20357 Hamburg
Pressedaten
Erläuterungen und Bedingungen
Pressefotos und Logos zum Download in der Datenbank LITon.NRW
Das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. pflegt im Rahmen der NRW-Literatur-Online-Datenbank LITon.NRW (ehemals www.nrw-literatur-im-netz.de) seit Herbst 2003 eine Foto-Datenbank mit hochauflösenden Fotos von Autor*innen sowie Fotos und Logos von literarischen Institutionen und Projekten aus NRW. Der Service richtet sich an Medien und Literaturveranstalter*innen, die auf diese Weise unkompliziert an Pressefotos und/oder Logos gelangen können. Dieser Service ist (in der Regel) kostenlos. Wenn ein*e Autor*in / eine Institution / ein Projekt Pressefotos bzw. Logos zur Verfügung gestellt hat, ist unter dem jeweiligen Profilfoto das bzw. die entsprechende/n Symbol/e aktiv (anklickbar). Klickt man darauf, klappt bei den Pressefotos ein neues Menü aus, worüber sich das/die Foto/s herunterladen lassen; bei den Logos öffnet sich direkt ein neues Fenster, worüber diese direkt heruntergeladen werden können. Einem Download steht nichts entgegen, wenn die folgenden Nutzungsbedingungen akzeptiert werden:
Alle Rechte vorbehalten. Die Bildmaterialien dürfen lediglich für die redaktionelle Berichterstattung bzw. von Veranstalter*innen für ihre Öffentlichkeitsarbeit unter Angabe des Copyrights bzw. des*der Urhebers*Urheberin (falls im Datensatz angegeben) honorarfrei verwendet werden. Andere Nutzungen, insbesondere jede Art von kommerzieller Verwendung des vorliegenden Materials außerhalb der Medienberichterstattung oder Veranstaltungswerbung, ist ausdrücklich untersagt. Mit dem Download von Fotos bzw. Logos stimmt der*die Nutzer*in dieser Regelung ausdrücklich zu.
Infos für Autor*innen, literarische Institutionen und Projekte
Für die Bereitstellung von Fotos und Logos im Download-Bereich von LITon.NRW entstehen Autor*innen, literarischen Institutionen und Projekten keinerlei Kosten. Die Zurverfügungstellung des Fotos und/oder Logos erfolgt jedoch prinzipiell honorarfrei. Auch das Westfälische Literaturbüro in Unna e.V. als Betreiber der NRW-Literatur-Online-Datenbank stellt potenziellen Nutzer*innen dieses Services keinerlei Kosten in Rechnung. Es wird lediglich ein möglichst einfaches Verfahren angeboten, schnell an Fotos bzw. Logos für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu gelangen. Das Westfälische Literaturbüro übernimmt aus diesem Grunde auch keinerlei Haftung, falls die Download-Fotos/-Logos nicht für den Zweck der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Veranstalter*innen u.ä. genutzt werden.
Pressebild(er)
Vita
Geboren am 12. Juni 1955 in Minden/Westfalen, aufgewachsen in Münster, 1972/73 Besuch der Madeira School in McLean, Virginia, USA (High school diploma), 1974 Abitur am Freiherr-von-Stein-Gymnasium, Münster. Studium in Heidelberg (vier Semester Jura) und Hamburg (Germanistik, Anglistik, Pädagogik). Nach dem 1. Staatsexamen (1981) Lehraufträge an der Universität Hamburg (Germanistik) und der FU Berlin (Amerikanistik), Lektorin an der University of London. 1988 Promotion Dr. phil., seitdem - mit kurzen Unterbrechungen und Ausflügen ins Angestelltenleben (Bertelsmann Stiftung Gütersloh, Redaktion BRIGITTE und Rotbuch Verlag, Hamburg) - freie Schriftstellerin in Hamburg. Regula Venske schreibt überwiegend für Erwachsene, gelegentlich auch für Kinder, und hat sich auch als Essayistin und Moderatorin (deutsch/englisch) einen Namen gemacht. Sie ist Mitglied im deutschen PEN, als dessen Generalsekretärin sie von 2013-2017 wirkte und dessen Präsidentin sie von 2017-2021 war, sowie der Vereinigung deutschsprachiger Kriminalschriftsteller:innen Syndikat. Seit 2015 ist sie Mitglied des Boards von PEN International; die Amtszeit endet im September 2022.
Auszeichnungen
2010: Trio mortale Krimistipendium der Landeshauptstadt Wiesbaden
2003: Kinderbuchautorenresidenz "Struwwelpippi kommt zur Springprozession" des Luxemburger Kultusministeriums, des Centre national de littérature Mersch und der Stadt Echternach.
2002: Nominierung für den FrauenKrimiPreis der Stadt Wiesbaden (für: Herzschlag auf Maiglöckchensauce)
1997: Lessing-Stipendium, Hamburger Senat
1996: Hamburger Literaturförderpreis
1996: Deutscher Krimi-Preis (für: Rent a Russian)
1994: Drehbuchförderung des Hamburger Filmbüros
1987: Oldenburger Jugendbuchpreis (für: Ach Fanny!)
Prosa
Mein Langeoog. Mare: Hamburg 2022.
Ich will küssen, sagt ich! Kurzgeschichten. Literatur Quickie: Hamburg 2019.
Marthes Vision. Roman. Eichborn: Frankfurt am Main 2006.
Die alphabetische Autorin. Droschl: Graz 1997.
Pursuit of happiness oder die Verfolgung des Glücks. Europäische Verlagsanstalt: Hamburg 1993.
Thriller & Kriminalroman
Die Sandfrau. ars vivendi: Cadolzburg 2014.
Der zweite Stein. Kirchentagskrimi. Friedrich Wittig: Kiel 2013.
Rent A Russian. Axel Springer: Hamburg 2010.
Ein allzu leichter Tod. Suhrkamp: Berlin 2010.
Der Bajazzo. Suhrkamp: Berlin 2009.
Bankraub mit Möwenschiss. Leda: Leer 2009.
Juist Married oder Wohin mit der Schwiegermutter?. Leda: Leer 2007.
Mord im Lustspielhaus. Edition Nautilus: Hamburg 2006.
Hotel Terminus. Ein Roman von zwölf Autoren. Aufbau: Berlin 2005.
Hamburger Kanzelsturz. Axel Springer: Hamburg 2004.
Rotwein mit Schuss. Schwarze Hefte des Hamburger Abendblattes. Hrsg. von Volker Albers. Axel Springer: Hamburg 2003.
Herzschlag auf Maiglöckchensauce. Kurzgeschichten. Scherz: Bern 2002.
Fegefeuer am Grindel. Hamburger Abendblatt: Hamburg 2001.
Das Gipfeltreffen (Kettenroman mit Doris Gercke, Ingrid Noll, Edith Kneifl, Frank Göhre, Gisbert Haefs, Karr&Wehner, Robert Hültner und Jürgen Alberts). Heyne: München 2000.
Mord am Gazellenkamp. Schwarze Hefte 19. Hamburger Abendblatt: Hamburg 1999.
Eine böse Überraschung (Kettenroman mit Gisbert Haefs, Frank Göhre, Janwillem van de Wetering, D. B. Blettenberg, Uta-Maria Heim, Jürgen Alberts, Helmut Ziegler, Peter Zeindler, Gunter Gerlach, Peter Schmidt, Robert Lynn, -ky, Tatjana Kruse, Robert Brack, Daniel Douglas Wissmann, Frank Goyke, Karr&Wehner, Thea Dorn, Georg M. Oswald, Ann Camones, Hartmut Mechtel, Virginia Doyle und Norbert Klugmann). Rororo: Reinbek 1998.
Double für eine Leiche. Heyne: München 1998.
Die Hexen von Övelgönne. Schwarze Hefte 2. Hamburger Abendblatt: Hamburg 1998.
Rent a Russian. Kellner: Bremen 1995 (Heyne: München 1996).
Kommt ein Mann die Treppe rauf. Kellner: Bremen 1993 (Heyne: München 1995).
Schief gewickelt. Kellner: Bremen 1991 (Heyne: München 1993).
Kinder-& Jugendbuch
Als Papa den Mond abschoss. Tulipan: Berlin 2009.
Lale und der goldene Brief. Gerstenberg: Hildesheim 2003.
Ein Haus auf Reisen. Gerstenberg: Hildesheim 2000.
Der geklaute Heilige. Kinderkrimi. Kerle: Freiburg 1998.
Ach Fanny: Vom jüdischen Mädchen zur preussischen Schriftstellerin: Fanny Lewald. Biografie. Elefanten Press: Berlin 1988.
Funk
Zahlreiche Kulturberichte, Reisefeatures und Buchbesprechungen sowie Moderationen von Lesungen, Kriminächten u.a., zuletzt Essays in der Reihe "Glaubenssachen" auf NDR Kultur, u.a. zu den Themen Auferstehung des Glücks, Krimi und Weltgericht, Letzte Worte, Kirchenaustritt und Wiedereintritt.
Fernsehen
Schief gewickelt. Regie: Lars Becker. Mit: Ken Duken, Cosma Shiva Hagen, Julie Engelbrecht, Uwe Ochsenknecht u.a. ZDF: 2012.
Internet
Behold My Brother. Internet-Lesung des PEN International Women Writers Committee, August 2020.
Sachbuch
Das Verschwinden des Mannes in der weiblichen Schreibmaschine: Männerbilder in der Literatur von Frauen. Luchterhand-Literaturverlag: München 1991.
Mannsbilder – Männerbilder. Konstruktion und Kritik des Männlichen in zeitgenössischer deutschsprachiger Literatur von Frauen. Olms: Hildesheim 1988.
Frauenliteratur ohne Tradition? 9 Autorinnenporträts (gem. mit Inge Stephan und Sigrid Weigel). Fischer: Frankfurt/M. 1987.
Kritiken
Seit Anfang 1980er ungezählte Kritiken für Funk und Printmedien.
Anthologie
Vom Dinnerclub zur modernen NGO: 100 Jahre PEN. In: Visionen und Zweifel. Neue Gesellschaft Frankfurter Hefte 1/2. J.H.W. Dietz Nachfolger GmbH: Bonn 2022.
Was es bedeutet, im PEN zu sein. In: Für die Freiheit des Wortes. Hrsg. von Carles Torner und Jan Marte. Elisabeth Sandmann: München 2021.
"We will meet again…" Oder: Was bleibt. In: Kann das wirklich weg? 57 Interventionen für die Kultur. Hrsg. von Carsten Brosda, Gesine Schwan u.a. Ch. Links: Berlin 2021.
Sprache als Verbrechen - Die Unterdrückung von Literatur und der Kampf des PEN für die Freiheit des Wortes. In: Verbrechen und Sprache. Tagung im Nordkolleg Rendsburg vom 13.-15. September 2019. Hrsg. von Britta Lange u.a. Walter de Gruyter: Berlin/Boston 2021.
Marthe Underground. In: Die gruseligsten Orte Hamburgs. Schauergeschichten. Hrsg. von Lutz Kreuzer und Uwe Gardein. Gmeiner: Meßkirch 2020.
Six ways to remember Weimar. German author Regula Venske takes a sideways look at the myths and merits of the Weimar Republic on the 100th anniversary of its creation. In: Index on Censorship Vol. 48 No. 2. Index on Censorship: London, Summer 2019.
"Wenn ich lese, will ich mich sammeln …". Psychotherapietage des Kindes- und Jugendalters, Vortrag zum Thema "Ressource: Lesen", Langeoog 2010. In: Flandziu. Halbjahresblätter für Literatur der Moderne, Jg. 10 Heft 1+2, Hamburg 2018.
Whereof we cannot speak. Crime writer Regula Venske, who grew up in Germany just after WWII, remembers childhood taboos and their impact on her life. In: Taboos, Index on Censorship Vol. 44 No. 4. Index on Censorship: London, Winter 2015; ebenfalls in: Padmaghanda, a.a.O., Pune 2018.
Das freie Wort. Und: Böse Wörter. In: horen 261/Januar 2016 (Hrsg. von Regula Venske u.a., siehe unter Herausgeberschaften).
The mystery of regional identity. Has German crime fiction reflected a unified national culture post 1989? In: Index on Censorship Vol. 43 No. 2. Index on Censorship: London, Summer 2014.
Heidis Weg zu Gott. Ein Gespräch und ein Abendspaziergang. In: Verstecke Gottes - zwischen Kultur und Religion. Kirche in der Stadt Bd. 14. Hrsg. von Friedrich Brandi-Hinnrichs. EBVerlag: Berlin 2010.
Auf Nonnis Spuren. Ein Gebet und eine Lebensreise. In: Verstecke Gottes - zwischen Kultur und Religion. Kirche in der Stadt Bd. 14. Hrsg. von Friedrich Brandi-Hinnrichs. EBVerlag: Berlin 2010 (Erstabdruck in der FAZ Reiseteil).
Mr. Bojangles. In: Das Hamburger Kneipenbuch. Hamburger Autoren und ihre Kneipen. Hrsg. von Björn Kuhligk und Tom Schulz. Berliner Taschenbuch: Berlin 2008.
Bei mir zu Gast - oder: Mein wunderschönes humbugsexuelles Tee- und Champagnerkränzchen. In: Schwule Nachbarn. 22 Erlebnisse. Hrsg. und mit einem Nachwort von Detlef Grumbach. Männerschwarm: Hamburg 2007.
Küsse in der Endlosschleife. In: Mein Song. Texte zum Soundtrack des Lebens. Hrsg. von Steffen Radlmaier. ars vivendi: Cadolzburg 2005.
Nachruf aufs Bodenpersonal. Oder: "Gib mir den Ganzen"! In: Bloß ein Amt und keine Meinung? - Kirche. Hrsg. von Jürgen Ebach, Hans-Martin Gutmann u.a. Chr. Kaiser Gütersloher Verlagshaus: Gütersloh 2003.
Help is just one call away. In: Magie des Augenblicks. Hrsg. von Petra Neumann. Wilhelm Heyne: München 1999.
"Männerwelt - Mörderwelt". Männlichkeitskritik in der weiblichen Nachkriegsliteratur. In: Frauen zwischen Eigen- und Fremdkultur. Weiblichkeitsbilder in Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Daedalus: Münster 1995.
Aus der Perspektive einer Kaulquappe. In: Jahnn lesen: Fluß ohne Ufer. Ein Lektürebuch. Hrsg. von Ulrich Bitz. Carl Hanser: München 1993 (ebenfalls in Weiberjahnn, siehe unter Herausgeberschaften).
Thesen zu einer feministischen Rhetorik. In: Rhetorik. Ein internationales Jahrbuch Bd. 4. Hrsg. von Joachim Dyck u.a. frommann-holzboog: Stuttgart-Bad Cannstatt 1985.
Und weitere literaturwissenschaftliche Artikel sowie ungezählte Kurzgeschichten in Anthologien, Rezensionen in Zeitungen und Zeitschriften etc.
in NRW spielen z.B.:
Hethiter unter sich. In: Schichtwechsel. Poetische Schlagwetter. Erzählungen über Arbeit. assoverlag: Oberhausen 2017.
Hauptsache Hamm. In: Blutige Lippe. Kriminalgeschichten von Bad Lippspringe bis Wesel. Ventura: Werne 2016.
Unterwegs. In: Dortmunder Geschichten vom Fliegen. Hrsg. von Heinrich Peuckmann und Gerhard Puls. assoverlag: Oberhausen 2015.
Mörderisches Münsterland. Hrsg. von Jürgen Kehrer und Sandra Lüpkes. KBV: Hillesheim 2010.
Die Toten von Cappenberg. In: Mord am Hellweg. Hrsg. von H. P. Karr, Jürgen Kehrer und Herbert Knorr. Grafit: Dortmund 2002.
in Krimi-Anthologien (Auswahl):
Hexenglut. In: Mordsberge. Vier Fälle für Kommissar Gabriel. Hrsg. von Uta Rupprecht. Diana: München 2013.
Landunter. In: Meer Morde. Vier Fälle auf vier Inseln für Kommissar Gabriel. Hrsg. von Uta Rupprecht. Diana: München 2012.
Dünnes Eis. In: Blutiger Advent. Vier Fälle für Kommissar Gabriel. Hrsg. von Kathrin Wolf. Diana: München 2011.
Lyrik-Veröffentlichungen in Anthologien:
North-South Divide. In: Padmaghanda, Ed. By Abhishek Jakhade. Padmaghanda Prakashan: Pune 2018.
Ein gutes Kind. In: Götterspeise & Satansbraten. Gedichte vom Essen und Trinken. Hrsg. von Kerstin Hensel und Anton G. Leitner, 23. Jg. Das Gedicht, Bd. 23/2015.
Nord-Süd-Gefälle. Gedichtzyklus. In: Der Ziegel 12. Hamburger Jahrbuch für Literatur, 2010.
Rück Mann Stück, Schieß!, Das erste Mal. In: Liederlich! Die lüsterne Lyrik der Deutschen. Hrsg. von Steffen Jacobs. Eichborn: Frankfurt am Main 2008.
Herausgeberschaften
Hinauf in das winzige Zelt von Blau: Writers in Prison / Writers at Risk. Gem. mit Sascha Feuchert und Hans Thill. Horen Bd. 261. Wallstein: Göttingen 2016.
Gepfefferte Weihnachten! Krimis + Rezepte. Leda: Leer 2010.
Der ganz normale Wahnsinn. Von der Liebe und dem Leben. C. Bertelsmann: München 2004.
Du sollst nicht töten! 12 Verbrechen aus der Bibel. Scherz: Bern 2003.
Warum leben? 24 Originalbeiträge. Scherz: Bern 2001.
Warum heiraten? I. Klein-Verlag: München 1997.
Weiberjahnn. Eine Polemik zu Hans Henny Jahnn. Europäische Verlagsanstalt: Hamburg 1994.
Sonstige Veröffentlichungen
Agatha Christie: Blausäure. Aus dem Englischen neu übersetzt. Scherz: Bern/München/Wien 1999.
Über Werk und Autor*in
Ginka Steinwachs: Laudatio auf Regula Venske. Lessing-Preis 1997, Reden anlässlich der Preisübergabe. Sonderdruck, Hrsg. Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg 1997.
Pressezitate
Zitate/Rezensionen zu einzelnen Werken siehe unter www.regulavenske.de
Selbstauskunft
Antwort auf die Frage, warum ich in Hamburg lebe und Kriminalromane schreibe:
Als kleines Mädchen träumte ich davon, Seemann zu werden. Jahrelang lief ich bevorzugt in Gummistiefeln herum und grölte mich wenigstens in die Nähe meines Glücks: "Ahoi, Kameraden, ahoi, ein Seemann, der ist treu, ja treu! Und das Meer, das ist weit, und der Himmel ist frei..." Später kam noch, etwas raffinierter, hinzu: "In Hamburg an der Elbe, gleich hinter dem Ozean, ein Mädchen von Sankt Pauli, unser Mädchen von der Reeperbahn."
Nun stellte mich das Leben aber vor ein Problem: Ich kannte natürlich kein Mädchen von Sankt Pauli, "das bei jedem Kuß an uns nur gedacht" hätte, und wollte auch selbst keines sein. Und ich hatte auch nicht, wie Jan und Hein und Klaas und Pit, einen Bart, und fuhr also nicht mit! Und das wurde mir, als ich zwanzigjährig nach Hamburg kam, um im Seefahreraltenheim "Fallen Anker" (immerhin!) Nachtwachen zu halten, bald schmerzlich bewußt. Mein Freund aus Westfalen und ich fanden uns eines späten Abends in Neumühlen auf dem Anleger wieder, wo wir auf einem Lotsenschiff anheuern wollten – vergeblich, trotz aller Bettelei in zünftigem Platt. Aber dann wurden wir Zeugen, wie die Sache in Wirklichkeit lief: Plötzlich tauchten zwei elegante Paare in Abendgarderobe auf dem Anleger auf, die Damen tief dekolletiert. Diskret wechselten ein paar Scheine auf das Schiff, die Herrschaften kletterten hinterher, und wir blieben zurück.
Meinen Traum, zur See fahren zu wollen, gab ich irgendwann auf. Oder habe ich ihn, auf meine Weise, erfüllt? Schnaps trinken kann ich, bei gelegentlichen Landgängen, auch so, und Seemannsgarn spinnen erst recht. In meinen Büchern denke ich mir die Stadt – und das Leben – interessant. Ich spinne mir Hamburg verrückt, schillernd und schräg. Stunden-, nein tage-, ach was: wochen- und monatelang habe ich zu Fuß die Alster umrundet. "Die weibliche Form des Flaneurs ist ja die Mutter mit dem Kinderwagen", schrieb ich einmal: "Sie flaniert so durch den Tag." Derweil ich Kinderwagen um die Alster herumschiebe und der Wind so leichenbittersüß über das Wasser weht, bevölkere ich mein Leben mit den mir fehlenden, mich entzückenden Leuten. Sie verschicken Windelpakete anonym mit der Post oder stechen während des Weihnachtsgottesdienstes im Michel ein Messer in jemanden hinein. Mein Hamburg ist nicht das von ehrwürdigen Kaufleuten, Kindergärtnern oder Kultursenatoren. Dem Kredit ziehe ich die Stadtneurose allemal vor. Die gibt es gewiß in anderen Städten auch, aber nicht so angenehm lebbar wie hier.
Bei allen Mächten der Phantasie: Nicht um alles in der Welt kann ich mir noch vorstellen, wie es wäre, in Gütersloh oder Gießen zu wohnen – so weit vom Wasser entfernt!
Aus: Merian: Hamburg 1998.
Quellenangabe
Auskunft Autorin, Eigenrecherche, Lexikon, Sonstige Quellen: H. P. Karr: Lexikon der deutschen Krimi-Autoren, Internet-Edition