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Matthias Rürup


Matthias Rürup © Birte Fritsch
Matthias Rürup
1972
Altenburg
Wuppertal
Wuppertal
Bergisches Land, Rheinland komplett
Prosa, Lyrik, Internet, Sachbuch, Herausgeberschaften, Kritiken, Anthologie, Lesebühne
Ja
Hedwigstraße 23
42105 Wuppertal
0202-3171533

Pressedaten

Erläuterungen und Bedingungen

Pressefotos und Logos zum Download in der Datenbank LITon.NRW

Das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. pflegt im Rahmen der NRW-Literatur-Online-Datenbank LITon.NRW (ehemals www.nrw-literatur-im-netz.de) seit Herbst 2003 eine Foto-Datenbank mit hochauflösenden Fotos von Autor*innen sowie Fotos und Logos von literarischen Institutionen und Projekten aus NRW. Der Service richtet sich an Medien und Literaturveranstalter*innen, die auf diese Weise unkompliziert an Pressefotos und/oder Logos gelangen können. Dieser Service ist (in der Regel) kostenlos. Wenn ein*e Autor*in / eine Institution / ein Projekt Pressefotos bzw. Logos zur Verfügung gestellt hat, ist unter dem jeweiligen Profilfoto das bzw. die entsprechende/n Symbol/e aktiv (anklickbar). Klickt man darauf, klappt bei den Pressefotos ein neues Menü aus, worüber sich das/die Foto/s herunterladen lassen; bei den Logos öffnet sich direkt ein neues Fenster, worüber diese direkt heruntergeladen werden können. Einem Download steht nichts entgegen, wenn die folgenden Nutzungsbedingungen akzeptiert werden:

Alle Rechte vorbehalten. Die Bildmaterialien dürfen lediglich für die redaktionelle Berichterstattung bzw. von Veranstalter*innen für ihre Öffentlichkeitsarbeit unter Angabe des Copyrights bzw. des*der Urhebers*Urheberin (falls im Datensatz angegeben) honorarfrei verwendet werden. Andere Nutzungen, insbesondere jede Art von kommerzieller Verwendung des vorliegenden Materials außerhalb der Medienberichterstattung oder Veranstaltungswerbung, ist ausdrücklich untersagt. Mit dem Download von Fotos bzw. Logos stimmt der*die Nutzer*in dieser Regelung ausdrücklich zu.

Infos für Autor*innen, literarische Institutionen und Projekte

Für die Bereitstellung von Fotos und Logos im Download-Bereich von LITon.NRW entstehen Autor*innen, literarischen Institutionen und Projekten keinerlei Kosten. Die Zurverfügungstellung des Fotos und/oder Logos erfolgt jedoch prinzipiell honorarfrei. Auch das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. als Betreiber der NRW-Literatur-Online-Datenbank stellt potenziellen Nutzer*innen dieses Services keinerlei Kosten in Rechnung. Es wird lediglich ein möglichst einfaches Verfahren angeboten, schnell an Fotos bzw. Logos für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu gelangen. Das Westfälische Literaturbüro übernimmt aus diesem Grunde auch keinerlei Haftung, falls die Download-Fotos/-Logos nicht für den Zweck der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Veranstalter*innen u.ä. genutzt werden.

Pressebild(er)

Matthias Rürup © Birte Fritsch
Copyright
Matthias Rürup © Birte Fritsch
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Arbeitsproben (2)

 

WIE SCHWER

Wie schwer – als Igel – sich nicht einzurollen,
Den Bauch dir anzubieten zum Liebkosen
Und – trotzdem es kitzelt – ruh’n.

Entgegen dem Impuls zum Flüchten-Wollen,
Mich bei dir zu halten, meine bloßen,
Ach so zarten Seiten aufzutun.

Eine Arbeit ist das, der man nicht die Mühe
Anseh’n darf: Dilemma oder Kunst
Sich anzustrengen, nicht verhärten.

So dass ich einer Blume gleich erblühe,
Erfreut, berührt, gewärmt von deiner Gunst:
Und wir uns finden als Gefährten.

(Aus: Igelgesänge. Wie kann man nur lieben? Geest-Verlag: Vechta 2019.)


CHEFCHENS ROLLENSPIEL: ANTWORT EINES BETTLERS AUF EINE UNGESTELLTE FRAGE

Was erwidern auf die Frage:
Ist das gezeigte Leid auch echt?
Reicht es nicht für eine Gabe,
Wenn die Performance überzeugt?
Muss der Hunger wirklich beißen?

So als wären erschlichen die
Almosen, wären falsch vergeben
Sie, ohne den Gegenwert eines
Unglücks, das in aller Augen
Seinen Namen wirklich verdient.

Wieder also verlangt man von mir,
Passend zu sein, mich einzufügen
In jene Rechenwelt aus Soll und
Haben, Sachverhalten, -zwängen,
Die mich, die ich, nicht wirklich will.

(Aus: Chefchen. Eine Höllenfahrt. Geest-Verlag: Vechta 2022.)


Matthias Rürup, geboren 1972 in Altenburg und aufgewachsen in Halle an der Saale, ist Lyriker und Erziehungswissenschaftler. Heute lebt, arbeitet, dichtet und netzwerkt er in Wuppertal. Er ist u.a. Redaktionsmitglied der Literaturzeitschrift neolith und seit Herbst 2021 Leiter des Literaturhauses Wuppertal e.V. Mit seinem Engagement in Autor:innen-Gruppen (dem Literatentreffen, der Textwerkstatt von neolith, im VS Bergisches Land) setzt er sich für konstruktiv-kritische und zugleich produktiv-wertschätzende Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten sowohl anerkannter als auch Anerkennung suchender Autor:innen ein. Als Schulforscher in der universitären Lehrer:innenbildung beschäftigt er sich neben allgemein pädagogischen und steuerungstheoretischen Fragen zunehmend auch mit Möglichkeiten, Angebote des Kreativen Schreibens in den Unterricht zu integrieren. Seine literarischen Werke veröffentlicht er vornehmlich in Anthologien und Zeitschriften. Er hat bisher vier Lyrik-Bände vorgelegt. Der letzte, "Chefchen. Eine Höllenfahrt", ist 2022 im Geest-Verlag erschienen.

Chefchen. Eine Höllenfahrt. Mit Illustrationen von Robert Voss. Geest-Verlag: Vechta 2022.
Igel-Gesänge. Wie kann man nur lieben? Mit Bildern von Vera Kattler. Geest-Verlag: Vechta 2019.
Am Grunde ist Nacht. Gedichte 2012-13. Mit Illustrationen von Robert Voss. Eigenverlag: Wuppertal 2013 (2. Auflage: 2014).
Im Westen angekommen. Bekenntnisse im rheinischen Knittelvers. Eigenverlag: Wuppertal 2013.

Gedichte und Geschichten - eingesprochen. Auf: eigenem YouTube-Kanal. Seit 2021.
Maysie. Eine Kurzgeschichte – eingelesen. Auf: YouTube-Kanal der Stadtbibliothek Wuppertal. 2021.
Soviel Sonne. Vier Gedichte – eingesprochen. Auf: YouTube-Kanal des Literatentreffens Wuppertal. 2021.
Königskinder (aktualisiert). Gedicht vorgetragen in einem Video. Auf: YouTube-Kanal des Literatentreffens Wuppertal. 2021.
Süße Häppchen. Kalendertürchen Nr. 9 im Akustischen Weihnachtskalender 2017.
Vom toten Kind. Gedicht. Auf: inskriptionen.de. Februar 2017.
Zwei Rezensenten / eine Meinung – Der neue Gedichtband von Karin Flörsheim: "Das Lied der Amsel vermisse ich sehr" (Geest-Verlag: Vechta 2017). Kritik gem. mit Sigune Schnabel. Auf: fixpoetry.com (inzwischen offline). Juli 2017.
Falsche Leben. Ines Geipel und Joachim Walther berichten über in der DDR verbotene und verkrüppelte literarische Stimmen. Kritik zu: Ines Geipel & Joachim Walther: Gesperrte Ablage. Unterdrückte Literaturgeschichte in Ostdeutschland 1945-1989 (Lilienfeld Verlag: Düsseldorf 2015). Auf: fixpoetry.com (inzwischen offline). Februar 2016.
Weimar, Weimar hopsasa – Gesammelte Lyrik Thüringer Lokalitäten. Kritik zu: Ron Winkler & Nancy Hünger (Hrsg.): Thüringen im Licht. Gedichte aus fünfzig Jahren (Wartburg-Verlag: Eisenach 2015). Auf: fixpoetry.com (inzwischen offline). Juli 2015.
Anspruchsvoll/störend: Carolin Callies‘ Phänonomenologie der Sinne. Kritik zu: Carolin Callies: fünf sinne & nur ein besteckkasten. Gedichte (Schöffling & Co: Frankfurt am Main 2015). Auf: fixpoetry.com (inzwischen offline). Mai 2015.
dialektisch. Poetryletter 292, illustriert von Robert Voss. Auf: fixpoetry.com (inzwischen offline). März 2015.
Zum Tanz. Gedicht des Tages. Auf: fixpoetry.com (inzwischen offline). Februar 2015.
Majakowski zur Unzeit!? Boris Preckwitz übersetzt sowjetische Propaganda. Kritik zu: Wladimir Majakowski (1925): Der fliegende Proletarier (übersetzt von Boris Preckwitz. Verlagshaus J. Frank: Berlin 2014). Auf: fixpoetry.com (inzwischen offline). Januar 2015.
Weihnachtssonett. Kalendertürchen Nr. 5 im Akustischen Weihnachtskalender 2014.
Zwei auf einen Streich – Björn Kuhligk und Maarten Inghels bei hochroth. Doppelkritik zu: Maarten Inghels: Es gibt keine bellenden Hunde mehr. und Björn Kuhligk: Ich habe den Tag zerschnitten (hochroth-Verlag: Tübringen / Riga 2013). Auf: fixpoetry.com (inzwischen offline). November 2014.
Aus Trauer und Zorn eine Tröstung. Lyrik von Geoffrey Hill auf Deutsch. Kritik zu: Geoffrey Hill: Für die Ungefallenen. Ausgewählte Gedichte 1959 - 2007 (zweisprachige Ausgabe. Edition Lyrik Kabinett. Band 31. Carl Hanser: München 2014). Auf: fixpoetry.com (inzwischen offline). September 2014.
An die Väter (Karl Mickel, Peter Hacks, Wilhelm Bartsch) oder Kleinmütige Empörung wegen Nichtbeachtung durch den Schriftstellerverband der DDR in Versen. Gedicht des Tages. Auf: fixpoetry.com (inzwischen offline). Juni 2014.
Wiederholt tiefe Momente. Kritik zu: Janin Wölke: was passiert wirklich, wenn wir stolpern? gedichte (hochroth Verlag: Berlin 2014). Auf: fixpoetry.com (inzwischen offline). Juni 2014.
Sonett vom schönen Samtagsmorgen. Gedicht des Tages. Auf: fixpoetry.com (inzwischen offline). Mai 2014.
Schlange vom Schlage eines Essays – Swantje Lichtensteins poetische Reflexionen zum Thema "Geschlecht". Kritik zu: Swantje Lichtenstein: Geschlecht. Schlagen vom Schlage des Gedichts (Edition Poeticon #3. Verlagshaus J. Frank. Berlin 2013). Auf: fixpoetry.com (inzwischen offline). April 2014.
Zum guten Ende: Alchemie. Rezension zu: Gordon Dahlquist: Die Alchemie des Bösen (blanvalet: München 2013). Auf: Kulturblog Fischpott.com. Februar 2014.
Irgendwas aus meiner kleinen Welt. Ex-Studierende reflektieren ihre Gegenwart. Kritik zu: Jan Fischer & Nikola Richter (Hrsg.): Irgendwas mit Schreiben: Diplomautoren im Beruf (mikrotext: Berlin 2014). Auf: fixpoetry.com (inzwischen offline). Februar 2014.
Das Ausbleiben der Revolution als Entscheidung – Gedichte von Marcel Maas. Kritik zu: Marcel Maas: Prokrastiniert Euch. Gedichte (Frankfurter Verlagsanstalt: Frankfurt am Main 2013). Auf: fixpoetry.com (inzwischen offline). Februar 2014.
Trash für Gentrifizierte. Rezension zu: Manfred Rebhandl: Das Schwert des Ostens (Czernin-Verlag: Wien 2012). Auf: Kulturblog Fischpott.com. Oktober 2013.
Verse vorm Kamin. Kalendertürchen Nr. 4 im Akustischen Weihnachtskalender 2013.
Podcast von vier Gedichten aus dem Chefchen-Zyklus. Auf: podcastpoesie.de (inzwischen offline). Mai 2013.
Gedichte und andere literarische Texte. Auf: eigenem Blog. Seit 2012.

Veröffentlichungen in einer Anthologie / in einem Sachbuch:
Trauerarbeit. In: Der kleine Alltag des Widerstands in Gedichten, Geschichten und Berichten. Hrsg. von Cornelia Eichner, Alfred Büngen, Gunnar Evang & Holger Evang-Lorenz. Geest-Verlag: Vechta 2021.
Gesang des Drachen (aus Papier) / Liebestöter. In: Drachenreiten und andere Geschichten. Lesebuch zum Fünfzigsten von Olaf Bröcker. Hrsg. von Inge Witzlau & Alfred Büngen. Geest-Verlag: Vechta 2020.
Kleine Runden. In: Lyrischer Garten 2020 in Osterode am Harz. Hrsg. von Renate Maria Riehemann. Geest-Verlag: Vechta 2020.
Regentrude / Vom Ehrgeiz / Septembre / Richtungswechsel / Abgesang. In: Ansichtssachen. Hrsg. vom Literatentreffen Wuppertal. Literatentreffen Wuppertal: Wuppertal 2017.
Krank im Kopf. In: 365 Tage Liebe. Hrsg. von Rüdiger Heins. Wiesenburg: Schweinfurt 2017.
Vom endlichen Frieden. In: Du sollst kein unbeteiligter Zuschauer sein. Hrsg. von Stefan Hölscher, Franziska Brunn & Alfred Büngen. Geest-Verlag: Vechta 2016.
Vögel träumen / Verknubbelte Knoten / Zu warm. In: Elfchen – kreative Texte für Jedermann. Hrsg. von Elenore Wohlfeil. Verlag 3.0: Bedburg 2016.
Frühlingslied / In den Rauch schauen (für Bettina) / Begegnung / Sittengemälde / Tote Taube II / Wie nah … / Rede mir nicht / Du willst mich wilder / Königskinder (akualisiert). In: Von allen etwas. Hrsg. vom Literatentreffen Wuppertal. Verlag von Dannen: Leipzig 2015.
Gutes Erwachen. In: Paternoster. Vom Auf und Ab des Lebens. Hrsg. von Christian Oelemann. Verlag 3.0: Bedburg 2015.
Limericks von dieser Stadt / Ölberger Elegie / Wuppertaler Haikus / Plagiierte Ballade oder Verse in prächt’scher Manier / Sonett vom schönen Samstagmorgen. In: Vom Leben und Schweben in Wuppertal. Hrsg. von André Wiesler. Köndgen: Wuppertal 2013.

Veröffentlichungen in einer Zeitschrift / Zeitung:
Aderlassmännlein Part 1 / Part 2. In: neolith #7/2023: gernweh.
Streit. In: Karussell 13/2021: Unsere Kriege im Frieden.
Die beste aller möglichen Welten. Essay. In: neolith #5/2020: Fortschritt.
Schwächeln / Abblende. 2 Gedichte. In: Karussell 11/2019: Abtauchen.
Wenn ich schwach bin / Feindbeobachtung. In: neolith #4/2019: dis/play.
Antithese / Ob ich eitler sei / Palim-Psest (IV). 3 Gedichte. In: neolith #3/2018: UNISEX.
Sehnsucht schreitet her / Trunken. 2 Gedichte. In: Karussell 7/2017: Verweile doch.
Drei Trichinen: Nebel / Traum / Echo. In: neolith 2/2017: déjà-vu.
Sonett vom geraubten Nachtschlaf / Vom Klammern. 2 Gedichte. In: Karussell 5/2016: Liebe Lüge.
Drei Minuten / Im eigenen Saft / Sonett vom Radeln im Dauphin. 1 Geschichte und 2 Gedichte. In: neolith #1/2016: Fallhöhen.
Nachgelassen: Uns. In: Die Beste Zeit 35/2015.
Notopia. In: Clownfisch #5/2014.
Palimpseste. 4 Gedichte. In: PH-Report 1997, Sonderausgabe zum Studierendentag.
Am Grenzstein. Gedicht: In: PH-Report 1996, Sonderausgabe zum Studierendentag.

Spiel versus Leben. Wie Computerspiele unser Leben verändern. Ein Projekt für und mit Jugendlichen. Gem. mit Fabian Mauruschat, Timothy Schäfer und Janine Schledjewski. Verlag 3.0: Linz 2017.

Was soll, was möchte ich über mich öffentlich machen? Einerseits – wieso die Entscheidung Autor zu sein? – alles: Mich als ein kreativer, zu eindrücklich-bemerkenswerten Gedanken und Beschreibungen fähiger Mensch. Mit einem ganz persönlichen, eigentümlichen Zugang zum Schreiben: Als Folge und Verarbeitung einer kindlichen Sprachstörung. Mit dem Erzählen-Sollen als therapeutische Aufgabe gegen das Stottern, für das ich als Kind Anregung und Zuspruch erhielt. Oder auch das bewusste Wählen und Kontrollieren der Worte beim Sprechen und Vortragen, um jedes Stocken vorausschauend zu vermeiden und zu verstecken. Wie mich dies "Zu-Wort-Kommen" zunehmend vom Makel befreite (heute hört mich keiner mehr stottern) und mir eine Lebensperspektive gab: Dichter zu sein und Schriftsteller zu werden.
Andererseits – wieso bin ich sonst Autor – will ich gar nicht so viel von mir selbst zeigen, sondern hinter den Texten und Figuren zurücktreten, die ich zwar erfinde und, so gut es mir eben gelingt, verfertige. Die aber eben nicht (vollständig) "Ich" sind. Sondern etwas Besseres: Kunstwerke, Objekte zum Beschauen und Bestaunen. Zu denen und über die ich nichts mehr sagen, die ich nicht erklären möchte. Sie stünden, dem Anspruch – der Geste nach, für sich. Mir selbst (als ihren in den Hintergrund getretenen Schöpfer) gebühren maximal noch stumm nickende oder auch still bewundernde Seitenblicke.
Vielleicht ist dieses Sich-als-unvollkommen-beschädigte-Kreatur hinter dem Kunstwerk verstecken, sich in ihm erhöhen und von seinem Glanz und Wirken etwas schattenhaft abbekommen können, aber auch der eigentliche, der ursprüngliche Motivator meines ganzen literarischen Tuns: Mir im Medium des unpersönlichen Werks eine sonst als unwahrscheinliche vermutete Anerkennung sichern?
Schließlich ist das vielleicht auch eine Erklärung für die Wahl der Formen und Themen meines Schreibens. Denen immer zugleich ein zu hoher (verkünstelt-verkopfter) Anspruch anhaftet (Gedichte!), der zugleich (anbiedernd?) unterlaufend und (spröde, mangelhaft) verfehlt wird (gereimt!). Und wohl auch die Haupthelden und sprechenden Ichs meiner Texte (der "Igel", das "Chefchen") sind nicht besonders zuspruchs- und sympathieweckend, sondern wiederum eher unvollkommen-beschädigte Kreaturen, die in ihrer fehlerhaft-verkopften Sprödigkeit und ihrem quälend-grüblerischen Selbstmitleid oft abstoßen dürften.
So als würde ich (unbewusst?) in meinen Texten und ihrer Veröffentlichung mein frühkindliches Trauma des Stotterns stellvertretend (selbsttherapeutisch) fortbearbeiten oder auch aktualisieren: Das fortgesetzte Hoffen (Sich-Täuschen?), Enttäuscht-Werden und Enttäuscht-Sein darüber, dass 'man' / 'es' nicht so schön, liebenswert, zustimmungs- und anerkennungsfähig ist (wie andere / anderes) ... und dass genau dies – dieses Bedürfnis und diese Unwahrscheinlichkeit des Zuspruchs – dann aber auch Kunst wird / Kunst sein darf / Kunst ist: Als Ausdruck und Vergegenwärtigung von etwas Abgründig-Allzumenschlichem und zugleich als Einladung und Chance, mir dem Schöpfer, dem Wortefinder, dem Mitmenschen hinter den Texten irgendwie zu begegnen.

Auskunft Autor

Aktualisiert 28.03.2023