die Farbe der Bäume
grün ist alles, und mein Herz ist wie der Sand am Abgrund
grün ist alles, und meine Seele ist wie eine leere Wolke
grün ist alles, und ich fasele: nehmt mich in die Wüste mit

Wir sind angekommen
ich bin in der Grundschule in der ersten Klasse
ich bestelle ein Glas Wasser oder eine Tasse Tee
meine Lehrerin freut sich und meine Freunde klatschen
und ich weine, ich schreibe Gedichte in meiner Sprache
ich möchte nicht in die Schule gehen
meine Wunde brennt vom Salz, ich möchte nicht unter Zwang lernen
Sprache ist ein Luxus!
Ich bin hier nichts, außer, dass ich vor dem Tod gerettet wurde
meine Familie liegt hinter mir, mein Haus liegt hinter mir
auch die Erinnerungen und meine Seele
und alles, wovon ich gefaselt habe, habe ich verlassen
ich sollte zurückkehren

Ich werde diese Länder, die uns Zuflucht gewährten, fragen:
Wer bin ich?
Ich war auf einer Straße in meinem Land
ich hörte einen Schrei, er hat mein Herz zu Boden geworfen
wie eine reife Aprikose
ich bin eine Stimme geworden, und mein Schrei ist Freiheit
ich ging verloren, als sei ich sein Echo, ich ging verloren
ich ging verloren, als sei ich ein Faden, der vom Ärmel
baumelt
der Ärmel des einfachen Gottes, der die Freiheit rief und zu
Asche wurde
Drei Sterne aus Blut formten den Lehm meiner Seele
eine Flagge für das Land, das wir uns wünschten
ein Horizont für die Freiheit der Fantasie
ich flüsterte allen zu, die bei mir unter diesen drei Sternen waren:
Ihr Träumer, seid nicht verzag und traurig!
Dann war Zerstörung, Tod und Schrecken
Zelte unter freiem Himmel
wer sich retten konnte, rettete sich, auch ich wurde gerettet
hier in das weite Land
sie kommen auf dem Land-, See- oder Luftweg
sie fliehen von Hauptstadt zu Hauptstadt, von einer Grenze zur
anderen
als seien die Landkarten Illusionen
meine Freunde, meine Familie und mein Volk
ihr Anteil am Leben ist die Flucht

(Übersetzung: Suleman Taufiq)

* Der Buchstabe (ن) N hat im Arabischen verschiedene Bedeutungen. In diesem Gedicht beruht er auf der Tradition der Sufis, bei denen er für die Schöpfung und den Mittelpunkt des Universums steht. ن ist aber auch ein feministisches Symbol.


Lina Atfah wurde 1989 in Salamiyah in Syrien geboren und studierte arabische Literatur in Damaskus. 2006 wurde sie beschuldigt, Gotteslästerung begangen und den Staat beleidigt zu haben. Nach mehreren Drohungen der Sicherheitsbehörden erhielt sie 2014 die Erlaubnis das Land zu verlassen und wohnt seit 2014 in Herne.
Sie schreibt für verschiedene arabische und deutsche Magazine und seit 2017 arbeitet an dem Projekt "Weiterschreiben" mit, bei dem sie bis heute mit ihrer Tandempartnertin Nino Haratischwili und anderen deutschen AutorInnen und ÜbersetzerInnen zusammenarbeitet.
Sie macht Workshops für kreatives Schreiben für Kinder und Frauen und nahm an verschiedenen literarischen Veranstaltungen in Deutschland teil, u.a. Poesie der Nachbarn im Künstlerhaus Edenkoben, Literaturfest München, Tag der offenen Tür Bundeskanzleramt, Leipziger Buchmesse, Frankfurter Buchmesse, Poesiefestival Berlin, Lyrikertreffen Münster und die DLD Konferenz München.

2021: Aufenthaltsstipendium im Edenkoben Künstlerhaus
2020: Liberaturpreis von Litprom e.V. (für: beste ins Deutsche übersetzte Bücher)
2020: Aufenthaltsstipendium im Schloss Wiepersdorf Brandenburg
2019: IKF-Arbeitsstipendium für Autoren im Ruhrgebiet
2017: Hertha-König-Förderpreis für junge Schriftstellerinnen, nach einer Nominierung von Nino Haratischwili

Das Buch von der Fehlenden Ankunft. Gedichte aus Syrien. Zweisprachiger Gedichtband Ar/De. Mit einem Nachwort von Nino Haratischwili. Pendragon: Bielefeld 2019.
Ala hamesch annadschat "Am Rande der Rettung". Arabischer Gedichtband. Das arabische Institut für Studien und Veröffentlichungen: Beirut 2016.

Schnick schnack schnuck. Gedicht. Auf: interkultur.ruhr, 01.09.2020.
Tränenketten. Gedicht. Auf: schloss-wiepersdorf.de, 05.06.2020.
Der Angst mit dem Fahrrad davonfahren. Essay. Auf: zeit.de, 12.05.2020.
Einsamkeit. Gedicht. Auf: literaturhaus-stuttgart.de, 14.04.2020.
Jedes syrische Haus hat einen Kassettenrecorder. Kurzgeschichte. Auf: vogue.de, 22.12.2019.
Dichterin Lina Atfah über ihr VOGUE-Shooting: "Zwei Kilo Rouge für einen Mund". Essay. Auf: vogue.de, 03.12.2019.
Ennui. Gedicht. Auf: textland-online.de, 30.11.2019.
Lin und Leila und der Wolf. Gedicht. Auf: faz.de, 10.08.2018.
Haben Sie eine Ahnung, Horst Seehofer? Meinungsartikel. Auf: zeit.de, 13.07.2018.
Der Weihnachtsmann wäscht jetzt die Toten. Kurzgeschichte. Auf: zeit.de, 25.12.2017.
Die Grenzen / Ertrunken im Aquarium. Gedicht. Auf: weiterschreiben.jetzt.
Geselligkeit. Gedicht. Auf: weiterschreiben.jetzt.
Schnick schnack schnuck. Gedicht. Auf: weiterschreiben.jetzt.
Jedes syrische Haus hat einen Kassettenrecorder. Kurzgeschichte. Auf: weiterschreiben.jetzt.
Sieben Gesichter, die bleiben. Gedicht. Auf: weiterschreiben.jetzt.
Der Weihnachtsmann wäscht die Toten. Kurzgeschichte. Auf: weiterschreiben.jetzt.
In meiner Hand erblühte. Gedicht. Auf: weiterschreiben.jetzt.
Nach der Asche. Gedicht. Auf: weiterschreiben.jetzt.

Das Buch von der Fehlenden Ankunft. Zweisprachiger Gedichtband Ar/De. Gedichte aus Syrien. Mit einem Nachwort von Nino Haratischwili. E-Book. Pendragon: Bielefeld 2019.

In meiner Hand erblühte; Sieben Gesichter, die bleiben. Gedichte. In: Das Herz verlässt keinen Ort, an dem es hängt. Weiterschreiben - literarische Begegnung mit Autorinnen und Autoren aus Krisengebieten. Hrsg. von Annika Reich und Lina Muzur. Ullstein: Berlin 2018.
Im Atelier von Youssef Abdelke; Ode an die Stecknadeln; Ennui; Der Tod betrübt mich nicht; Lin und Leila und der Wolf; Für deinen Namen. Gedichte. In: Deine Angst - Dein Paradies. Gedichte aus Syrien. Hrsg. von Hans Thill. Wunderhorn: Heidelberg 2018.
L’ennui; La chatte des prophètes. Gedichte. In: Les fruits de l'obscurité. Hrsg. von Anna Serra. Atelier de l'agneau: Paris 2018.
En marge du salut. Gedicht. In: La valeur decimale du bonheur. Hrsg. von Souad Labbize. Maison de la poésie Rhône-Alpes: Paris 2018.
Lina steht still, wenn Heimweh das Ankommen verhindert. Interview. In: Khalid und das wilde Sprachpferd. Hrsg. von Dunja Ramadan. Duden: Berlin 2018.
Das Buch von der Fehlenden Ankunft; Die Katze der Propheten. Gedichte. In: Mit anderen Worten. Hrsg. von Ursula Theißen. Frauen Kulturbüro: Köln 2017.
Am Rande der Rettung. Gedicht. In: Weg sein - hier sein. Hrsg. von Joachim von Zepelin. Secession: Berlin 2016.
Tränenketten. Gedicht. In: Blau Magazin, Berlin 2016.

Ein Grabtuch aus Schmetterlingsflügeln. Poetisches Video. Poetry Clips Projekt. Von Cendra Polsner. Literaturbüro OWL: Detmold 2021.

Judith von Sternburg: Lyrik macht die Seele klar. Lyrik hat Antworten und Lösungen. In: Frankfurter Rundschau, 14.10.2020.
Angela Schader: Klimts "Kuss" ist vielleicht gar kein Kuss, sondern der Moment vor einem Mord. In: NZZ, 06.08.2020.
Elisabeth Wellershaus: Wir alle brauchen Hoffnung. In: Wir machen das Magazin, 10.07.2020.
Lara Sielmann: Berliner Literaturprojekt "Weiter Schreiben". Briefe aus dem Krisengebiet. In: Der Tagesspiegel, 25.05.2020.
Beate Berger, Annika Reich, Nino Haratischwili, Annet Gröschner, Monika Rink: Buch-Tipps im Frühjahr: Was VOGUE jetzt liest - und das Beste aus den Neuheiten. In: Vogue.de, 17.03.2020.
Chk: Wiepersdorf-Stipendiatinnen und -Stipendiaten des Landes Brandenburg für 2020. In: art-in-Berlin, 20.01.2020.
Börsenblatt: Autor*innen thematisieren ihre Migrationserfahrungen. Grenzgänge durch Raum und Zeit. In: börsenblatt.net, 08.01.2020.
Theo Körner: Lina Atfah lebt in Wanne und ist eine gefragte Autorin. In: WAZ, 21.10.2019.
Günter Benning: Lyrikerin Lina Atfah über die Unterschiede zwischen deutscher und arabischer Literatur "Mein Text braucht diese Wörter". In: Münsterische Zeitung, 09.08.2019.
Günter Benning: Frauenliteraturtage im Hansaviertel "Gedichte wurzeln in Emotionen". In: Westfäliche Nachrichten, 31.07.2019.
Marina Büttner: Lina Atfah: Das Buch von der fehlenden Ankunft, Pendragon Verlag. In: literaturleuchtet, 30.07.2019.
Angela Schader: In Syrien sitzt der Tod mit am Tisch. In: NZZ, 31.05.2019.
Johannes Gerhards: Syrische Autorin Lina Atfah liest in Steinhagen aus ihrem deutsch-arabischen Lyrikband - Brennende Schmetterlinge. In: Westfalen-Blatt, 19.05.2019.
Martina Schürmann: Essens Literaturviertel feiert Lesefest auf der Akazienallee. In: WAZ, 02.04.2019.
Gedränge am nd-Stand. In: ND Journalismus von Links, 30.03.2019.
Yasmin Rau: Syrische Gedichte. In: Leipzig Lauscht, 26.03.2019.
Birgit Böllinger: Lina Atfah: Das Buch von der fehlenden Ankunft. In: Sätze und Schätze, 18.03.2019.
Jonas Damme: Gemeindebibliothek Steinhagen will mehr Kultur wagen. In: Haller-Kreisblatt, 10.02.2019.
Julia Trompeter: Lina Atfah: "Lin und Leila und der Wolf". In: Frankfurter Allgemeine, 10.08.2018.
Angela Schader: Eine tanzt um Mitternacht im roten Mantel - Syriens Lyrik hat ihre Energie nicht verloren. In: NZZ, 24.06.2018.
Bärbel Schwitzgebel: Welttag des Buchs - Drei syrische Autorinnen stellen ihre Werke im Wiesbadener Literaturhaus vor. In: Main Spitze, 25.04.2018.
Sandra Schaftner: HERTHA-KÖNIG-PREIS - Autorin Lina Atfah fand in Wanne-Eickel die Freiheit. In: Ruhr Nachrichten, 26.02.2018.
Bärbel Hillebrenner: Hertha König Preise an Autorinnen Nino Haratischwili und Lina Atfah - Zwei schreibwütige Frauen. In: Westfallen-Blatt, 12.12.2017.
Annette Großbongardt: Ein Gedicht für Wanne-Eickel. In: Der Spiegel, 20.10.2017.
Susanne Schütz: Edenkobener Textwerkstatt: Syrische Lyrik trifft auf deutsche Nachdichter. In: Die Rheinpfalz, 01.07.2017.
Senthuran Varatharajah: Ich wurde zum Meer. In: Zeit-Online, 19.05.2017.
Paul Starzmann: Wie geflüchtete Schriftsteller die deutsche Literatur bereichern. In: Vorwärts, 05.01.2017.
Jeny Steir: Vom Leben vor der Flucht. In: deutschland.de, 01.03.2017.
Dorothea Marcus: Weiblich, geflüchtet, Schriftstellerin. In: Deutschlandfunk, 26.11.2016.

Ich fand mich wieder, als die Liebe mich wiederfand und als Deutschland mich als Autorin und nicht nur als Flüchtling empfing.
Erschienen in: NZZ, 06.08.2020.

Wenn Corona eines Tages Geschichte sein wird, wird die Welt ihre neuen Narben betrachten und vielleicht ebenfalls etwas Neues gelernt haben.
Erschienen in: Zeit-online, 12.05.2020.

Das Schreiben kann die Realität nicht ändern, aber ändert die Seelen derjenigen, die die Realität ändern können.
Erschienen in: Vogue, 03.12.2019.

Seit Anfang an war das Schreiben mir ein Weg, um die Realität zu widerstehen und ein Fenster, das meiner Träume ein Licht schenkt, also war das Schreiben ein Weg, um zu überleben.
Ich wurde von einer Aktivistin zu jemandem, der wegläuft und schließlich zu einem Flüchtling, aber ich schreibe immer noch über die Hoffnung.
Das schreiben in der Heimat aber unter Diktator erlebte ich, sowie das Schreiben im Exil aber mit Freiheit. Beide Erfahrungen haben meine poetische Stimme geprägt.
Meine Texte suchen nach einer verlorenen Heimat aber auch einer Emanzipation. Die bearbeiten die Fragen der Zukunft aber auch der Nostalgie.
Die Flucht gab mir eine Tasche voller Verluste aber öffnete eine kleine Tür auch, und das hinterließ seine sorgenvollen Spüre in meiner Sprache und in meinen Gedichten.
Deswegen schreibe ich, um den Zweifel zu feiern nicht die Gewissheit.
Das Gedicht braucht bestimmte Wörter, um geschrieben zu werden, trotzdem taucht das Gedicht am Anfang in einem Moment, in dem uns der Zweifel und Angst fressen.
Ich schreibe weil ich es absage, dass die Lyrik einsam bleibt.
Und glaube dass das Schreiben die Realität nicht ändern kann, aber ändert die Seelen derjenigen, die die Realität ändern können.

Auskunft Autorin

Aktualisiert 01.07.2021