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Rolf Polander


Rolf Polander © privat
Roland Poferl
Rolf Polander
1947
Kappeln
Köln
Köln
Bergisches Land, Rheinschiene, Rheinland komplett
Prosa, Lyrik, Kinder-/Jugendbuch, Satire
0221-1209793

Pressedaten

Erläuterungen und Bedingungen

Pressefotos und Logos zum Download in der Datenbank LITon.NRW

Das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. pflegt im Rahmen der NRW-Literatur-Online-Datenbank LITon.NRW (ehemals www.nrw-literatur-im-netz.de) seit Herbst 2003 eine Foto-Datenbank mit hochauflösenden Fotos von Autor*innen sowie Fotos und Logos von literarischen Institutionen und Projekten aus NRW. Der Service richtet sich an Medien und Literaturveranstalter*innen, die auf diese Weise unkompliziert an Pressefotos und/oder Logos gelangen können. Dieser Service ist (in der Regel) kostenlos. Wenn ein*e Autor*in / eine Institution / ein Projekt Pressefotos bzw. Logos zur Verfügung gestellt hat, ist unter dem jeweiligen Profilfoto das bzw. die entsprechende/n Symbol/e aktiv (anklickbar). Klickt man darauf, klappt bei den Pressefotos ein neues Menü aus, worüber sich das/die Foto/s herunterladen lassen; bei den Logos öffnet sich direkt ein neues Fenster, worüber diese direkt heruntergeladen werden können. Einem Download steht nichts entgegen, wenn die folgenden Nutzungsbedingungen akzeptiert werden:

Alle Rechte vorbehalten. Die Bildmaterialien dürfen lediglich für die redaktionelle Berichterstattung bzw. von Veranstalter*innen für ihre Öffentlichkeitsarbeit unter Angabe des Copyrights bzw. des*der Urhebers*Urheberin (falls im Datensatz angegeben) honorarfrei verwendet werden. Andere Nutzungen, insbesondere jede Art von kommerzieller Verwendung des vorliegenden Materials außerhalb der Medienberichterstattung oder Veranstaltungswerbung, ist ausdrücklich untersagt. Mit dem Download von Fotos bzw. Logos stimmt der*die Nutzer*in dieser Regelung ausdrücklich zu.

Infos für Autor*innen, literarische Institutionen und Projekte

Für die Bereitstellung von Fotos und Logos im Download-Bereich von LITon.NRW entstehen Autor*innen, literarischen Institutionen und Projekten keinerlei Kosten. Die Zurverfügungstellung des Fotos und/oder Logos erfolgt jedoch prinzipiell honorarfrei. Auch das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. als Betreiber der NRW-Literatur-Online-Datenbank stellt potenziellen Nutzer*innen dieses Services keinerlei Kosten in Rechnung. Es wird lediglich ein möglichst einfaches Verfahren angeboten, schnell an Fotos bzw. Logos für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu gelangen. Das Westfälische Literaturbüro übernimmt aus diesem Grunde auch keinerlei Haftung, falls die Download-Fotos/-Logos nicht für den Zweck der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Veranstalter*innen u.ä. genutzt werden.

Pressebild(er)

Rolf Polander © privat
Copyright
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Arbeitsproben (8)

 

PER ANHALTER

Ein Reh, das sein Leben bis jetzt ausschließlich in dem Tierpark verbracht hatte, in dem es geboren war, wollte die Welt kennenlernen. Da das Reh kein eigenes Auto besaß, beschloß es per Anhalter zu reisen. Es stellte sich an die Straße, die den Tierpark durchquerte, winkelte ein Bein an und wartete darauf, daß ein Auto anhielt.
Viele Wagen, die vorbeikamen, verlangsamten ihr Tempo, die Insassen drückten sich die Nasen an den Scheiben platt, fuhren aber schließlich vorbei. Andere hielten an, und hinter den Wagenfenstern klickten die Fotoapparate. Wenige stiegen aus und warfen dem Reh ein paar Kekse oder ein Käsebrot hin, aber niemand sprach das Tier an oder kam ihm so nahe, daß es ihm seinen Wunsch hätte mitteilen können.
So stand das Reh schon ein paar Tage und war inzwischen ganz mutlos geworden, als ein kleiner Lieferwagen anhielt, aus dem ein Mann in einem weißen Kittel, der mit roten und braunen Flecken besprenkelt war, ausstieg. Der Mann ging auf das Tier zu und sagte zu ihm: "Na, was machst Du denn hier? Sieht ja aus, als ob Du auf etwas wartest. Willst Du nicht ein Stück mitfahren?" Das Reh nickte ernst, schritt auf das Auto zu, und der Mann ließ das Tier durch die hintere Tür einsteigen. Als sie mit lautem Geräusch hinter ihm zufiel, spürte das Reh einen stechenden Geruch, der ihm den Atem nahm und ihm Ekel verursachte, und als der Wagen schließlich mit einem Ruck anfuhr, wäre es beinahe umgefallen.
Leider konnte das Reh nicht lesen, sonst hätte es auf der Tür, die sich eben hinter ihm geschlossen hatte, die Aufschrift "Feinkost Fuchs – Wild und Geflügel" erkannt.


MAHNMAL

Erde, tränenschwer,
Luft, erfüllt von Klagen
und steigendem Rauch,
steinüberwölbt, gefangen
im Bezirk des Gedenkens.

Halbwertzeit der Verbrechen
tickt leiser unter Beton.


AUSZÄHLREIM

Eins und zwei und drei und vier,
bist schon viele Jahre hier.
Fünf, sechs, sieben und auch acht,
sieh, wir haben uns gedacht:
Weil die Dividenden sanken,
wollen wir uns jetzt verschlanken.
Dein Gehalt wird uns zuviel,
denn das Unternehmensziel
lässt sich nur noch dann erreichen,
wenn wir deine Stelle streichen.
Und deswegen, neun und zehn,
musst du gehn!


IDYLLE

Die Luft ist blau, das Tal ist grün,
es plätschert das Bächlein so helle.
Sein Wasser ist voller Dioxin,
darin treibt die tote Forelle.

Am Dorfbrunnen steht die Linde,
wie es ihr seit alters gebührt.
Es wiegt sich das Korn im Winde,
hat Gene, die sind patentiert.

Es steht der Wald und schweiget.
Warum, das kann keiner sagen.
Ich glaube, sein Schweigen zeiget:
Es hat ihm die Sprache verschlagen.


CELLO-KONZERT

Streicht das Rosshaar übern Darm,
hat dies seinen eignen Charme.
Mal klingt dunkel es, mal heller,
mal streicht's langsam und mal schneller.

Lied von Freud und Lied von Leide
dringt durch deiner Ohren Schacht
tief bis in die Eingeweide,
denn daraus ist es gemacht.


PALMSTRÖMS ENDE

Palmström liegt in einem Teiche,
auf dem Wasser treibt sein Taschentuch.
Krebse klettern über Palmströms Leiche
und ein Grottenolm kommt zu Besuch.

In der Westentasche tickt das Chronometer
Palmströms nicht mehr eilig, in der Frühe
sagt es leise Tick, erst Stunden später
folgt ein Tack mit großer Mühe.

Unter Lotosblüten metertief
dient nun Palmström anderen zur Nahrung,
ist zwar Teil des Biotops, jedoch passiv,
strebt nicht mehr nach Welterfahrung.

Was von Palmströms Leben bleibt,
lese man in jenem Buch,
welches auf dem Taschentuch
abgebildet ist, das auf dem Wasser treibt.


NACHRUF

Immer wieder flog gestern
die eingeschlossene Fliege
gegen die Scheibe.

Jetzt liegt sie, die Beine gekreuzt,
auf dem Rücken, vertrocknet
im Staub der Fensterbank.

Gestern da hat mich
dein Summen gestört,
aber du warst noch zu flink,
sonst hätt' ich

gnädig am Glas dich zerquetscht
mit der Zeitung.


JONA UND DER FISCH

Den Jona fraß ein großer Fisch
– man weiß es aus der Bibel –,
doch kaum zwei Stunden schon nach Tisch,
wurd' diesem Fisch sehr übel.

Da kotzte er den Jona aus
und zog für sich den Schluss daraus:
Propheten sind manchmal erbaulich,
doch in der Regel unverdaulich.


Geboren 1947 in Kappeln, verbrachte seine Kindheit in Wetzlar und lebt seit 1960 in Köln. Ausbildung zum Schriftsetzer und Werbeassistenten. Langjährige Tätigkeit in verschiedenen Verlagen. Daneben Schreiben von Lyrik und Kurzgeschichten sowie Übersetzungen von Lyrik, Kinderbuch und Sachbuch. Seit 2003 als Grafiker und Produktioner, Übersetzer und Autor selbstständig.

In Versen verzettelt. 77 Gedichte. Aachen: Shaker Media 2016.
Unnütze Gedichte. Aachen: Shaker Media 2014.
Glückwunschgedichte für die Hochzeit und andere Familienfeste. Verlagsgruppe Weltbild: Augsburg 2011.
Glückwunschgedichte zu runden Festen. Urania: Stuttgart 2009.
Glückwunschgedichte für Familienfeste. Urania: Stuttgart 2009.
Glückwunschgedichte zur Geburt. Urania: Stuttgart 2008.
Glückwunschgedichte zur Hochzeit. Urania: Stuttgart 2008.
Glückwunschgedichte zum Geburtstag. Urania: Stuttgart 2007.

Das gereimte ABC. Zum Vorlesen und Selbstlesen. Mit Illustrationen von Nina Chen. Urania: Stuttgart 2008.

Familienweihnacht. In: Sendungen, die Sie sich schenken können. WDR 5 SpielArt. Sendung vom 25.12.2014.

Easy Living. Das Leben entrümpeln – zum harmonischen Gleichgewicht finden. Pabel-Moewig: Rastatt 2006.

Prosa:
Die Wahrheit über Rotkäppchen. In: Reine Glaubenssachen. Gedichte und Geschichten von Mitgliedern des Autorenkreises Rhein-Erft. Hrsg. von Evert Everts und Karl Rovers. Gaasterland: Köln 2013.
Albert. In: Schöner fremder Himmel. Hrsg. von Marco Frohberger. Berlin: Edition Karo 2013.
Auf dem Seil. In: Macondo. Die Lust am Lesen. Hrsg. Frank Schorneck und Petra Vesper. Edition Drei. Verlag im Laerfeld: Bochum 2000.
Lyrik:
"Alle Menschen werden Brüder"; Arbeitnehmerlied; Die beiden Meinungen; Chefetage; Psalm; Über das Säbelrasseln; Zeitenwechsel. In: Schlafende Hunde IV. Politische Lyrik. Hrsg. von Thomas Bachmann. Berlin: Verlag am Park 2015.
Causa Schöpfung; Der Drang zu Höherem; Evolution; Fabelwesen; Glaubenssachen; Die großen und die kleinen Dichter; Illusionstherapie; Der pessimistische Optimist. In: Reine Glaubenssachen. Gedichte und Geschichten. Hrsg. von Evert Everts und Karl Rovers. Gaasterland: Köln 2013.
Am Rolandsbogen. In: Rhein! Zeitschrift für Worte, Bilder, Klang. Nr. 2 Januar 2013. Sonderheft Literarischer Weinberg Rolandsbogen. Texte und Bilder seit 1900. Hrsg. von Kurt Roessler und Kunstgeflecht e.V. Köln. Kidemus: Köln 2013.  
Bildungslücke. In: Versnetze fünf. Deutschsprachige Lyrik der Gegenwart. Hrsg. von Axel Kutsch. Weilerswist: Ralf Liebe 2012.
Diskrete Flusspferdhochzeit; Jagdszene; Der leidenschaftliche Zitteraal; Die Moritat vom Dromedar; Der Sumo-Ringer; Regenwurms Traum. In: Schmunzelwerkstatt. Hrsg. von Regina Frischholz. Wendepunkt: Weiden 2005.
Mein Universum; Zum Geburtstag. In: Festtagsgeschichten. Hrsg. von Regina Frischholz. Wendepunkt: Weiden 2004.
Auszählreim. In: Abraxas No. 1. Almanach Edition: München 2002.
Nachtaufnahmen. In: Macondo. Die Lust am Lesen. Edition Vier. Hrsg. von Frank Schorneck und Petra Vesper. Verlag im Laerfeld: Bochum 2000.
Corrida. In: Macondo. Die Lust am Lesen. Edition Zwei. Hrsg. von Frank Schorneck und Petra Vesper. Verlag im Laerfeld: Bochum 1999.
Mahnmal. In: Ossietzky. Zweiwochenschrift für Politik, Kultur, Wirtschaft. Nr. 9. Hrsg. von Rolf Gössner, Arno Klönne, Otto Köhler, Reinhard Kühnl und Eckart Spoo. Ossietzky: Hannover 1999.
Friedenskonferenz. In: Ossietzky. Zweiwochenschrift für Politik, Kultur, Wirtschaft. Nr. 19. Hrsg. Rolf Gössner, Arno Klönne, Otto Köhler, Reinhard Kühnl und Eckart Spoo. Ossietzky: Hannover 1998.
Morgen in Ultramarin. In: Ossietzky. Zweiwochenschrift für Politik, Kultur, Wirtschaft. Nr. 9. Hrsg. Rolf Gössner, Arno Klönne, Otto Köhler, Reinhard Kühnl und Eckart Spoo. Ossietzky: Hannover 1998.
Flüchtiger Abdruck. In: Ossietzky. Zweiwochenschrift für Politik, Kultur, Wirtschaft. Nr. 4. Hrsg. von Rolf Gössner, Arno Klönne, Otto Köhler, Reinhard Kühnl und Eckart Spoo. Ossietzky: Hannover 1998.

Übersetzungen:
Andy Warhol Porträts. Hrsg. von Tony Shafrazi. Aus dem Englischen übersetzt von Rolf Polander. Hamburg: Edel 2012.
Lauren Milsom: Ich mach das mit links! Übungen und Tipps für linkshändige Kinder und ihre Eltern. Aus dem Englischen übersetzt von Rolf Polander. Urania Verlag: Stuttgart 2009.
Sophie Hayes: Body Painting leicht gemacht. Aus dem Englischen übersetzt von Rolf Polander. Pabel-Moewig Verlag: Rastatt 2004.
Clement C. Moore: Endlich kommt der Weihnachtsmann. [In Versen] Mit Illustrationen von Dudley Mosely. Deutsch von Rolf Polander. Gondolino in der Gondrom Verlag: Bindlach 2002.
Der vergessene Tempel. Eine Lego-Rätsel-Spiel-Geschichte. Text von Anna Knight. Illustriert von Roger Harris. Deutsch von Rolf Polander. Dorling Kindersley: München 2000.
Der Fluch der Mumie. Eine Lego-Rätsel-Spiel-Geschichte. Text von Anna Knight. Illustriert von Roger Harris. Deutsch von Rolf Polander. Dorling Kindersley: München 2000.
Das große Lego-Buch. Aus dem Englischen übersetzt von Christine Amman und Rolf Polander. Dorling Kindersley: München 2000.

Ich schreibe Gereimtes und Ungereimtes. Das ist sowohl formal als auch inhaltlich gemeint und gilt damit für Lyrik wie für Prosa. Ich spiele gerne mit klassischen Formen und traditionellen Inhalten – manchmal aus reiner Spielfreude, manchmal, um zu zeigen, dass nicht alles so ist, wie es uns die Konventionen unserer Welterfahrung glauben machen wollen. Treffe ich irgendwo auf Pathos oder übermäßiges Sich-wichtig-nehmen, versuche ich, diese Fassaden zu beschädigen.
Die Ergebnisse meines Schreibens kann man solcher Neigungen wegen abwechselnd und je nach eigenem Standort als anarchisch, un- oder auch hintersinnig, fantastisch, märchenhaft, skurril oder zynisch und böse bezeichnen.
Überwiegend wähle ich die "kleinen Formen": Gedicht, Kurzgeschichte, Szene, Aphorismus. Bei Texten, die wesentlich länger als zehn bis fünfzehn Seiten sind, geht meinem Stift die Puste aus – er ist ungeduldig und will schnell zum Ende bzw. zur Pointe kommen.

Auskunft Autor

Aktualisiert 04.07.2021